Graham Gardner
Im Schatten der Wächter
199 S., geb. mit Schutzumschlag, Aus dem Englischen von Alexandra Ernst, ISBN-10: 3-7725-2251-3, ISBN-13: 978-3-7725-2251-2, EUR(D) 14,50, EUR (A) 15,00, CHF 26,20
Elliots Leben ist außer Kontrolle geraten. Wenn er es nur wieder in die Hand bekommen könnte! Jetzt, an seiner neuen Schule, sieht er die Chance, von vornherein ein anderes Image von sich aufzubauen. Er wird einen neuen Elliot erfinden, der so kaltblütig und abgebrüht ist, dass ihn nie wieder jemand verletzen kann. Das Ergebnis übertrifft seine kühnsten Träume – bald aber auch seine schlimmsten Albträume. Du musst in der richtigen Weise bemerkt werden – das hat Elliot aus den bitteren Erfahrungen an seiner alten Schule gelernt. Jetzt wird er sich nicht mehr in die Opferrolle drängen lassen, sondern sich als einer geben, den nichts rühren kann.Die aus Angst geborene Strategie geht in ungeahnter Weise auf: Das Opfer wird zum Augenzeugen, eine Maske bedingt die nächste. Wer ist er selbst? Kann er wirklich die Machtphilosophie übernehmen, nach der die im Geheimen agierende Gruppe der Wächter eine ganze Schule beherrscht? Zum ersten Mal im Leben hat Elliot Macht. Aber die Macht hat einen furchtbaren Preis, und er sieht sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber, als er bestimmen soll, gegen wen er sie einsetzen will. Graham Gardners Roman, inspiriert von George Orwells 1984, ist dicht, eindringlich schonungslos offen und dramatisch. Er schildert Elliots Kampf ums Überleben mit einer Intensität, der man sich nicht entziehen kann. "Was immer man tat, man war und blieb ein Teil des Ganzen. Es war unmöglich, sich auszugrenzen, wenn man Augenzeuge war.Und das traf selbst dann zu, wenn er nicht direkt dabei war, wenn er sich auf dem Schulhof aufhielt, in den Fluren, auf der Toilette oder sich auf dem Nachhauseweg befand. Nie war er unbeteiligt, stets war er sich der unterschwelligen Gewalt bewusst, spürte die Spannung und die heimliche Erwartung.Und hinter all dem standen die Wächter. Elliot zweifelte keinen Augenblick mehr an ihrer Existenz."
Bundesministerin Renate Schmidt als Preisstifterin des Deutschen Jugendliteraturpreis 2005 verlieh am 20.September 2005 auf der Frankfurter Buchmesse den Preis in der Sparte «Jugendbuch» an Graham Gardner für seinen Roman «Im Schatten der Wächter». Das Buch wurde unter 30 für den Jugendliteraturpreis nominierten Büchern ausgewählt. Jurybegründung: "Der Zweck der Verfolgung ist die Verfolgung. Der Zweck der Folter ist die Folter. Der Zweck der Macht ist die Macht." (George Orwell, 1984)
Das ist das Motto für Richard, den Anführer der "Wächter", denen es Spaß bereitet, Macht über Mitschüler zu besitzen, diese zu bestrafen und zu terrorisieren. Die Wächter bedienen sich dazu einer Gruppe von Handlangern, zu denen der 15-jährige Elliot gehört. Elliot war an seiner alten Schule drei Jahre das Opfer, er wurde gequält, verfolgt und geschlagen. An seiner neuen Schule erfindet er einen neuen Elliot, der sich cool, kaltblütig und abgebrüht gibt und schließlich zum Auserwählten der Wächter-Bande aufsteigt. Die neue Identität ohne Ecken und Kanten wird Elliot zur zweiten Natur. Durch die Begegnung mit Louise und Ben gerät Elliot immer mehr in Konflikt mit seiner neuen Rolle, bis er schließlich seine schreckliche Angst überwindet und den Sinn der Worte aus 1984 begreift: "Aus freiem Willen tritt er dem System entgegen. Er gehorcht seinem wahren Glauben und riskiert alles. Und damit befreit er sich selbst ..."
In seinem ersten Roman gelingt es Graham Gardner, die Wandlungen der Hauptfigur überzeugend und glaubwürdig darzustellen. Die Geschichte wird temporeich, kühl, spannend, dicht, fesselnd und schonungslos offen erzählt.
Im Schatten der Wächter
199 S., geb. mit Schutzumschlag, Aus dem Englischen von Alexandra Ernst, ISBN-10: 3-7725-2251-3, ISBN-13: 978-3-7725-2251-2, EUR(D) 14,50, EUR (A) 15,00, CHF 26,20
Elliots Leben ist außer Kontrolle geraten. Wenn er es nur wieder in die Hand bekommen könnte! Jetzt, an seiner neuen Schule, sieht er die Chance, von vornherein ein anderes Image von sich aufzubauen. Er wird einen neuen Elliot erfinden, der so kaltblütig und abgebrüht ist, dass ihn nie wieder jemand verletzen kann. Das Ergebnis übertrifft seine kühnsten Träume – bald aber auch seine schlimmsten Albträume. Du musst in der richtigen Weise bemerkt werden – das hat Elliot aus den bitteren Erfahrungen an seiner alten Schule gelernt. Jetzt wird er sich nicht mehr in die Opferrolle drängen lassen, sondern sich als einer geben, den nichts rühren kann.Die aus Angst geborene Strategie geht in ungeahnter Weise auf: Das Opfer wird zum Augenzeugen, eine Maske bedingt die nächste. Wer ist er selbst? Kann er wirklich die Machtphilosophie übernehmen, nach der die im Geheimen agierende Gruppe der Wächter eine ganze Schule beherrscht? Zum ersten Mal im Leben hat Elliot Macht. Aber die Macht hat einen furchtbaren Preis, und er sieht sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber, als er bestimmen soll, gegen wen er sie einsetzen will. Graham Gardners Roman, inspiriert von George Orwells 1984, ist dicht, eindringlich schonungslos offen und dramatisch. Er schildert Elliots Kampf ums Überleben mit einer Intensität, der man sich nicht entziehen kann. "Was immer man tat, man war und blieb ein Teil des Ganzen. Es war unmöglich, sich auszugrenzen, wenn man Augenzeuge war.Und das traf selbst dann zu, wenn er nicht direkt dabei war, wenn er sich auf dem Schulhof aufhielt, in den Fluren, auf der Toilette oder sich auf dem Nachhauseweg befand. Nie war er unbeteiligt, stets war er sich der unterschwelligen Gewalt bewusst, spürte die Spannung und die heimliche Erwartung.Und hinter all dem standen die Wächter. Elliot zweifelte keinen Augenblick mehr an ihrer Existenz."
Bundesministerin Renate Schmidt als Preisstifterin des Deutschen Jugendliteraturpreis 2005 verlieh am 20.September 2005 auf der Frankfurter Buchmesse den Preis in der Sparte «Jugendbuch» an Graham Gardner für seinen Roman «Im Schatten der Wächter». Das Buch wurde unter 30 für den Jugendliteraturpreis nominierten Büchern ausgewählt. Jurybegründung: "Der Zweck der Verfolgung ist die Verfolgung. Der Zweck der Folter ist die Folter. Der Zweck der Macht ist die Macht." (George Orwell, 1984)
Das ist das Motto für Richard, den Anführer der "Wächter", denen es Spaß bereitet, Macht über Mitschüler zu besitzen, diese zu bestrafen und zu terrorisieren. Die Wächter bedienen sich dazu einer Gruppe von Handlangern, zu denen der 15-jährige Elliot gehört. Elliot war an seiner alten Schule drei Jahre das Opfer, er wurde gequält, verfolgt und geschlagen. An seiner neuen Schule erfindet er einen neuen Elliot, der sich cool, kaltblütig und abgebrüht gibt und schließlich zum Auserwählten der Wächter-Bande aufsteigt. Die neue Identität ohne Ecken und Kanten wird Elliot zur zweiten Natur. Durch die Begegnung mit Louise und Ben gerät Elliot immer mehr in Konflikt mit seiner neuen Rolle, bis er schließlich seine schreckliche Angst überwindet und den Sinn der Worte aus 1984 begreift: "Aus freiem Willen tritt er dem System entgegen. Er gehorcht seinem wahren Glauben und riskiert alles. Und damit befreit er sich selbst ..."
In seinem ersten Roman gelingt es Graham Gardner, die Wandlungen der Hauptfigur überzeugend und glaubwürdig darzustellen. Die Geschichte wird temporeich, kühl, spannend, dicht, fesselnd und schonungslos offen erzählt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen