Mittwoch, 30. September 2009

Herbst 1989 - Zeitzeugen berichten

Jan Schönfelder (Hrsg.)
Das Wunder der friedlichen Revolution. Prominente Stimmen zum Herbst 1989
216 S., Ppb., ISBN 978-3-374-02669-2, 14,80 EUR
Zwanzig Jahre nach der Friedlichen Revolution, einem der wichtigsten Ereignisse in der deutschen Geschichte, kommen in diesem Band prominente Zeitzeugen zu Wort. Ihre persönlichen Erinnerungen sind bewegender Ausdruck mutigen Widerstands.
Die Diktatur im Osten Deutschlands war das Resultat des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte – ihre Überwindung dagegen glich einem Wunder, denn nie zuvor ist es einem Volk gelungen, ein diktatorisches Regime ohne Blutvergießen abzusetzen.
Der Historiker Jan Schönfelder hat mit Menschen gesprochen, die die Revolution aus verschiedenen Perspektiven erlebten und mitbestimmten. Entstanden ist eine Sammlung ganz unterschiedlicher Berichte; allen ist jedoch gemeinsam, dass die überwältigenden Emotionen – sowohl die Angst vor dem Scheitern als auch die Euphorie des Gelingens – untrennbar mit den persönlichen Erinnerungen der Zeitzeugen verbunden bleiben.
Mit Beiträgen von Gunther Emmerlich, Christian Führer, Stojan Gugutschkow, Freya Klier, Stephan Krawczyk, Bernd-Lutz Lange, Werner Leich, Dagmar Schipanski, Michael Schmitz, Friedrich Schorlemmer, Hans-Dieter Schütt, Peter Tanz, Wolfgang Thierse und einem Vorwort von Michael Beleites.
Rezension dradio (Auszug): " ... 'Das Wunder der friedlichen Revolution' ist eines der besten Bücher über den Herbst 1989, weil es aus dem lebendigen Geist dieser Zeit schreibt - erinnert von Menschen, die Bürger zweier Welten bleiben werden: angekommen zwar in der BRD, aber eben hergekommen aus der DDR ... "Es ist für mich das erste Buch gewesen, was nicht streng wissenschaftlich geschrieben wurde, es ist mein erstes Buch ohne Fußnoten. Das hat den Hintergrund, dass ich ganz verschiedenen Menschen Raum geben wollte, sich an den Herbst 1989 zu erinnern. Und auch selbst die Schwerpunkte zu setzen, was ihnen damals wichtig war und was ihnen heute wichtig ist." Jan Schönfelder bei der Präsentation seines Werkes in einer Leipziger Buchhandlung ... Zur Rezension

Dienstag, 29. September 2009

Russische Schreibschrift lernen und üben

Russian-online.net
Schreibheft Russisch - Прописи (Zusammengestellt von Polina Sorel)
PDF-Datei, 48 S., A4-Format, Gebühren: 3 Euro

In diesem Schreibheft haben wir die Lektionen so zusammengefasst, dass Deutsch-Mmuttersprachler die russischen Schreibbuchstaben leichter erlernen können. Mit Hilfe dieses Schreibheftes können Sie nicht nur auf Russisch schreiben üben, sondern auch geschriebene und Kursiv-Texte lesen lernen. Die Erklärungen und Aufgaben haben wir jedoch auf Russisch geschrieben, um Sie zu motivieren, sich schneller in die russische Sprache einzuarbeiten und neben den Schreibbuchstaben auch ein bisschen mehr Russisch zu üben. Für die Russischanfänger haben wir aber die häufig benutzten Wörter und Ausdrücke in diesem kleinen Wörterbuch zusammengestellt ...

Neben den Schreiblernübungen finden Sie im Heft auch wichtige russische Rechtschreibregeln und Aufgaben.
Das Schreibheft kann natürlich für die Schreiblernenübungen im A4-Format ausgedruckt werden.

Zum Herunterladen dieses und anderer Hefte auf russian-online.net

Übrigens: ein Besuch von Russian online lohnt sich allemal, denn diese größte Russisch-Lernseiten im deutschsprachigen Raum präsentieren sich völig neu!

Eine witzig-flapsige Tagebuchgeschichte

Roisin Meaney
Man weiß nie, was als Nächstes kommt - Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel
Aus dem Englischen von Nina Schindler, geb., 224 S., ISBN: 978-3-414-82124-9, EUR 12,95
„Meine Haare sind rötlich-braun, mehr als schulterlang, ich habe dunkelblaue Augen und ein paar Trillionen Sommersprossen und ein Grübchen im Kinn, das ich total ätzend finde. Ich bin 156 cm groß, habe Schuhgröße 38, und meine Zähne sind fast perfekt bis auf eine kleine Lücke zwischen den Vorderzähnen, die aber klasse zum Durchspucken ist. Ich habe noch keinen Busen, bin Eminems größter Fan, finde Britney das Letzte, und Colin Farrell den sexysten Mann auf dem Planeten.”
Liz Jackson mag Pizza, White-Musk-Parfüm und ihren Kumpel Brummel. Und sie ist FAST 13. Aber ein Teenager zu sein ist gar nicht so einfach, wenn die Mutter gerade ausgezogen ist, der Vater ständig mit seinen miesen Kochkünsten nervt und auch noch das erste Date bevorsteht. Wie gut, dass wenigstens auf Omas alte Sprüche noch Verlass ist ...

Geschichte einer Zeitreise

Susan Cooper
Victory – Die Geschichte von Molly und Sam. Zwei Kinder, zwei Jahrhunderte, zwei Schicksale – ein Schiff ...
Aus dem Englischen von Ulli und Herbert Günther, geb.m.Schutzumschlag, 224 S., ISBN: 978-3-414-82023-5, EUR 12,90
England, 1803: Der 11-jährige Sam wird zum Frondienst auf dem Kriegsschiff HMS Victory gezwungen. Er lernt die Grausamkeiten der englischen Marine kennen, erfährt aber auch echte Freundschaft. Und dann muss Sam sich beweisen. Er durchlebt die Schlacht von Trafalgar, in der Admiral Nelson gegen Napoleon kämpft.
USA, 2006: Molly zieht mit ihrer Mutter von London in die USA um. In einer kleinen Buchhandlung entdeckt sie ein altes Buch über Admiral Nelson. Zuhause findet unter dem Einband ein kleines Stück Stoff– ein Stückchen der Flagge, unter dem die Mannschaft von Admiral Nelson bei Trafalgar gekämpft hat. In einer abenteuerlichen und packenden Zeitreise werden Sams und Mollys Schicksale untrennbar miteinander verbunden ...

Samstag, 26. September 2009

Ein Lichtblick in Sibirien: Einrichtungen für behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Peter Marti (Hrsg.)
Beryosa – Die Birke. Weshalb ausgerechnet Sibirien?
Über 50 farbige Abbildungen, Informationslücke-Verlag 2009,Brosch., 80 S., ISBN-10: 3952346136, ISBN-13: 978-3952346136, EUR 13,90 (D), sfr 19,80

Peter Marti begleitet die heilpädagogische Schule Talisman und die sozialtherapeutische Dorfgemeinschaft Istok in bzw. bei Irkustk seit vielen Jahren:
„Was hat ein Baum mit dieser Arbeit in Sibirien zu tun? Wenn es um Aktivitäten in Sibirien geht, kann es kein besseres Bild dafür geben, als es die Birke - auf Russisch Biriosa - ist. Der Baum als Kraftspender. Die Birke hat etwas Erfrischendes. Nirgends habe ich die Birke so rein angetroffen wie in Sibirien. Im Wald, in der Gemeinschaft. Die hohe, schlanke Erscheinung mit den feinen Verästelungen. Das reine Weiß der Rinde mit den Tupfern. Über den Wipfeln - je nach Licht, ja was ist es? Nicht einfach zu beschreiben. Ist es vielleicht eine Farbaura? Die Birke passt eigentlich hervorragend zu unserer Arbeit. Sie ist der Inbegriff, Neues in Angriff zu nehmen.“

Weshalb ausgerechnet Sibirien?
Peter Marti begleitet die heilpädagogische Schule Talisman und die sozialtherapeutische Dorfgemeinschaft Istok in bzw. bei Irkutsk seit vielen Jahren. Mit seinem Bericht gibt er einen persönlichen Einblick in die Entstehung dieser Zusammenarbeit zwischen Ost und West und der Entwicklung der Arbeit im fernen Sibirien. Zugleich bildet dieser Bericht den Rahmen für das Büchlein‚ Beryosa – Birke. Warum ausgerechnet Sibirien?’ Warum ausgerechnet Irkutsk?

Mehr als 330 Jahre liegt die Stadt Irkutsk am Südufer des Baikalsees, und bis heute hören die Leute, die in Irkutsk wohnen, nicht auf, die günstige Lage von Irkutsk zu bewundern. Die Stadt ist durch die Angara in zwei Abschnitte geteilt. Die Angara ist der einzige Fluss, der dem Baikalsee entspringt, in welchen mehr als 300 große, kleine und kleinere Gebirgsflüsse münden.
Nicht weit von dem Baikalsee, die Angara stromabwärts, hatte ein Kosakentrupp unter der Führung von Jakow Pochabow im Jahre 1661 eine Holzfestung – Irkutsker Ostrog – gegründet. Das war zu jener Zeit, als die Russen in die Weiten Sibiriens vordrangen. Die Menschen kamen auf der Suche nach legendären Reichtümern in diese Gegenden. Gegen Ende des 17 Jahrhunderts zählte Irkutsk etwa 1000 Einwohner – Kosaken, Kaufsleute, Bauern, Soldaten, Amtschreiber und die Menschen, die für immer nach Sibirien verbannt wurden.
In den letzten drei Jahrhunderten erlebte die Stadt Aufstände, Revolutionen, Erdbeben und Feuer, was allmählich das Gesicht der Stadt veränderte. Aber bisher behielt Irkutsk seine Eigentümlichkeit. Die schneeweiße Erlöser-Kirche und die Kathedrale zu Christi Erscheinen sowie mannigfaltige hölzerne Häuser blieben erhalten, und sie wurden zu historischen Denkmälern.
Schon in der Zeit der Sowjetmacht war Irkutsk ein bedeutendes Verwaltungszentrum, die Hauptstadt eines Gouvernements, eine Stadt des Aluminiums, der Holzverarbeitenden und chemischen Industrie. Die Gefängnisse für die Revolutionäre und Verbrecher verwandelten sich in stalinistische „Zonen“ für „unzuverlässige Andersdenkende“ und "Volksverräter".
Der Irkutsker Schriftsteller Valentin Rasputin schreibt über seine Stadt Irkutsk folgendes: „So steht heute Irkutsk, gereift durch die Geschichte und das Leben, besonnen und weise, es ist sich seines Wertes bewusst, ist berühmt für seine alten und neuen Errungenschaften, ist bescheiden, seit Alters gebildet und gastfreundlich.“ ...

... Aufbauarbeit
Unsere Werklehrerin heisst Natalja Kulakowa und ist ausgebildete Tierärztin. Sie war in einem sibirischen Dorf bei Usolje Sibirskoje tätig und hat ihre Arbeit als Veterinärin sehr geliebt. Wowa, ihr Sohn, kam zur Welt, behindert. Wowa hat das Leben seiner Mutter verändert. Später hörte Natalja von „Talisman“ und sie kam nach Irkutsk. Erste Gespräche mit Pädagogen von Talisman fanden statt. Natalja Kulakowa entschied sich für Talisman, das heißt vor allem für die Förderung von Wowa. Natalja ist heute eine der tragenden Kräfte der Schule. Ihren Beruf als Veterinärin übt sie weiter aus. Unsere sozialtherapeutische Dorfgemeinschaft Istok schätzt das sehr. Der Tierbestand im Dorf nimmt stetig zu.
Um die Schulräumlichkeiten zu erweitern, konnte im angrenzenden Mehrfamilienhaus eine Wohnung erworben werden. Hier wurde die Schulküche eingerichtet, zwei gediegene weitere Schulzimmer und ein Aufenthaltsraum entstanden.
Das Erscheinungsbild der Schule schien uns wichtig. Die Umgebung der Schule wurde zu einem erfreulichen Blickfang im doch eher heruntergekommenen Irkutsker Stadtteil Marata umgestaltet. Aber auch der innere Zustand, die Qualität der Heilpädagogik, hatte eine hohe Priorität. Engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kamen zu Talisman. Aus- und Weiterbildung wurde unterstützt. Besuche vom Seminar „Zentrum Maria“ für Heilpädagogik wurden ermöglicht, interne Seminare wurden abgehalten. Auch Einblicknahme und Lernen im Westen wurden gefördert ... Webrepräsentanz der Einrichtungen

Freitag, 25. September 2009

Eine wahre Geschichte

Franjo Terhart
Ich - Grace O’Malley. Die abenteuerliche Geschichte einer irischen Piratin
Edition Hamouda, ISBN 978-3-940075-34-5, [D] 8,90 €
Ich – Grace O’Malley ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Frau: einer irischen Piratin, die 1530 an der Westküste Irlands geboren wurde und 1603 dort starb. Noch heute ist sie bei den Iren bekannt und berühmt dafür, dass sie den Engländern den Kampf angesagt hat. Bereits als Mädchen fällt Grace aus dem Rahmen. Sie zieht sich Hosen an, schneidet sich das Haar kurz und schmuggelt sich als Decksjunge auf das Schiff ihres Vaters, das nach Spanien segelt. Hier erlernt sie das Schiffshandwerk von der Pike auf. Schließlich wird sie gegen ihren Willen mit 16 Jahren verheiratet und bringt drei Kinder zur Welt. Doch es kommt die Stunde, wo sie ihrem Mann Konkurrenz macht – denn sie erbeutet mehr Schätze zu Wasser und zu Lande als er. Als erste Frau wird sie Anführerin ihres Clans.
Grace O’Malley war eine wichtige Figur im Kampf zwischen Iren und Engländern. Als die Engländer ihren Sohn Tibbot gefangen nehmen, reist Grace O’Malley zu Königin Elisabeth I. und bekommt ihn wieder frei. „Ich bin Herrscherin von Irland, Du von England“, schleudert sie der Tudor-Königin ins Gesicht.

Donnerstag, 24. September 2009

"Mut, sich Wahrheiten zu stellen"

Beate Teresa Hanika
Rotkäppchen muss weinen
Ab 12 Jahren, Fischer Schatzinsel Roman, 224 S., geb., ISBN 978-3-596-85336-6, € (D) 12,95, € (A) 13,40, SFR 23,90
Er nennt sie Rotkäppchen, als er sie mit einem Korb am Fahrradlenker den Berg hinabfahren sieht. Rotkäppchen – weil in dem Korb Wein und Essen sind für den Großvater, dessen Einsamkeit nur ein Vorwand ist. Rotkäppchen – weil der Weg aus dem Wald dunkel und steinig ist. Rotkäppchen – weil der Wolf sie längst in seiner Gewalt hat …
Beate Teresa Hanika erzählt einfühlsam und sensibel die Geschichte von einem Mädchen in größter Not – aber auch von einer Freundschaft so weit wie der Himmel und von einer ersten Liebe so zart wie Schneeflockenfedern.
Leseprobe (Auszug): " ... Ich hänge den Korb an meinen Lenker und radle los; das ist gar nicht so einfach, weil der Korb hin und her schlenkert und ich höllisch aufpassen muss, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Eigentlich darf ich gar nichts an den Lenker hängen, weil das viel zu gefährlich ist, aber das ist mir heute gleich. Ich muss durch die ganze Stadt, einen steilen Berg hinunter, der heißt Galgenberg, ich spüre den Fahrtwind im Gesicht und lasse das Rad einfach rollen, überlege, ob ich die Augen schließen soll, wie Lizzy das ab und zu macht. Sie macht das, um mich zu ärgern.
Ich bin blind!, schreit sie dann, sag mir, wann die Ampel kommt …
Ganz unten ist nämlich eine Ampel, da muss man ganz schön auf die Bremsen steigen, wenn man so richtig in Fahrt ist. Ich tu dann so, als hätte ich keine Angst um sie, aber natürlich hab ich Angst, da kann ich nichts dagegen tun, schließlich ist sie meine beste Freundin.
Mach das nie wieder, sag ich jedes Mal, wenn wir unten nebeneinander vor der Kreuzung stehen, und Lizzy zuckt bloß mit den Schultern und grinst mich an, alte Trantüte! ... " Vollständige Leseprobe (pdf)

Montag, 21. September 2009

Leben einer einfachen Frau in Frankreich

Christian Signol
Marie des Brebis - Der reiche Klang des einfachen Lebens
aus dem Französischen von Corinna Tamm, 192 S., geb., ISBN-10: 3-8251-7580-4, ISBN-13: 978-3-8251-7580-1, 15,90 EUR
Marie des Brebis hat das Leben einer einfachen Frau gelebt, geprägt von der Sorge um ihre Familie, um Haus, Hof und Tiere, unter den harten Bedingungen auf dem Lande im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts. Ihre Geschichte, aufgezeichnet von dem französischen Bestsellerautor Christian Signol, lässt uns staunen, wie reich dieses Leben war, getragen von Weisheit und Vertrauen und einem Gespür für das, was hinter und in den alltäglichen Dingen des Daseins webt.
Inmitten einer traumhaften Landschaft, an der Grenze zur Dordogne, wurde Marie des Brebis als Säugling von einem Schäfer unter einem Wacholderbusch gefunden. Die Natur war von Anfang an ihr Lehrmeister, der sie in die Weisheiten des Lebens einweihte. Voller Hingabe hat Marie für ihr kleines Glück gearbeitet. Und obwohl sie manch schwere Zeit überstehen musste, hat sie das Vertrauen in das Schicksal und in einen Sinn auch der schweren Erfahrungen des Lebens nie verloren. Der Verlust ihres ersten Kindes, die harte Arbeit ihres Mannes im Steinbruch, die ihn schließlich seine Gesundheit kostete, die Angst um den Sohn, der sich im Zweiten Weltkrieg den Widerstandskämpfern anschloss, das schwere Los der geliebten Tochter im fernen Paris – Marie des Brebis hat es verstanden, aus all diesen Prüfungen ungebrochen hervorzugehen und Kraft zu schöpfen aus der Liebe zu allen Dingen und zur Natur.
Leseprobe: ... Nie habe ich so gut geschlafen wie auf dem Stroh im Schafstall, umgeben vom warmen Geruch der Tiere. Zweifellos deswegen, weil ich genau dort meine ersten Nächte verbrachte, bewacht von Johannes und seinem schwarzen Hund mit weißen Pfoten. Es war ein wenig so, als wäre ich noch im Bauch derjenigen, die mich ausgesetzt hatte. Nie habe ich es ihr nachgetragen, der guten Frau; nie habe ich in meinem ganzen Leben jemandem Schlechtes gewünscht. So bin ich eben. Vielleicht, weil ich damals trotz allem glücklich gewesen bin. Johannes trug mich fortwährend auf dem Rücken, in einem Sack, den er sich um die Schultern gebunden hatte. Er war ein guter Hirte, der das Hochland in- und auswendig kannte: die Stellen, wo der Blitz einschlug, die seltenen Wasser quellen, die Pflanzen, mit denen die Tiere behandelt werden konnten. Er liebte das Hochland, so wie ich es mein Leben lang geliebt habe: die Schluchten, die Hochebenen, die typischen Weiden, die Wiesen mit den wilden Kaninchen und die Hügelketten, die den blauen Himmel zu berühren schienen. Als er zum Bauernhof zurückkam, sagte ihm der Bauer: Die Kleine gehört ins Waisenhaus. Man darf sie nicht einfach so behalten.
Ich behalte sie.
Wenn du sie bei dir behältst, bist du entlassen.
Gut, dann gehe ich, sagte Johannes. Und am nächsten Tag zogen wir los, er, ich und sein Hund.«

Ein Theatergenie des 20. Jahrhunderts

Begegnungen mit Brecht
Herausgegeben von Erdmut Wizisla
400 S., Festeinband, Fadenheftung, Lesebändchen, ISBN 978-3-937146-77-5, 19,90 € (D), 20,90 € (A), 34,90 sFr
Alle, die Bertolt Brecht kannten, waren von ihm beeindruckt: von seiner Freude an der Begegnung und am Gespräch, von seinem Wissensdurst und seiner Fürsorglichkeit, von der Lust an der Provokation und am Konflikt oder von dem manchmal rätselhaften Wechsel zwischen Auftritt und Rückzug, Präsenz und Tarnung, Souveränität und Scheu. Aus der Fülle der Zeugnisse hat der Herausgeber 58 Berichte von Kollegen, Freunden, Widersachern, Mitarbeitern und Schülern ausgewählt, die ein lebendiges Bild eines Jahrhundertautors zeichnen, der wie kaum ein anderer aus der Kommunikation heraus gelebt und gearbeitet hat. Neben einer Reihe wiederzuentdeckender Texte bekannter Autoren finden sich unbekannte, erstmals ins Deutsche übersetzte sowie eigens für diesen Band geschriebene Erinnerungen an Bertolt Brecht.
Rezension dradio (Auszug): " ... Zu betonen ist die kluge Anordnung der 59 Kurzporträts, die es ermöglicht, Brechts biografischen Werdegang aus der Perspektive derer zu verfolgen, die ihn gekannt oder kennengelernt haben ... die Konzeption des Herausgebers erschließt sich erst wirklich, liest man das Buch von vorn beginnend. Erst dann nämlich fügen sich die einzelnen Mosaiksteinchen zu einem höchst aufschlussreichen Bild ... " Zur Rezension

Lebenshilfe für Sehende

Ryan Knighton
Augenzeuge - Die Geschichte meiner Erblindung
rowohlt 2009, Hardcover, 304 S., ISBN 978-3-498-03539-6, 19,90 €
An seinem achtzehnten Geburtstag wird bei Ryan Knighton Retinitis pigmentosa diagnostiziert, eine angeborene, unheilbare Krankheit, die langsam zum Verlust des Augenlichts führt. In diesem eindringlichen und mutigen Buch erzählt er gleichzeitig unverfroren und gefühlvoll die Geschichte seiner fünfzehn Jahre währenden Erblindung und entlarvt nebenbei die Eigentümlichkeiten in der Welt der Sehenden. Unsere Kultur, Identität und Sprache wie auch unsere Ängste und Träume erscheinen plötzlich in einem anderen Licht. Hin- und hergerissen zwischen Nachdenklichkeit und schwarzem Humor nimmt der Autor uns gefangen und erstickt respektlos jeglichen Anflug von Rührseligkeit im Keim. "Augenzeuge" ist kein herkömmliches, Mitleid heischendes Bekenntnis, es zeigt die tragikomische Selbstüberprüfung eines jungen Mannes, der sich einer Verwandlung unterziehen muss und dabei auf eine spannende Reise geht.
Rezension dradio (Auszug): " ... Drei Dinge zeichnen dieses Buch aus: Erstens, es sensibilisiert die sehenden Leser für die Kostbarkeit und Verletzlichkeit des eigenes Lebens und dessen derer, die behindert sind; zweitens hinterfragt es die Maßstäbe unserer Lebensphilosophie der Moderne, -und drittens, es tut das mit bestem britischen Galgenhumor ..." Zur Rezension

Samstag, 19. September 2009

Wochen- und Wandkalender

Gerstenbergs Klassiker Kalender 2010 - Wochenkalender
55 S., 325 x 200 cm, ISBN 978-3-8369-2719-2, EUR (D) 19.95, EUR (A) 19.95, SFr 36.50
Jede Woche ein neuer Klassiker: aus allen Bereichen der Bildung – von Mythen bis Romane, von Philosophen bis Photographen, von Gemälden bis Schiffe, von Künstlerinnen bis Heilige. Prägnante Texte, eindringliche Bilder und nützliche Zusatzinfos machen diesen Kalender zu einem ästhetischen Genuss und einem wertvollen Begleiter durch das Jahr. Ob jung oder alt, belesen oder bloß neugierig: Wer Lust auf Bildung hat, der liegt mit dem Gerstenberg KlassikerKalender genau richtig.
Rezension Lernklick (Auszug): " ... Kunst, Musik, Naturwissenschaften, Mythen und Heilige wechseln sich auf den schön gestalteten Kalenderseiten wöchentlich ab und bieten einer Momentaufnahme gleich einen ersten kurzen Einblick ins jeweilige Fachgebiet ... " Zur Rezension

Georgia Smith, Jane Packer
Farbrausch - Wandkalender, monatlich 2010
13 S., 502 x 349 cm, ISBN 978-3-8369-2718-5, EUR (D) 24.90, EUR (A) 24.90, SFr 45.00
Die farbenprächtigen Bilder aus dem wunderschönen Bildband Farbrausch nun als dekorativer Wandkalender. Lassen Sie sich von den außergewöhnlichen Blumenarrangements der renommierten Floristin Jane Packer durch das Jahr führen.
Georgia Glynn Smith arbeitete als Designerin und ist jetzt als Fotografin tätig. Ihre Fotos werden regelmäßig in internationalen Magazinen wie z.B. Vogue oder House and Garden veröffentlicht.
Jane Packer hat sich mit ihren modernen Blumenarrangements international einen Namen gemacht. Sie betreibt Blumengeschäfte (und teils auch Floristikschulen) in London, New York, Toko und Korea.

Freitag, 18. September 2009

2010 jede Woche Kunst

DuMont Kunst Kalender 2010
Autoren: Nora Koldehoff, Stefan Koldehoff, Lena Mozer, Nicola von Velsen
Format (BxH): 24,0 cm x 28,0 cm, ISBN-13 978-3-8320-1451-3, 19,95 EUR (D), 19,95 EUR (A), 34,90 sFr (CH)
Endlich am Start: Der erste Kunst-Wochenkalender aus dem Hause DuMont, konzipiert von den Kunstexperten aus dem DuMont Buchverlag. Geschichte und Geschichten rund um das Thema »Farbe« auf 53 Wochenblättern Geburts- und Gedenktage aus dem Kunstbetrieb geben Woche für Woche interessante Denkan-stöße. Inhalt, Gestaltung und Ausstattung erfüllen höchste Qualitätsansprüche. Vorschaubider DuMont-Verlag
Rezension Lernklick (Auszug): " ... Kunterbunt leitet dieser Wochenkalender Farbenbegeisterte durch das Jahr 2010 und bereitet damit einen spannenden Einblick in die Welt der Kunst und der Farbwahrnehmung. Jede Woche gibt es etwas Neues zu entdecken, so dass nach einem Jahr das Leben noch ein wenig bunter ist als zuvor ... " Zur Rezension

Donnerstag, 17. September 2009

Unser Sternenhimmel

Walter Kraul
Erscheinungen am Sternenhimmel - Die Bewegungen der Gestirne beobachten und verstehen
134 S., ISBN-13: 978-3-7725-1975-8, 19,90 EUR
Wer selbst Beobachtungen am Sternenhimmel machen möchte, stößt oft auf die Schwierigkeit, gelerntes astronomisches Wissen mit dem tatsächlich am Himmel Sichtbaren in Zusammenhang zu bringen Walter Kraul stellt alle wesentlichen Erscheinungen am Sternenhimmel anschaulich dar und macht es dem Betrachter leicht, Himmelsphänomene zu verstehen. Die astronomischen Besonderheiten werden so lebendig geschildert, dass der Leser neugierig wird und Lust bekommt, den Sternenhimmel zu beobachten.
1. Der Fixsternhimmel: Wo sieht man die Sterne am besten? Der Polarstern. Der tägliche Umschwung. Sternenbahnen fotografieren. Die Drehung der Erde. Sternbilder. Der Tierkreis. Die Milchstraße. Bau einer Sternkarte
2. Die Sonne: Der Tageslauf der Sonne. Der Jahreslauf der Sonne. Die Sonne im Tierkreis. Das platonische Weltenjahr. Der Erdschatten. Sonnenflecken. Nordlichter. Regenbogen
3. Der Mond: Die Mondphasen. Der Mond im Tierkreis. Die Mondknoten. Sonnnenfinsternis. Mondfinsternis. Wirkungen des Mondes
4. Planeten, Kometen und Meteore: Planetenbahnen. Konstellationen. Kometen. Meteore 5. Eine Sternenreise um die Erde: Reise nach Norden. Reise nach Süden. Reisen nach Osten und Westen. Steht die Sonne wirklich still? Auf der Reise zum Mond.

Russisch und Russland - Landeskundliche Texte (2sprachig)

Russisch und Russland
Sammlung landeskundlicher Texte für Anfänger und Fortgeschrittene
Zusammengestellt von Ekaterina Koudrjavtseva, 300 S., Format A4, 5 Euro (als PDF-Datei)
Diese Sammlung landeskundlicher Texte für Anfänger, Fortgeschrittene und Interessierte ohne Sprachkenntnisse präsentiert erstmals auf Russisch und Deutsch Texte, die besonders gut die Entwicklung des Landes und der menschlichen Charaktere darstellen, und zwar in der Umgangssprache der verschiedenen Perioden. Wir haben bewusst lustige Geschichten als landeskundliche Informationsquelle ausgewählt, damit der Leser Russland mit Vergnügen kennenlernt.
In dieser Sammlung finden Sie mehr als 70 Lesetexte auf ca. 300 Seiten auf Russisch und Deutsch in PDF-Format von Tschechov, Turgenev, Gorodinskij, Altov, Melichov und viele andere modernen russischen Schriftstellern und Klassiker, sowie 20 Fabeln, die nach folgenden Themen unterteilt sind:
* Erziehung des russischen Geistes
* Das Bildungssystem in RF
* Hinter den Türen der Alma Mater
* Unvergessliche Arbeitsstunden
* Gesundheitssystem in Russland
* Bei Äskulap
* Alltägliches Nicht-Dasein
* Der gefährliche ÖPNV
* Die Freizeitgestaltung
* Die berüchtigte Gastfreundschaft
* Etwas über wahre Freundschaft
* Russische Küche
* Bei den Nachbarn in Europa
* Texte für die selbstständige Arbeit
* Noch etwas über die russische Sprache

Ein Geschenk für Inselfreunde

Judith Schalansky
Atlas der abgelegenen Inseln - Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde
mare verlag Herbst 2009, 144 S., Halbleinen mit dreiseitigem Farbschnitt, ISBN 978-3-86648-117-6, 34,00 €, 54,90 SFR
"Die Karten geben uns die Möglichkeit, daheim und dicht vor unserem Auge die Dinge zu betrachten, die am weitesten entfernt sind." (Johan Blaeu, 1663, niederländischer Kartograf)
Dass es immer noch Orte gibt, die schwer zu erreichen sind, erscheint uns heute nicht mehr vorstellbar. Judith Schalansky aber hat sie gesammelt: fünfzig entlegene Inseln, die in jeder Hinsicht weit entfernt sind, entfernt vom Festland, von Menschen, von Flughäfen und Reisekatalogen.
Aus historischen Begebenheiten und naturwissenschaftlichen Berichten spinnt Judith Schalansky zu jeder Insel eine Prosaminiatur, absurd-abgründige Geschichten, wie sie nur die Wirklichkeit sich auszudenken vermag, wenn sie mit wenigen Quadratkilometern im Nirgendwo auskommen muss. Sie handeln von seltenen Tieren und seltsamen Menschen: von gestrandeten Sklaven und einsamen Naturforschern, verirrten Entdeckern und verwirrten Leuchtturmwärtern, meuternden Matrosen und vergessenen Schiffbrüchigen, braven Sträflingen und strafversetzten Beamten, kurzum: von freiwilligen und unfreiwilligen Robinsons.
Nicht zuletzt fasziniert dieser außergewöhnliche Atlas durch seine aufwendige und besonders schöne Gestaltung: Kunstvoll illustriert und durchgehend in fünf Sonderfarben gedruckt, zeigt er nach Ozeanen geordnet alle Inseln im jeweils identischen Maßstab. Damit entführt uns Judith Schalansky zu fünfzig entlegenen Orten - von Tristan da Cunha bis zum Clipperton-Atoll, von der Weihnachts- bis zur Osterinsel - und beweist, dass die abenteuerlichsten Reisen immer noch im Kopf stattfinden: mit dem Finger auf der Landkarte.
Leseprobe (Auszug): " ... Pazifischer Ozean - Osterinsel (Chile): spanisch Isla da Pascua | rapanui Rapa Nui, auch Te Pit o te Henua [›Nabel der Welt‹] 163,6 km ² | 3791 Einwohner. Kein Wunder, dass Darwin hier nicht hielt. Flora und Fauna sind dürftig, die Pracht der verwunschenen Galapagosinseln mit dem Kanu Wochenreisen entfernt. // Wie hoch die Riesenpalmen wirklich waren, die diese Insel einmal dicht bewuchsen, weiß heute niemand mehr. Aus dem Stamm floss ein Saft, der zu honigsüßem Wein vergor, aus dem Holz ließen sich Flöße bauen und Seile für den Transport der Statuen machen. // Diese halslosen Ungeheuer aus Stein, hohläugige Wesen mit langen Ohren, bevölkern die Küste, haben verwitterte Haut und den Mund verzogen wie ein trotziges Kind; Wächter aus vulkanischem Tuff, das Meer im moosbewachsenen Rücken. An Festtagen schauen sie mit weißen Korallenaugen auf die Palmenwälder. // Die zwölf Sippen der Osterinsel liefern sich einen Wettstreit, bauen immer größere Riesen aus Stein und stürzen nachts heimlich die der anderen um. Sie betreiben Raubbau mit ihrem Flecken Land, bringen auch die letzten Bäume zu Fall, sägen den Ast ab, auf dem sie sitzen, der Anfang vom Ende: Entweder sterben sie gleich an eingeschleppten Pocken, oder sie werden Sklaven im eigenen Land, Leibeigene der Pächter, die aus ihrer Insel eine riesige Schafsfarm machen. Von Zehntausenden überleben nur 111 Einwohner ... " Weiterlesen (pdf)
Die Autorin: Judith Schalansky, geboren 1980 in Greifswald, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign, lebt heute als freie Autorin und Gestalterin in Berlin und lehrt in Potsdam Typografische Grundlagen. 2006 veröffentlichte sie ihr typografisches Kompendium Fraktur mon Amour, das mit mehreren Designpreisen ausgezeichnet wurde. Ihr literarisches Debüt "Blau steht dir nicht" erschien 2008 bei mare, im Herbst 2009 erscheint ihr Atlas der abgelegenen Inseln. Ende 2009 wird sie Stipendiatin der Villa Aurora in Los Angeles sein.
Rezension dradio (Auszug): " ... Um 50 Inseln geht es, sortiert nach den fünf Weltmeeren - dem Arktischen, Antarktischen, Indischen, Pazifischen und Atlantischen Ozean. Manche liegen so fernab von all dem, was wir uns als Zivilisation zurechterobert haben, dass sie aus dem tradierten Weltgeschehen verschwunden sind ... Jeder Insel sind zwei Seiten gewidmet. Die Karten-Seite rechts ... oben der Name, Längen- und Breitengrad, Größe und Einwohnerzahl, Skalen mit Entfernungen zu den nächsten größeren Orten und historischen Daten, eine kleine Erdkugel mit Markierungspunkt ... Auf den restlichen zwei Dritteln der linken Seite steht, was Judith Schalansky mit der Insel assoziiert ... St. Helena bekommt kurze Fetzen Gedankenprosa des Kaisers Napoleon und Momentaufnahmen von der Heimholung seines Leichnams ... Die Isla Robinsón Crusoe wurde direkt literarisch getauft, und die vertrackten Beziehungen der Kunstfigur von Daniel Defoe, des gestrandeten Seeräubers Selkirk und zweier echter Pazifik-Inseln untereinander sind eine herrliche Ironie der - ja, was? Geschichte? Kunst? Bei Robert Louis Stevenson ist die Sache übersichtlicher, er soll durch eine Karte zur "Schatzinsel" inspiriert worden sein ... " Zur Rezension

Mittwoch, 16. September 2009

Leben in einem Paradies

Iain Lawrence
Die Tochter des Leuchtturmwärters
ab 14 Jahren, übersetzt von Christoph Renfer, 255 S., geb. mit Schutzumschlag, ISBN-10: 3-7725-2247-5, ISBN-13: 978-3-7725-2247-5, 16,50 EUR
Elizabeth und ihr Bruder Alastair wachsen unter extremen Bedingungen auf. Paradiesisch schön, aber ziemlich einsam ist es auf der kleinen Insel, nur zusammen mit den Eltern, ohne wirklichen Kontakt nach außen. Die Situation spitzt sich zu, als beide aus der Kindheit heraustreten.
Der Leuchtturmwärter Murray, seine Frau Hannah und ihre beiden Kinder Elizabeth, genannt Krabbe, und Alastair sind die Einzigen, die auf Lizzie Island wohnen – sommers wie winters, winters wie sommers. Vier Menschen, die bedingungslos aufeinander angewiesen sind, sich kaum ausweichen können. Doch nur einem – Murray – entspricht diese Lebensart vom Wesen her. Krabbe und Alastair lieben ihre Insel, die so paradiesisch sein kann mit den vor ihrer Küste auftauchenden Buckelwalen, den Vogelschwärmen, den Muscheln und Schnecken. Aber sie leiden immer mehr unter der Isolation, je älter sie werden. Und jeder von ihnen bricht auf tragische Weise aus. Als Krabbe mit ihrer kleinen Tochter nach Jahren zurückkehrt, werden die wenigen Tage ihres Aufenthalts zu einem Brennglas, unter dem die schöne und schwere Vergangenheit hervorbricht und Klärung fordert.

Lebenshilfen eines 81-jährigen

Hans Küng
Was ich glaube
Piper Verlag 2009, 320 S., geb., ISBN: 9783492053334, 18,95 [D], € 19,50 [A], sFr 32,90
Ein ganz persönliches Buch: Die ganzheitliche religiöse Weltsicht eines universalen Denkers und Theologen, auf die wesentlichen Fragen jedes Menschen konzentriert: Was kann ich glauben, worauf kann ich vertrauen, was erhoffen, wie soll ich leben? Was glaubt Hans Küng ganz persönlich? Er gilt als universaler Denker unserer Zeit; seine Bücher sind in hohen Auflagen in vielen Sprachen über die Welt verbreitet. Doch dieses Buch ist anders, auch wenn es auf seinem gesamten Werk aufbaut. Es ist das persönliche Glaubensbekenntnis eines Mannes, der das theologische Denken weltweit stärker verändert hat als andere. Wenn man aber die ganze gelehrte Wissenschaft, die theologische Formelsprache, die kunstvollen Theoriegebäude – wenn man das alles hinter sich lässt, was bleibt dann als Kern des Glaubens? Was brauche ich für mein Leben? Was ist mir unverzichtbar? Von »Lebensvertrauen« über »Lebens-freude«, »Lebenssinn« und »Lebensleid« schreibt Hans Küng und schreibt so eine »summa« seines Glaubens – und Lebens.
Rezension dradio (Auszug): " ... Entstanden ist so eine "kleine Summe" der Küngschen Lebensphilosophie. Die hat bei einem ehemaligen Professor der Dogmatik immer auch etwas zu tun mit Glauben im christlichen Sinn. Doch geht Küng an vielen Stellen über die "offizielle Religion" hinaus und reflektiert mit Blick auf philosophische Traditionen und Weltreligionen, "was Vernunft, Herz und Hand eines Menschen bewegt" ... Auch Atheisten können aus ihrem Grundvertrauen heraus "ein echt menschliches, also humanes und in diesem Sinn moralisches Leben führen". Atheismus muss nicht Nihilismus zur Folge haben ... Auf das Hindu- und Buddha-Modell folgt das konfuzianische Modell. Als Christ sind Küng das jüdische und das christliche Modell besonders nahe. Das muslimische ist ihm ebenfalls wichtig ... " Zur Rezension

Von George Orwells "1984" inspiriert

Graham Gardner
Im Schatten der Wächter
ab 13 Jahren, übersetzt von Alexandra Ernst, 199 S., geb. mit Schutzumschlag, ISBN-10: 3-7725-2251-3, ISBN-13: 978-3-7725-2251-2, 14,50 EUR
Elliots Leben ist außer Kontrolle geraten. Wenn er es nur wieder in die Hand bekommen könnte! Jetzt, an seiner neuen Schule, sieht er die Chance, von vornherein ein anderes Image von sich aufzubauen. Er wird einen neuen Elliot erfinden, der so kaltblütig und abgebrüht ist, dass ihn nie wieder jemand verletzen kann. Das Ergebnis übertrifft seine kühnsten Träume – bald aber auch seine schlimmsten Alpträume.
Du musst in der richtigen Weise bemerkt werden – das hat Elliot aus den bitteren Erfahrungen an seiner alten Schule gelernt. Jetzt wird er sich nicht mehr in die Opferrolle drängen lassen, sondern sich als einer geben, den nichts rühren kann.Die aus Angst geborene Strategie geht in ungeahnter Weise auf: Das Opfer wird zum Augenzeugen, eine Maske bedingt die nächste. Wer ist er selbst? Kann er wirklich die Machtphilosophie übernehmen, nach der die im Geheimen agierende Gruppe der Wächter eine ganze Schule beherrscht? Zum ersten Mal im Leben hat Elliot Macht. Aber die Macht hat einen furchtbaren Preis, und er sieht sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber, als er bestimmen soll, gegen wen er sie einsetzen will. Graham Gardners Roman, inspiriert von George Orwells 1984, ist dicht, eindringlich schonungslos offen und dramatisch. Er schildert Elliots Kampf ums Überleben mit einer Intensität, der man sich nicht entziehen kann.
Leseprobe: " ... Was immer man tat, man war und blieb ein Teil des Ganzen. Es war unmöglich, sich auszugrenzen, wenn man Augenzeuge war.Und das traf selbst dann zu, wenn er nicht direkt dabei war, wenn er sich auf dem Schulhof aufhielt, in den Fluren, auf der Toilette oder sich auf dem Nachhauseweg befand. Nie war er unbeteiligt, stets war er sich der unterschwelligen Gewalt bewusst, spürte die Spannung und die heimliche Erwartung.Und hinter all dem standen die Wächter. Elliot zweifelte keinen Augenblick mehr an ihrer Existenz ... "
Dieses Buch wurde auf der Frankfurter Buchmesse 2005 im Rahmen der Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreis von der Jugendjury ausgezeichnet. Jurybegründung:
Der Zweck der Verfolgung ist die Verfolgung. Der Zweck der Folter ist die Folter. Der Zweck der Macht ist die Macht. (George Orwell, 1984)
Das ist das Motto für Richard, den Anführer der Wächter, denen es Spaß bereitet, Macht über Mitschüler zu besitzen, diese zu bestrafen und zu terrorisieren. Die Wächter bedienen sich dazu einer Gruppe von Handlangern, zu denen der 15-jährige Elliot gehört. Elliot war an seiner alten Schule drei Jahre das Opfer, er wurde gequält, verfolgt und geschlagen. An seiner neuen Schule erfindet er einen neuen Elliot, der sich cool, kaltblütig und abgebrüht gibt und schließlich zum Auserwählten der Wächter-Bande aufsteigt. Die neue Identität ohne Ecken und Kanten wird Elliot zur zweiten Natur. Durch die Begegnung mit Louise und Ben gerät Elliot immer mehr in Konflikt mit seiner neuen Rolle, bis er schließlich seine schreckliche Angst überwindet und den Sinn der Worte aus 1984 begreift: "Aus freiem Willen tritt er dem System entgegen. Er gehorcht seinem wahren Glauben und riskiert alles. Und damit befreit er sich selbst ...
In seinem ersten Roman gelingt es Graham Gardner, die Wandlungen der Hauptfigur überzeugend und glaubwürdig darzustellen. Die Geschichte wird temporeich, kühl, spannend, dicht, fesselnd und schonungslos offen erzählt.

Dienstag, 15. September 2009

Aus dem Spanien der Inquisition

Christa Ludwig
Carlos in der Nacht
ab 13 Jahren, 352 S., geb. mit Schutzumschlag, ISBN-10: 3-7725-1545-2, ISBN-13: 978-3-7725-1545-3, 14,90 EUR
Vier Menschen, ein Jagdhund und ein wahrhaft königliches Pferd spielen im Leben des jungen Carlos die wichtigste Rolle. Durch die Schilderung gegensätzlichster Gefühle und vielfältigster Sinneswahrnehmungen lässt Christa Ludwig ein intensives Bild vom Spanien der Inquisitionen und Autodafés, der steifen höfischen Zeremonien und der großen Sehnsucht nach Freiheit entstehen. Es ist ein Stück europäischer Geschichte, wie man es eindrucksvoller kaum erleben kann.
Was ist das für ein Gefühl, eingezwängt zu sein in ein widernatürliches höfisches Kostüm, mit so vielen Knöpfen und Bändern, dass man sie allein kaum lösen kann? Carlos, der Infant, dem mit seinen wenigen Jahren schon mehr Macht gegeben ist als den meisten, erlebt an sich selbst, in seinem Körper nur tiefste Ohnmacht. Und solch einer wie er, schief und bucklig, von Albträumen und Fallsucht geplagt, soll auf einem großen Pferd reiten, mitten durch die aufgewühlte Menschenmenge bei einem Autodafé! Nur wenn Rodrigo, der heiß geliebte Freund, ihm hilft, kann das gehen. Aber der schöne Page hat sich in ein gar nicht höfisches Mädchen verliebt …
Leseprobe: «Prinz», rief Mariluz, «haltet Euch mit einer Hand in der Mähne, aber kümmert Euch nicht um das Pferd. Schaut nur auf Rodrigo.» «Das tue ich», sagte Carlos. «Immer.» Seine kleine magere Hand griff eine schwarze Strähne von Yo el Reys Mähne, seine Augen blieben bei Rodrigo. «Fang an», flüsterte Mariluz, «du brauchst mich nicht.» Rodrigo bewegte nur die Hände. Yo el Rey trabte an. Da geschah etwas mit Carlos. Er machte ja, was er am liebsten tat, er schaute auf Rodrigo, seine Augen hafteten an dem Freund, es gab keine Entfernung zwischen den beiden, Carlos nahm jedes Winken von Rodrigos Hand sofort in seinen Körper, und das Gleiche tat Yo el Rey. So bewegten sie sich in vollkommenem Gleichmaß. Aber Carlos ritt hier nicht ein Pferd, er klebte an seinem Freund und er glühte vor Glück.

Kulturentwicklung von den Frühmenschen bis zu den Hochkulturen

Johannes F. Brakel
Buschmann, Buddha, Tuareg - Länder, Menschen und Kulturen in Afrika und Asien
Verlag Freies Geistesleben 2009, mit zahlreichen Farbfotos, 210 S., geb., 15,90 EUR, ISBN-13: 978-3-7725-2298-7
Die lebendigen Schilderungen verschiedener Länder und Völker führen den jungen Leser in faszinierende Landschaften und ermöglichen eine intensive Begegnung mit anderen Kulturen – eine äußerst anregende und unterhaltsame Horizonterweiterung.
Die Betrachtungen von Johannes F. Brakel, die aus unmittelbaren Erlebnissen und Erfahrungen entstanden sind, widmen sich neun Regionen und Völkern in Afrika und Asien. So erfahren wir viel über die Lebensweise einzelner Stämme in Afrika, die immer noch wie Jäger und Sammler leben, wir lesen vom entbehrungsreichen Leben der Ackerbauern und den faszinierenden Errungenschaften der Hochkulturen in Südostasien. Die Schilderungen zeichnen damit zugleich den Gang der Kulturentwicklung von den Frühmenschen bis zu den Hochkulturen nach. Durch viele Einzelheiten und aktuelle Problemstellungen erschließen sich wichtige kulturelle und politische Zusammenhänge. Viele Farbfotos bereichern dieses Lesebuch.
Leseprobe: " ... Die Hadzábe nehmen Rücksicht auf ihre Nachbarn: Sie jagen nur frühmorgens und abends, wenn die Viehherden und ihre Hirten noch nicht oder nicht mehr unterwegs sind. Doch die Kühe, Ziegen und Schafe fressen das Gras und die schmackhaften Blätter der Savannensträucher. Für Impala-Antilopen, Dikdiks, Kudus und Büffel bleibt immer weniger übrig. Auch das Wasser der selbst gegrabenen Wasserstellen reicht für sie nicht mehr aus. Den Hadzábe laufen also die wilden Tiere weg, und damit fehlt ihren die Grundlage für ihr Leben. Wenn sie könnten, würden sie einfach weiterziehen. Doch ihr Berggebiet ist ringsum von Mais und Zwiebelfeldern umgeben, wo es keinen Platz für sie gibt. Sie leben wie auf einer Insel, die immer kleiner wird. Was sollen sie tun? Wer kann den Hadzábe helfen? .... "
Inhaltsverzeichnis:
1. Hadzábe – die Buschmänner Tansanias: Auf Jagd. Das Lager. Träume, Tänze, Ahnen.
2. Massai – ein Leben mit den Rindern: Blut und Milch. Dürre. Markt
3. Sahara: Beduinen. Tuareg
4. Ruanda: Land der tausend Hügel – und der furchtbaren Bürgerkriege: Die Virunga-Vulkane. Gorillas im Nebel. Hutu und Tutsi. Tägliches Leben. Kolonialzeiten. Der Bürgerkrieg
5. Namibia: Die Namib. Pfannen. Die Buschmänner. Edelsteine und Diamanten. Apartheit und Unabhängigkeit
6. Thailand: Musik und Tanz. Religion. Klöster und Tempel.Feste. Haus und Garten. Regionen
7. Kambodscha: Reis und Fisch. Trockenzeit. Armut. Angkor. Die neue Hauptstadt Phnom Penh
8. Sri Lanka – die «erhaben leuchtende» Insel: Die Arbeit der Frauen. Bewässerung. Im Hochland: Tee und Tamilen
9. Japan – wo die Sonne ihre Wurzeln hat: Die Anfänge. Künste. Samurai. Die Entdeckung Japans. Japanischer Alltag.

Eine Liebesgeschichte leiser Art

Christa Ludwig
Blitz ohne Donner
ab 13 Jahren, 160 S., geb. mit Schutzumschlag, ISBN-10: 3-7725-2245-9, ISBN-13: 978-3-7725-2245-1, 14,50 EUR
Christa Ludwig erzählt in meisterhaft nuancierter Sprache die Geschichte der Begegnung zwischen der musikalisch begabten Maria und dem gehörlosen Johannes.
Johannes spricht ein wenig fremdartig und rau, wie einer, der erkältet ist, ohne deutliches Gespür für hoch und tief, laut und leise, Frage oder Antwort. Umso beredter sind seine Hände. Und wen er sprechen sieht, den versteht er auch. Die Lautlosigkeit seiner Welt wird ihm erst in diesem einzigartigen Sommer schmerzhaft bewusst. Denn da zieht Maria im Nachbarhaus ein. Und Marias Welt ist die Musik. Die erste Begegnung wird von beiden so tief empfunden, dass sie kein Zurückweichen mehr zu erlauben scheint, sondern nur die Annäherung – durch alle Schwierigkeiten hindurch. Dazu gehört für Maria, Johannes auf irgendeine Weise ihre Musik wahrnehmbar zu machen. Was sich dabei aber eigentlich entwickelt, ist eine Zwiesprache von solcher Feinheit und Intensität, dass ihr Auskommen ohne Laut und Klang Reichtum ist, nicht Mangel.
Christa Ludwig verfügt über die Zwischentöne der Sprache, die das feine Zusammenspiel der Sinne gerade dort offenbaren, wo es sich direkter Beschreibung entzieht. Eine Liebesgeschichte leiser Art.
Leseprobe: Marias Augen waren dunkelbraun, das Braun war warm und tief, fast schwarz, es machte Sommerferien entbehrlich, ja überflüssig. Sie anschauen und an Satzzeichen denken, war schwer, fast unmöglich.
So durfte das nicht weitergehen.
«Ich bin taub», sagte er, «ich höre nichts, überhaupt nichts, deshalb klingt das so komisch, wenn ich rede. Du musst mich immer anschauen, wenn du sprichst. Ich kann sehr gut Lippen lesen. Das ist alles.»
Das Entsetzen in ihren Augen – damit hatte er nicht gerechnet, ein Entsetzen ohne irgendwelche Satzzeichen, ohne Punkt, ohne Komma, ohne Anführungsstriche, jenseits aller Ausrufungszeichen –
«… das ist alles nicht weiter …»
– helles Entsetzen in dunkelsten Augen –
«… nicht weiter schlimm …»

Benjamin Franklin

Ernst Demisch
Benjamin Franklin - Buchdrucker, Erfinder, Staatsmann
ab 12 Jahren, 157 S., geb., ISBN-10: 3-7725-1112-0, ISBN-13: 978-3-7725-1112-7,
14,90 EUR
Benjamin Franklin (1706-1790) gehörte zu jenen Menschen, die aus eigener Kraft die von ihnen vorgefundene Welt verändern, die mit der größten Anstrengung an sich arbeiten, um ihr Schicksal selber zu gestalten. Dabei hat er, wie kaum ein anderer Mensch seiner Zeit, auf die Grundlagen unseres Verständnisses von Politik und Wissenschaft entscheidend eingewirkt. Als Erfinder war er berühmt, als Impulsator zur Verwirklichung der Menschen- und Bürgerrechte wurde er über alles geschätzt.
Als junger Buchdrucker beginnt er sich im Alter von sechzehn Jahren mit der griechischen Philosophie zu beschäftigen und eifert seinem Vorbild Sokrates in der Art der Gedanken und Gesprächsführung nach, in dem er sich in die politischen Diskussionen seiner Zeit einmischt. So erscheint bereits 1722 sein erster Zeitungsartikel. Handwerkliches Geschick, ständiges autodidaktisches Studium und politisches und soziales Engagement verbinden sich bei ihm in seltener Harmonie. Das Vorbild des Sokrates bringt ihn zur Ausarbeitung einer eigenen Tugendlehre, deren konsequente Verwirklichung er sich zur lebenslangen Aufgabe macht.
Aber nicht nur für die innere Verwandlung, sondern auch für die äußere soziale Durchsetzung seiner Ideale macht er sich stark. Seine mehrjährigen Reisen durch Europa verschaffen ihm dazu den weltmännischen Horizont. Seine Ideen für das politische Leben werden richtungsweisend und schicksalsbestimmend für die Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Gleichzeitig ist er auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen Entdeckungen unermüdlich tätig. Es gelingt ihm, aufgrund seiner Studien zur Elektrizität den Blitzableiter zu entwickeln. Später macht er sich als Erfinder der Glasharmonika, für die unter anderen auch Mozart und Beethoven komponierten, einen Namen.

Ein aufregender Tag im Wald

John Wood
An einem geheimen Ort
ab 14 Jahren, 138 S., geb., ISBN-10: 3-7725-1468-5, ISBN-13: 978-3-7725-1468-5
Alle warten sie auf etwas – vier Kinder in einer kleinen Stadt, drängen danach, aus der Enge, dem ewig gleichen, phantasielosen Tagesablauf ihrer Elternhäuser auszubrechen. Paul, der sich zum Anführer gemacht hat, Yanina, Benjamin und – Alice. Alice weiß die Zeichen der Natur zu lesen, sie kann im Wald ein Feuer machen; ihr Vater streift durch Stadt und Land, verkauft selbstgemachte Wäscheklammern. Aber Alice ist auch sehr allein. Der aufregende Tag im Wald scheint für alle vier zu einem entscheidenden Ereignis in ihrem Leben zu werden …