Donnerstag, 17. April 2008

Mireille Geus: "Big" und "Virenzo und ich"

Mireille Geus: BIG
Aus dem Niederländischen von Monica Barendrecht und Thomas Charpey, 112 S., geb., 2.Auflage 2008, ISBN-10: 3-8251-7561, ISBN-13: 978-3-8251-7561-0, EUR(D) 11,90, EUR (A) 12,30, CHF 21,30
Das kann sie doch nicht machen! Sie wollten den Jungs doch nur einen kleinen Schrecken einjagen! – Doch dann wird Dizzy klar, dass ihre Freundin Big etwas ganz anderes im Sinn hat: kaltbtlütige Rache. Dizzy weiß, dass sie einschreiten sollte – aber wie? Endlich hat Dizzy eine Freundin gefunden. Von den anderen Kindern will niemand etwas mit ihr zu tun haben, denn Dizzy ist weder cool, noch hat sie flotte Sprüche auf Lager. Aber Big scheint wirklich auf ihrer Seite zu stehen. Sie will es sogar den Jungs heimzahlen, die Dizzy immer gehänselt haben. Doch plötzlich gerät dabei alles außer Kontrolle und eine Katastrophe bahnt sich an. Was führt Big im Schilde? Wer ist sie überhaupt? Dizzy muss Nein sagen, sie muss Big aufhalten und ihr klarmachen, dass sie bei dieser Sache aussteigt. Aber dann würde sie ihre einzige Freundin verlieren … In gewohnt klarem Stil stellt die vielfach preisgekrönte Autorin eine existenzielle Frage in den Brennpunkt des Geschehens: die Frage von Mitläufertum und Zivilcourage. Auszug: » ... Wir gehen in mein Zimmer. Big gähnt. Wir ziehen zusammen das Gästebett hervor. Big streckt sich träge und legt sich hin. Ich schlüpfe in meinen Schlafanzug, ziehe die Gardinen zu. Als ich mich schließlich hinlege, schläft Big schon. Wie kann sie bloß schlafen? Ich mache sie wach.»Wir müssen sie befreien«, sage ich.»Wir dürfen nicht raus, hat deine Mutter gesagt«, antwortet Big mit träger, schläfriger Stimme. «Du willst doch nicht etwas Verbotenes tun, oder? «»Aber …«, fange ich an.Sie dreht sich auf die andere Seite.»Morgen«, sagt sie. »Morgen.«Sie schläft wieder. Aber ich kann nicht schlafen. Ich denke an Rory, an Sam und Len. Kalt, still, ängstlich in dem Tunnel. Eingeschlossen. Ihre Eltern, die sich Sorgen machen.Der Boden dröhnt jetzt, die Fenster singen jetzt, mein Bett schreit jetzt. Ich denke jetzt. Kraft durchströmt mich.Wieder wecke ich sie.»Gib mir den Schlüssel«, sage ich. »Jetzt. «»Den hab ich weggeworfen«, sagt sie.»Jetzt«, sage ich. »Gib her. «»Der liegt irgendwo im Dunkeln. Den findest du jetzt nicht. Vielleicht morgen. Vielleicht nie.Aber bestimmt nicht jetzt.« ... Luchs des Monats Juli 2007: ZEIT und Radio Bremen
Mireille Geus: Virenzo und Ich
Aus dem Niederländischen von Ita Maria Berger, 120 S., geb, ISBN-10: 3-8251-7485-9, ISBN-13: 978-3-8251-7485-9, EUR(D) 11,90, EUR (A) 12,30, CHF 21,30
Jan und Virenzo sind unzertrennliche Freunde – und könnten nicht gegensätzlicher sein! Sie tun alles füreinander, Virenzo steht Jan zur Seite, wenn dieser sich etwas nicht traut – und natürlich radelt Virenzo mit Jan an Lisas Haus vorbei, in die Jan heimlich verliebt ist. Virenzo ist der Spaßmacher, Jan dagegen ist verträumt, liest gern und hört atemlos zu, wenn die Lehrerin aus den Brüdern Löwenherz vorliest. Beide Jungen sind Mitglied in einem Segelclub und meistens segeln sie auch im selben Boot. Doch nach einem Streit fahren die beiden an diesem Tag in getrennten Booten. Im Sturm kentert Virenzos Boot, und als man den Jungen endlich aus dem Wasser befreien kann, ist er in einem kritischen Zustand. Jan macht sich große Sorgen – sein Freund kann doch nicht einfach sterben! Sie müssen doch ihren Streit erst noch bereinigen, es kann doch nicht sein, dass sie niemals mehr miteinander reden werden … Für ihr ergreifendes Kinderbuch-Debut Virenzo und ich, erhielt Mireille Geus von der bedeutendsten niederländischen Kinderbuchjury »Der Goldene Griffel« auf Anhieb den Preis »Flagge und Wimpel«. - »Was ist los, Mann?«, fragt Virenzo. »Nix«, sagt Jan. Er steht auf und vergräbt seine Hände tief in die Hosentasche. Er läuft zwei Schritte nach links, dreht sich auf den Fersen um und läuft zwei Schritte nach rechts. Das geht eine ganze Zeit lang so. Plötzlich bleibt er stehen und sagt: »Du bist mein bester Freund.« Er sagt es mit einer Stimme, die etwas krächzt, als habe er eine Grille verschluckt. Virenzo weiß nicht, was er sagen soll. Natürlich sind sie die besten Freunde, das weiß doch jeder …

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