Mittwoch, 23. April 2008

Rigoberta Menchú: Das Mädchen aus Chimel (Guatemala)

Rigoberta Menchú mit Dante Liano
Das Mädchen aus Chimel
(La babina de Chimel)
Illustratorin: Barbara Steinitz, Übersetzerin: Sigrid Gross, Peter Hammer Verlag 2007, 58 S., 12 Abbildungen, geb., ISBN: 978-3-7795-0148-0, 15.90 EUR
Woher hat die junge Rigoberta Menchú die Kraft für ihr außerordentliches Leben bezogen, für die Unerschrockenheit im Kampf gegen die Unterdrücker Guatemalas ? Das Mädchen aus Chimel ist ein Schlüssel zu dieser Frage. In 13 Kapiteln lässt Rigoberta Menchú Szenen ihrer Kindheit vorüberziehen. Die Bilder, die sie erinnert, spiegeln einen Alltag, der durchdrungen ist von der Weisheit der tausendjährigen Maya-Kultur. Die Menschen von Chimel sehen jedes Ding – Steine, Pflanzen, Tiere - belebt von einem eigenen Geist, dem sie ihren Respekt entgegenbringen. So leben sie im Einklang mit der grandiosen Natur, die sie umgibt. Erst als die Honigbienen eines Tages aus ihren Stöcken fliehen und nicht zurückkommen, klingt ganz leise eine düstere Ahnung an. Rigoberta Menchú lässt es bei diesen Andeutungen und offenbart ihre Kindheit als die Quelle ihrer besonderen Kraft und Lebensfreude.
Rigoberta Menchú wurde 1959 in Chimel/Guatemala geboren. Sie stammt aus einer armen Bauernfamilie und lernte früh das Elend und die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung in ihrer Heimat kennen. Ihre Eltern und ein Bruder wurden von Regierungstruppen ermordet. Sie schloß sich einer Widerstandsgruppe an, lernte Spanisch und unterrichtete bei ihren Landsleuten. 1981 floh sie nach Mexiko und schrieb ihr berühmt gewordenes Buch Yo, Rigoberta Menchú. 1992 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Zu ihren anderen Büchern siehe: Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/2003 - kommbuch.com
Dante Liano aus Guatemala ist Professorin für lateinamerikanische Literatur in Mailand.

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