Freitag, 29. Februar 2008

Roberto Piumini: Der Diener der bösen Geister

Roberto Piumini
Der Diener der bösen Geister
Übersetzt aus dem Italienischen von Maria Fehringer, 208 Seiten, Fester Einband, ISBN-10: 3-446-20008-8, ISBN-13: 978-3-446-20008-1, € 13,90

Amerika 1847: Auf der Suche nach Gold zieht der junge Tom mit seinem Onkel Paul den Fluss Canoteque hinauf. Paul erzählt spannende Geschichten über den Goldrausch, der die Menschen verrückt macht. Bei der Begegnung mit einem Indianerstamm entdecken sie, dass alle Indianer goldene Zähne haben. Da Paul mit allen Mitteln an das Gold gelangen will, muss Tom eine lebenswichtige Entscheidung treffen ...

Luchs des Monats Juni 2001
(Interview: RealPlayer-Format)

Lesepause :-) ... mit "Russischen Bands"

Roman stellt gerade in seinem Banja - Russland- und Sibirien-Blog in einer Serie "Russische Bands in Deutschland" mir YouTube-Beispielen vor:

"Zu Anfang ein Paar einleitende Worte: Mit diesem Beitrag möchte ich auf die Umfrage und auf den Wunsch, nach mehr Berichten über die russische Kultur in Deutschland, regieren. Und so möchte ich euch nun die bekanntesten russischen Bands Deutschlands vorstellen. Es sind keine Bands die nur an das russische Volk gerichtet sind. Im Gegenteil, einige Bands und Musiker halten sich mit dem Gesang zurück und lassen viel lieber die Musik sprechen. Das interessante ist, wie gut sie es geschafft haben aus vielen älteren Musikstücken neue moderne Rhythmen zu gestalten, ohne den dazugehörigen Hintergrund wegzulassen ...

1- RotFront "Obwohl ich von dieser Band erst sehr spät erfahren habe, gehörte sie schon seit mehreren Jahren zu einer der erfolgreichsten und bekanntesten russischen Band Deutschland ..."

2- Dr. Bajan "... Es gibt keinen Anderen, der so geschickt mit einem russischen Knopfakkordeon umgehen kann und so schnelle Rhythmen hervorbringt wie diese Band ..."

3- Skazka Orchestra "... Skazka (russ.: Märchen) sind jung, und ihrem Namen getreu erzählen sie kleine märchenhafte Geschichten aus aller Welt ..."

4- Apparatschik "... Mit ihrem übermütigen Mix aus russischer Volxmusik, Ska, Rock n Roll und Polka wollen sie ihre Zuhörer in ganz Deutschland zum Tanzen bringen ..."

Donnerstag, 28. Februar 2008

Bücher für eine Erde der Menschlichkeit

Bücher für eine Erde der Menschlichkeit sind Bücher für junge Menschen und alle, die sich gemeinsam mit ihnen für eine terre des hommes, für eine Erde der Menschlichkeit, einsetzen wollen: Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Multiplikatoren. Damit wird die Buchreihe zu einer Fundgrube für die ganze Familie. In ihr finden Romane, Geschichten, Reportagen und Gedichte gleichermaßen Platz. Die Bücher sind für den Einsatz im Unterricht besonders geeignet. Alle Autoren verzichten zu Gunsten der Hilfe für Kinder in Not auf ihr Honorar. Die Buchreihe greift aktuelle und brisante Themen auf und setzt sich kritisch und literarisch anspruchsvoll mit ihnen auseinander. Im Zentrum der Texte stehen meist Kinder und Jugendliche, die aktiv ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen und sich nicht lediglich als Objekte verstehen, sondern handelnd in das Geschehen eingreifen.

Themenschwerpunkte sind:
- Auseinandersetzung von Kindern und Jugendlichen mit Problemen ihrer Zeit
- Kinder und Jugendliche als kritisch, engagiert Handelnde, als Menschen, die ihre Rolle in der Gesellschaft suchen
- Klassische terre des hommes-Themen wie Kinderrechte, Straßenkinder, Kinderarbeit, Alltagsleben von Kindern, Kinderselbstorganisation, Kinderhandel.

Bücher für eine Erde der Menschlichkeit
siehe auch Downloadbereich

Mittwoch, 27. Februar 2008

Ein Jugendroman über die Frühzeit der Judenverfolgungen

Anne Pouget
Verbotene Freundschaft

ab 12 Jahren, Originaltitel: Les brumes de Montfaucon, Verlag Casterman, Brüssel, Umschlagillustration: Sarah Perkins, Aus dem Französischen von Martin Schöneich, 168 S., geb., EUR(D) 12,50/ EUR (A) 12,90 / CHF 22,70, ISBN-10: 3-8251-7596, ISBN-13: 978-3-8251-7596-2

Nachdem sein Vater für ein Verbrechen gehängt wird, das er nicht begangen hat, beschließt der 13-jährige Jácob, bei seinem Onkel in Paris zu leben. Aber dort muss er bald erkennen, dass sogar in der Hauptstadt die Juden von den Christen verfolgt werden.

Aufgrund seiner Religion ist es für ihn unmöglich, ein normales Leben zu leben. Da lernt er Philippe und dessen Schwester kennen, die sich mutig auf die verbotene Freundschaft mit einem Juden einlassen.

Jácob will sich nicht in sein Schicksal ergeben: Er weigert sich, den Ring auf seiner Kleidung aufzunähen, den alle Juden als Erkennungszeichen tragen müssen. Dennoch bekommt er keine andere Arbeit als die eines Totengräbers, und so wird er mit den schlimmsten Gräueltaten der Christen konfrontiert, die ihre Feinde auf grausame Weise foltern und umbringen. Nur mit der Hilfe Philippes und durch die Liebe seiner Schwester gelingt es ihm, einen Weg zu finden, im antisemitischen Paris des 13. Jahrhunderts zu überleben.

Anne Pouget ist ein außergewöhnlicher Jugendroman über die Frühzeit der Judenverfolgungen gelungen. Als Historikerin versteht sie es, Impressionen zahlreicher authentischer Persönlichkeiten sowie eine Stimmung der Zeit des Geschehens zu vermitteln. „Verbotene Freundschaft“ wurde mit dem „Prix du roman jeunesse“ vom französischen Jugendministerium ausgezeichnet.

Anne Pouget ist neben ihrer erfolgreichen Karriere als Kinderbuchautorin als Mittelalterforscherin an der Pariser Sorbonne tätig. 1994 erhielt sie Ihren ersten Preis für ein Kinderbuch: „Le Fabuleux Voyage de Benjamin“. Sie ist als Vortragende an Schulen und in Schreibwerkstätten unterwegs.

Montag, 25. Februar 2008

AJuM - Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW

Die AJuM sichtet und prüft Kinder- und Jugendliteratur und -medien unter dem Gesichtspunkt der Verwendbarkeit in pädagogischen Arbeitsfeldern. Die Ergebnisse dieser von mehr als 500 Pädagoginnen und Pädagogen aus allen Bundesländern getragenen Arbeit fließt unmittelbar ein in die pädagogische Praxis, außerdem in die direkte Beratung von Kindern, Eltern, Lehrkräften usw., in Fortbildungsveranstaltungen und in zahlreiche Publikationen.

Die AJuM arbeitet bundesweit und ist Teil der (Bildungs-) Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW und wird vom Bildungs- und Förderungswerk der GEW unterstützt. Wir rezensieren jährlich rund 5.000 bis 8.000 Medien der Kinder- und Jugendliteratur und wollen die Datenbank jährlich um ca. 6.000 Rezensionen ergänzen.
Das Julim-Journal bietet darüber hinaus Informationen zu vielen Themen rund um die Kinder- und Jugendliteratur und hat sich seit dem Bestehen schon erfreulich ausgeweitet. Der LesePetr ist dagegen eindimensional, aber jeden Monat neu und immer aktuell und besonders. Als neuen Service stellen wir auch hier das Inhaltsverzeichnis der "kjl&m forschung.schule.bibliothek" ins Netz.
Die AJuM wird wieder auf der Buchmesse in Leipzig vertreten sein. Wir freuen uns schon, alte Kontakte zu festigen und neue zu knüpfen.

Homepage AJuM

Hermann Schulz: Der silberne Jaguar

Hermann Schulz
Der silberne Jaguar
ab 14 Jahren, 184 S.eiten, Gebunden mit Schutzumschlag, € (D) 14,90, € (A) 15,40, sFr 27,50, ISBN 978-3-551-58176-1
Eine Reise nach Belarus ... Das klingt für Rufus nicht gerade viel versprechend. Er soll seine Tante dorthin begleiten und einer weißrussischen Frau einen deutschen Rollstuhl liefern. Wie langweilig! Aber was so einfach aussieht, entwickelt sich zu einem verwirrenden Abenteuer. Der „silberne Jaguar“ geht durch viele Hände, ehe er seinen Empfänger erreicht. Diebstahl, Korruption, Bespitzelung und Erpressung sind im Spiel. Rufus wird hineingezogen in die Welt von Jugendlichen in einem unterdrückten, aber faszinierenden Land. Hier sind die Folgen der Tschernobyl-Katastrophe noch zu spüren, doch Rufus erlebt auch Aufbruch und Hoffnung - nicht zuletzt bei Ala Matwenko, die den Rollstuhl braucht, um den Himmel zu berühren.

Sonntag, 24. Februar 2008

Limes - Eine Saga

Jürg M. Fankhauser (Schweiz)
Limes - Eine Saga aus dem römisch-germanischen Grenzland
Historische Saga - Limes, Germanen, Römer, Krieg, Liebe, h.e.p. Verlag 2002, ISBN: 3-905905-58-2, gebunden, 280 S., € (D) 23,00 / sFr 34,00

Inhalt: Um das Jahr 200 unserer Zeitrechnung ist die gesamte nord-östliche Grenze des römischen Reiches durch germanische Stämme bedroht. Der Abwehrkampf gegen die Germanen nimmt kein Ende. Im Jahre 213 durchbricht der Imperator Caracalla mit seinen Legionen den Grenzwall Limes und fällt ins Alamannenland ein, um diesen neu entstandenen Stamm zu beseitigen. Sein Feldzug erweist sich aber als Fehlschlag, der alamannische Feind ist zu stark. Als er mit seinen Legionen abzieht, bleibt der junge Offizier Litinius als Gefangener in Alamannien zurück. Theoderich, ein alter Germanenfürst, hat ihn erkannt – eine alte Blutsbrüderschaft bindet ihn auf immer an den Vater des jungen Römers. Litinius lernt in der Folge die Alamannen kennen: Ihre Kampfeslust, ihren Hass auf die Römer, ihr unentwegtes Träumen vom Land hinter dem Limes. Noch trennt der Grenzwall die beiden Kulturen, noch müssen die Alamannen die römische Grenze respektieren. Das Leben in Alamannien wird für den jungen Mann aus Rom zur tödlichen Gefahr, als er sich in die Tochter des alten Theoderich verliebt. Kriegsgefahr und eine blutige Sippenfehde schüren die Glut der Liebe noch, die Kulturen prallen hart aufeinander. Nun ist es Litinius, der die germanischen Grenzen kennen lernen muss.


" ... Mir hat der Roman eine Lücke erschlossen, der ich mir eigentlich gar nicht so recht bewusst war.Ein geschichtlicher Abenteuerroman für alle Altersklassen ... "

Freitag, 22. Februar 2008

Kinder- und Jugendbuchportal des Goethe-Institutes

Lesetipp des Monats
Arnulf Zitelmann: Ich weiß, dass ich nichts weiß

Anschauliche Darstellung über Leben und Wirken der 4 großen antiken Philosophen Sokrates, Platon, Aristoteles und Diogenes. Geeignet ab 15 Jahren.

Das Portal stellt kompakte Informationen über deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchautoren sowie Kinderbuchillustratoren der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts - vorrangig für Vermittler von deutschsprachiger Literatur im Ausland - zur Verfügung. Von einer Expertenjury wurden 50 Kinder- und Jugendbuchautoren sowie 20 Illustratoren ausgewählt, die mit einer Kurzbiographie und einer Werkauswahl präsentiert werden. Über 500 lieferbare Titel sind nach Themen und Genres recherchierbar. Das Kinder- und Jugendbuchportal entstand in Zusammenarbeit des Goethe-Instituts mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) - Leipzig University of Applied Sciences - und der ekz.bibliotheksservice GmbH.

Autorin Joana Hessel (12 Jahre)

Joana Hessel
Elfenspuren

edition zweihorn, TB, 112 S., € 7,90

Jelenka, ein Menschenmädchen, trifft im Wald auf eine Elfe und folgt ihr in das Elfenreich. Die Freude über diese Begegnung ist jedoch schnell getrübt, denn der gesamte Stamm der Waldelfen ist verschwunden. Jela erklärt sich bereit, bei der Suche zu helfen, und so stolpert sie in ein ungewöhnliches, atemberaubendes Abenteuer, bei dem sie sich selbst kennen lernt und dabei weit über sich hinauswächst.

"Elfenspuren" ist Joanas erstes Buch. Begonnen hatte sie es im Alter von 12 Jahren. Ihr Ziel war es, nur mit Hilfe ihrer Phantasie eine ganz neue Welt zu erschaffen. Eine Welt, in der die Freundschaft und der Glaube an das Gute noch zum Sieg führen können und in der Raum für die wirkliche Liebe ist.

Elfenspuren-Webseiten

Wissen gegen Willkür - 60 Jahre Menschenrechte in die Schulen

amnesty international Deutschland
Pressemitteilung vom 22.2.08


"Wissen gegen Willkür"
amnesty international und Stiftung Lesen bringen Menschenrechte in die Schulen

Berlin, 22. Februar 2008 - 60 Jahre ist sie alt, alle Politiker sollten sie kennen, viele Journalisten wissen einiges darüber, doch für die meisten Schüler in Deutschland ist sie eine große Unbekannte: die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR). Das wollen die deutsche Sektion von amnesty international (ai) und die Stiftung Lesen ab Anfang März 2008 mit der bundesweiten Kampagne "Wissen gegen Willkür" für weiterführende Schulen ändern.

Die Broschüre "Wissen gegen Willkür" samt Unterrichtsmaterial soll 12- bis 19-Jährige an Themen wie Folter, Todesstrafe, Asyl oder die Rechte von Kindern heranführen. Diese Themen bekommen im Unterricht ein Gesicht, wenn die Schüler sie anhand von Schicksalsberichten, eigenen Recherchen, Rollenspielen oder im Austausch mit ai-Mitgliedern erarbeiten.

Kreativität ist bei dem begleitenden Wettbewerb zur Schulkampagne gefragt. In Form von persönlichen Beiträgen - seien es Texte, Videos, Kompositionen oder Filme - können Schüler hierbei ihre Gedanken zum Thema Menschenrechte zum Ausdruck bringen. Einsendeschluss ist der 30. September 2008. Die Gewinner reisen nach Berlin und sind bei einer großen ai-Aktion dabei.

Weitere Informationen und Downloads unter
Stiftung lesen
und
Wissen gegen Willkür

Lesetipps

amnesty international auf der didacta in Stuttgart,
19. - 23. Februar 2008, Stuttgart: Halle 5 Stand 5C17.

Kontakt
amnesty international
Pressestelle
030/420248-306
presse@amnesty.de
Homepage

Russische Kinder- und Jugendbücher (in deutscher Sprache)

Russische Kinder- und Jugendbücher
von Tschingis Aitmatow bis Alexander Wolkow

rezensiert Gisela Reller auf ihren
Webseiten
"... Mein Anliegen ist es, mit Buchrezensionen - angereichert durch Sprichwörter, Fotos und ethnografische Illustrationen - kontinuierlich Bücher russischer Autoren und Autorinnen vorzustellen, die es geschafft haben, auf den deutschen Büchermarkt zu kommen ..."

Clown Popov und sein Hund Mischka

Oleg Popov
Mein Hund Mischka
Bilder von Carolin Gaiser
Verlag Johannes M. Mayer, 24 S., durchgehend farbig illustriert, Pappband, ISBN 3-932386-04-3, EUR 14,80 (D), 15,40 (A), sFr 26,90

»Ein extra Trommelwirbel für die lebhaften Illustrationen in leuchtend bunten Zirkusfarben.« (Bücher für uns)

Was ist bunter, aufregender und lustiger als der Zirkus? Höchstens eine Geschichte über ihn. Oleg Popov, der weltberühmte Clown, erzählt eine lustige Geschichte über seine Suche nach einem Hund für einen besonderen Auftritt. Der Moskauer Zirkusclown braucht dringend einen Hund für die alljährliche Neujahrsvorstellung. Selbstverständlich muss es ein ganz besonderes Tier sein: lustig, langhaarig und klug. Kein Hund scheint so recht für die ausgedachte Rolle geeignet zu sein, vor allem nicht ein hinkender, kleiner, einäugiger Hund, der seinen Herrn mit flehenden Augen ansieht ...
Der berühmte Clown Oleg Popov, bekannt bei Millionen kleiner und großer Zuschauer, wendet sich mit diesem Buch zum erstenmal auch als Autor an sein internationales Publikum. Die Geschichte von seinem Hund Mischka basiert auf einem realen Geschehnis am Beginn seiner Zirkuskarriere. Die Übertragung aus dem Russischen besorgte Gabriele Popov.

Die farbenprächtig ganzseitigen Bilder sind genauso bunt und lebhaft wie das Zirkusleben und entführen den Leser in die geheimnisvolle Welt der Zirkus-Manege.

Oleg Popov, geboren 1930 in Moskau, ging 1945 an die Moskauer Zirkusschule, die er 1950 mit einem Diplom abschloss. Danach arbeitete er als Seiltänzer in Moskau, St. Petersburg, Kiew und allen großen Städten der UDSSR. 1951 erster Auftritt als Clown im Moskauer Staatszirkus, in dem er bis heute weltweit als einer der »dienstältesten« Clowns unserer Zeit das Publikum mit seinem Charme verzaubert. Für seine künstlerischen Leistungen wurde er unter anderem mit dem Lenin-Orden und dem Narodny-Artist ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung für Artisten in der UDSSR, und 1981 wurde ihm bei den Zirkusfestspielen von Monaco der Goldene Clown verliehen, der höchsten Auszeichnung für Zirkusartisten in der westlichen Welt.

Mit den Bären im Wald - Alla Nutankowa in Kamtschatka

Ein wunderbares Buch für Jugendliche und Erwachsene:
Katharina Gernet: Mit den Bären im Wald - Das Leben einer Korjakin aus Mittel-Kamtschatka im russischen Fernen Osten
Dokumentation, Frauenfeld 2007, Gedächtnis der Völker (GdV), Broschur. Ca. 176 Seiten, ISBN 978-3-03740-365-5, (EUR) 22.00 - (SFR) 33.00

"Die junge Ethnologin Katharina Gernet ist fasziniert, als sie auf einer Forschungsreise auf der russischen Halbinsel Kamtschatka mitten im Wald und Tagesmärsche von den nächsten Siedlungen entfernt eine Jurte und ein Holzhäuschen mit Gemüsebeeten entdeckt, die von einer kleinen alten Frau bewohnt und bewirtschaftet werden, die dort seit Jahrzehnten allein und offenbar in stiller Zufriedenheit ihr Auskommen findet. Nach und nach erfährt die Ethnologin die Lebensgeschichte der alten Frau, die ihr schließlich sogar ihre Tagebücher anvertraut.

Diese Dokumente eines von unermüdlicher Arbeit, Bescheidenheit und Willenskraft geprägten Lebens in der rauen Natur des russischen Fernen Ostens wurden für dieses Buch erstmals ins Deutsche übersetzt und durch viele Hintergrundinformationen, Fotos und Karten anschaulich gemacht.

Großmutter Alla, 1936 geboren, wurde im Sowjetstaat zum nützlichen Mitglied der Kolchose erzogen. Ihre Familie, die dem Volksstamm der Korjaken angehört, musste zwei Zwangsumsiedelungen an «weniger abgelegene» Orte über sich ergehen lassen. Erst als Erwachsene lernt Alla durch ihren Mann, einen ewenischen Jäger, das Leben im Wald kennen. Das Paar bezieht ein Jagdquartier inmitten der Wildnis. Trotz aller Entbehrungen und Gefahren, die die schneereichen, einsamen Winter mit sich bringen, kann sich Alla nach dem frühen Tod ihres Mannes und dem Heranwachsen des Sohnes kein anderes, bequemeres Leben mehr vorstellen. Zusammen mit ihren Hunden bleibt sie als Fallenstellerin, Fischerin und Jägerin in der Jurte am Schanutsch-Fluss. Freundschaft und Respekt verbinden Alla mit den Lebewesen des Waldes – Stechmücken ausgenommen, wie die seltenen Klagen in ihrem Tagebuch bezeugen. Ihre Notizen, in denen sie zunächst nur ihre Fang- und Jagderfolge verbucht, wachsen sich mit den Jahren zu einem persönlichen Lebensbericht aus, in dem sie ihre Freuden, ihre Sorgen und vor allem unzählige Naturbeobachtungen festhält.

Regen Anteil nimmt sie am Familienleben ihrer unmittelbaren Nachbarn – aus gebührendem Abstand allerdings, denn es handelt sich um eine Familie von Bären."

Die Autorin Katharina Gernet wurde 1967 in München geboren. Ethnologin am Max-Planck-Institut für Ethnologische Forschung in Halle/Saale. Studierte Slawistik, Anglistik und Ethnologie in München, Wolgograd und Leiden. Seit 1994 fast jährlich Forschungsaufenthalte in Sibirien und auf Kamtschatka, z. T. über viele Monate hinweg. Sie leitet den gemeinnützigen Verein zur Unterstützung der indigenen Bevölkerung Sibiriens pro Sibiria e.V.
Ein Buch für Erwachsene von derselben Autorin:
Katharina Gernet
Evenen – Jäger, Rentierhirten, Fischer; Zur Geschichte eines nordostsibirischen Volkes im russischen Zarenreich
Mit einer Bibliografie historischer, ethnografischer, linguistischer und belletristischer Publikationen; Harrassowitz Verlag 2007, Paperback, ISBN 978-3-447-05610-6, ISBN10: 3-447-05610-X, 38,00 Eur[D], 39,10 Eur[A], 66,00 CHF

Vorgestellt in BücherWiki

Donnerstag, 21. Februar 2008

Zum Internationalen Polarjahr (IPY) 2007-2009

Klaus Rohrbach: Abenteuer in Schnee und Eis - Alfred Wegener, Polarforscher und Entdecker der wandernden Kontinente
ab 14 Jahren - Verlag Freies Geistesleben, Neuausgabe (Februar/März) 2008, ca. 250 S. mit ca. 20 Abbildungen, geb. mit Schutzumschlag, ISBN-10: 3-7725-1758, ISBN-13: 978-3-7725-1758-7, ca. EUR(D) 14,90/ EUR (A) 15,40 / CHF 27,90
Klaus Rohrbach schildert die Biografie Alfred Wegeners, der das ewige Eis von Grönland erforschte und die Theorie der Kontinentaldrift aufstellte. Eine eindrucksvolle Lebensgeschichte zwischen wissenschaftlicher Forschung und packendem Abenteuer. - Alfred Wegener (1880 – 1930) wagte sich sowohl in der Forschung und Ausarbeitung neuer Theorien als auch in seiner Expeditionstätigkeit bis an äußerste Grenzen. Er studierte Meteorologie, Astronomie und kosmische Physik, beschäftigte sich aber daneben mit vielen ungelösten Rätseln der Natur: mit Wirbelstürmen, Polarlichtern, Gezeiten, Meteoriten, Nebensonnen, dem Klima der Vorzeit, geologischen Besonderheiten, dem Boden der Ozeane und anderem mehr. Starre Fachgrenzen galten dabei nicht für ihn. Diese intensive Forscherhaltung prägte auch seine geografischen Erkundungen. Zunächst wurde er als Ballonfahrer bekannt, später durch seine drei Expeditionen nach Grönland, wo er schließlich auch den Tod fand. Seine gefahrvollen und entbehrungsreichen Unternehmungen, seine Fahrten mit Hundeschlitten und seine Erlebnisse in der Polarregion schildert Klaus Rohrbach spannend und anschaulich. Auszüge aus Tagebüchern und Briefen sowie zahlreiche Abbildungen vermitteln ein eindrucksvolles Lebensbild dieses Mannes.
"... Welche Nacht! Es ist ein fast unbegreifliches Wunder, dass wir noch am Leben sind. Das Inlandeis hat gekalbt; in großartigem Stil, gerade hier an unserer Aufstiegsstelle. Ich erwachte vom Krachen im Eise. Es war wie ein Sausen und Zischen und Knirschen, anscheinend von der ganzen Gletscherfront herkommend und lange anhaltend … Ich kroch aus dem Schlafsack, dabei fühlte ich, wie sich unsere Zeltscholle bewegte und das Zelt sich neigte. Als ich ins Freie trat, galt mein erster Blick dem Mond. Er stand hoch am Himmel. Gott sei Dank, Mondschein, dachte ich, so kann man doch wenigstens etwas sehen. Aber wie sah die Umgebung unseres Zeltplatzes aus! ..."
»Ein überaus sorgfältig erarbeitetes und spannend geschriebenes Buch über Alfred Wegener, den Erforscher der wandernden Kontinente.« (Hessischer Rundfunk / Das wissenschaftliche Buch)
Webseiten Polarjugend: Polarjugend ist eine Initiative von APECS, der Association of Polar Early Career Scientists, die im Rahmen des internationalen Polarjahres 2007-2009 (IPY) ins Leben gerufen wurde. Polarjugend ist Bestandteil der Arbeit des deutschen internationalen Polarjahres und wird unterstützt vom Alfred-Wegener Institut. Wir wollen Schüler, Lehrer und angehende Polarforscher darin bestärken, zusammen Thematiken der Polarregionen in den Schulunterricht zu integrieren. Darüberhinaus vernetzt Polarjugend junge Polarforscher und fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich der Karriereplanung und Forschung. - Zur Homepage Polarjugend