Mittwoch, 30. April 2008

Iain Lawrence: Die Tochter des Leuchtturmwärters

Iain Lawrence
Die Tochter des Leuchtturmwärters

Aus dem Englischen von Christoph Renfer, 255 S., geb. mit Schutzumschlag, ISBN-10: 3-7725-2247-5, ISBN-13: 978-3-7725-2247-5, EUR(D) 16,50, EUR (A) 17,00, CHF 29,40
Elizabeth und ihr Bruder Alastair wachsen unter extremen Bedingungen auf. Paradiesisch schön, aber ziemlich einsam ist es auf der kleinen Insel, nur zusammen mit den Eltern, ohne wirklichen Kontakt nach außen. Die Situation spitzt sich zu, als beide aus der Kindheit heraustreten. Der Leuchtturmwärter Murray, seine Frau Hannah und ihre beiden Kinder Elizabeth, genannt Krabbe, und Alastair sind die Einzigen, die auf Lizzie Island wohnen – sommers wie winters, winters wie sommers. Vier Menschen, die bedingungslos aufeinander angewiesen sind, sich kaum ausweichen können. Doch nur einem – Murray – entspricht diese Lebensart vom Wesen her. Krabbe und Alastair lieben ihre Insel, die so paradiesisch sein kann mit den vor ihrer Küste auftauchenden Buckelwalen, den Vogelschwärmen, den Muscheln und Schnecken. Aber sie leiden immer mehr unter der Isolation, je älter sie werden. Und jeder von ihnen bricht auf tragische Weise aus. Als Krabbe mit ihrer kleinen Tochter nach Jahren zurückkehrt, werden die wenigen Tage ihres Aufenthalts zu einem Brennglas, unter dem die schöne und schwere Vergangenheit hervorbricht und Klärung fordert.
«Du hast noch kein Mädchen geküsst, du bist noch nie Aufzug gefahren. Du hast noch nie Baseball gespielt und noch nie ferngesehen. In deinem ganzen Leben warst du nie mehr als dreißig Meilen von zu Hause entfernt. »Er antwortete mit kindlichem Ton: «Was man sagt, das ist man selbst.» Da griff Krabbe zum Pinsel. Sie schwang den Pinsel so heftig, dass er ihr aus der Hand glitt. Er wirbelte wie ein Farbfleck durch die Luft, der rote Griff und die weißen Borsten; Farbtropfen flogen in alle Richtungen. Er traf Alastairs Hinterkopf und fiel dann ins Gras. Alastair schaute immer noch nicht auf. Er zuckte zusammen, als ihn der Pinsel traf, dann malte er weiter. Ein weißer Streifen ging durch sein Haar, der grüne Rasen war weiß gesprenkelt. Krabbe drehte sich um und rannte davon. Sie rannte über das Gras, durch den Wald und über den holprigen Plankenweg. Als sie ihren Schritt verlangsamte, wurde ihr bewusst, wie nutzlos ihr Unterfangen war. Wohin sie auch lief, sie lief immer im Kreis und kehrte unweigerlich zum Ausgangspunkt zurück. Es stimmte, auch sie war eine Missgeburt. Eigentlich waren sie alle Missgeburten. Aber was machte es aus, solange sie zusammen blieben? Sie mussten zusammen bleiben. Doch Alastair wollte unbedingt weg. - Leseprobe (pdf-Datei)

"...Zweck der Folter ist Folter. Zweck der Macht ist Macht." (George Orwell, "1984")

Graham Gardner
Im Schatten der Wächter

199 S., geb. mit Schutzumschlag, Aus dem Englischen von Alexandra Ernst, ISBN-10: 3-7725-2251-3, ISBN-13: 978-3-7725-2251-2, EUR(D) 14,50, EUR (A) 15,00, CHF 26,20
Elliots Leben ist außer Kontrolle geraten. Wenn er es nur wieder in die Hand bekommen könnte! Jetzt, an seiner neuen Schule, sieht er die Chance, von vornherein ein anderes Image von sich aufzubauen. Er wird einen neuen Elliot erfinden, der so kaltblütig und abgebrüht ist, dass ihn nie wieder jemand verletzen kann. Das Ergebnis übertrifft seine kühnsten Träume – bald aber auch seine schlimmsten Albträume. Du musst in der richtigen Weise bemerkt werden – das hat Elliot aus den bitteren Erfahrungen an seiner alten Schule gelernt. Jetzt wird er sich nicht mehr in die Opferrolle drängen lassen, sondern sich als einer geben, den nichts rühren kann.Die aus Angst geborene Strategie geht in ungeahnter Weise auf: Das Opfer wird zum Augenzeugen, eine Maske bedingt die nächste. Wer ist er selbst? Kann er wirklich die Machtphilosophie übernehmen, nach der die im Geheimen agierende Gruppe der Wächter eine ganze Schule beherrscht? Zum ersten Mal im Leben hat Elliot Macht. Aber die Macht hat einen furchtbaren Preis, und er sieht sich einer unlösbaren Aufgabe gegenüber, als er bestimmen soll, gegen wen er sie einsetzen will. Graham Gardners Roman, inspiriert von George Orwells 1984, ist dicht, eindringlich schonungslos offen und dramatisch. Er schildert Elliots Kampf ums Überleben mit einer Intensität, der man sich nicht entziehen kann. "Was immer man tat, man war und blieb ein Teil des Ganzen. Es war unmöglich, sich auszugrenzen, wenn man Augenzeuge war.Und das traf selbst dann zu, wenn er nicht direkt dabei war, wenn er sich auf dem Schulhof aufhielt, in den Fluren, auf der Toilette oder sich auf dem Nachhauseweg befand. Nie war er unbeteiligt, stets war er sich der unterschwelligen Gewalt bewusst, spürte die Spannung und die heimliche Erwartung.Und hinter all dem standen die Wächter. Elliot zweifelte keinen Augenblick mehr an ihrer Existenz."
Bundesministerin Renate Schmidt als Preisstifterin des Deutschen Jugendliteraturpreis 2005 verlieh am 20.September 2005 auf der Frankfurter Buchmesse den Preis in der Sparte «Jugendbuch» an Graham Gardner für seinen Roman «Im Schatten der Wächter». Das Buch wurde unter 30 für den Jugendliteraturpreis nominierten Büchern ausgewählt. Jurybegründung: "Der Zweck der Verfolgung ist die Verfolgung. Der Zweck der Folter ist die Folter. Der Zweck der Macht ist die Macht." (George Orwell, 1984)
Das ist das Motto für Richard, den Anführer der "Wächter", denen es Spaß bereitet, Macht über Mitschüler zu besitzen, diese zu bestrafen und zu terrorisieren. Die Wächter bedienen sich dazu einer Gruppe von Handlangern, zu denen der 15-jährige Elliot gehört. Elliot war an seiner alten Schule drei Jahre das Opfer, er wurde gequält, verfolgt und geschlagen. An seiner neuen Schule erfindet er einen neuen Elliot, der sich cool, kaltblütig und abgebrüht gibt und schließlich zum Auserwählten der Wächter-Bande aufsteigt. Die neue Identität ohne Ecken und Kanten wird Elliot zur zweiten Natur. Durch die Begegnung mit Louise und Ben gerät Elliot immer mehr in Konflikt mit seiner neuen Rolle, bis er schließlich seine schreckliche Angst überwindet und den Sinn der Worte aus 1984 begreift: "Aus freiem Willen tritt er dem System entgegen. Er gehorcht seinem wahren Glauben und riskiert alles. Und damit befreit er sich selbst ..."
In seinem ersten Roman gelingt es Graham Gardner, die Wandlungen der Hauptfigur überzeugend und glaubwürdig darzustellen. Die Geschichte wird temporeich, kühl, spannend, dicht, fesselnd und schonungslos offen erzählt.

Dienstag, 29. April 2008

Tschingis Aitmatow: »Das Wort verkümmert und stirbt, wenn wir es nicht mit anderen teilen.«

Tschingis Aitmatow
Kindheit in Kirgisien

Unionsverlag, TB, 157 S., ISBN-10: 3293201539, ISBN-13: 978-3293201538, EUR 7,90
Er war noch zu klein, um richtig aufs Pferd zu steigen, da mußte er schon als Sekretär des Dorfsowjets die Steuern eintreiben und den Frauen die Todesmeldungen von der Front überbringen. Aber zu dieser kirgisischen Kindheit gehört auch das Eintauchen in die reichen Überlieferungen seines Volkes, gehören heitere Erinnerungen und Erlebnisse. Die wahre Geschichte einer verbotenen Liebe im Dorf entpuppt sich als Kern der Novelle »Dshamilja« und Aitmatows Jugendfreund Sejtaly als Vorbild des »Ersten Lehrers«. Einige Jahre später erntet der junge Viehzuchtexperte Aitmatow Auszeichnungen für seine rund hundert musterhaft gehaltenen Milchkühe. Als er aber seine ersten Novellen publiziert, entfesselt er im Schriftstellerverband einen Sturm der Entrüstung - er hat mit seinen Werken zu viele Tabus gebrochen. - Aitmatow erzählt von einer Jugend, die ebenso reich wie schwer war: überschattet von Stalins Säuberungen, ausgesetzt den Tragödien des Krieges, aber auch getragen vom Zusammenhalt und der reichen Tradition seiner Sippe und seines Dorfes.Tschingis Aitmatow arbeitete als Veterinärmediziner auf dem Experimentiergut des Viehzuchtforschungsinstituts von Kirgisien. Er hatte bereits einige kleinere Erzählungen veröffentlicht und absolvierte 1956 ein Praktikum am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau. Als Diplomarbeit verfaßte er eine Geschichte, gab ihr den Titel "Dshamilja", und seither geht sie um die ganze Welt. - Tschingis Aitmatow auf den Seiten des Unionsverlages Zürich

Tschingis Aitmatow: Notizen über mich

Juri Rytchëu - großer Autor eines kleinen Volkes

Juri Rytchëu
Wenn die Wale fortziehen

Aus dem Russischen von Eveline Passet, Unionsverlag TB (UT 49),
144 Seiten, ISBN-10: 3293200494, ISBN-13: 978-3293200494, EUR 8,90, FR 16,90
Nau ist die Urmutter des Menschengeschlechts. Aus Liebe zu ihr wird Rëu, der Wal, zum Menschen und zeugt mit ihr Waljunge und Menschenkinder. Nach dieser Schöpfungslegende der Tschuktschen sind Menschen und Wale Brüder. Rëu stirbt, ebenso seine Kinder, Enkel und Urenkel, alle folgenden Generationen. Nur Nau überlebt sie, gibt das Wissen von der Abstammung des Menschen und von der Verehrung der Wale weiter. Doch die Achtung vor ihr und vor den Meeresriesen schwindet. Niemand nimmt mehr diese steinalte Frau und ihre unglaublichen Geschichten ernst. Eines Tages brechen die Männer zum Walfang auf. Die Wale ziehen davon, der Todestag der Urmutter Nau naht, Menschen voller Eroberungs- und Machtgelüste stehen vor einem leeren Meer, das einst von Lebewesen brodelte. Diese poetische Schöpfungslegende der Tschuktschen von der ursprünglichen Gemeinschaft von Mensch und Wal, von der Einheit von Mensch und Natur, ist zugleich eine Vorahnung der Fragen und Probleme unserer Zeit. »Nau fühlte sich eins mit dem kräftigen Wind, dem grünen Gras und dem feuchten Kiesel, mit den hohen Wellen und dem endlosen blauen Himmel. Und als zwischen ihren Beinen die aufgescheuchten Vögel davonliefen, die Hörnchen und die sommers leicht graufarbenen Hermeline, rief Nau ihnen zu, freudig und laut, und die Tiere verstanden sie. Und dies war so bis zu der Zeit, da sie noch nicht die Fontäne des sich nähernden Wales bemerkt hatte, die hoch emporschoß und hörbar war in Ufernähe, da sie noch nicht den langen, kräftigen, leuchtenden Körper des Meeresriesen gesehen hatte - den Körper Rëus.«
Juri Rytchëu wurde 1930 als Sohn eines Jägers in der Siedlung Uëlen auf der Tschuktschenhalbinsel im äußersten Nordosten Sibiriens geboren. Der erste Schriftsteller dieses Volkes mit zwölftausend Menschen wurde mit seinen Romanen und Erzählungen zu einem berufenen Zeugen einer bedrohten Kultur und eines vergessenen Volkes. - Umfassende Informationen zum Autor und zu seinen Werken: Unionsverlag Zürich
Siehe auch "Juri Rytchëu, Literatur aus dem hohen Norden" von Eveline Passet

Montag, 28. April 2008

Die Prinzessin von Sibirien - Maria Wolkonskaja (1806-1863) [Декабристи в сибири]

Christine Sutherland
Die Prinzessin von Sibirien
- Maria Wolkonskaja und ihre Zeit

Fischer TB, 336 S., Broschur, ISBN 978-3-596-25672-3, € (D) 9,90, SFR 18,50
Im Dezember 1825 findet in Petersburg der Aufstand der Dekabristen (Dekabr [russ.]: Dezember) statt, der von Nikolaus I. rasch niedergeschlagen wird. Die Verschwörer, Aristokraten und Angehörige der Garderegimenter, deren Ziel eine konstitutionelle Monarchie war, werden hingerichtet bzw. zu 20 Jahren Zwangsarbeit und lebenslanger Verbannung in Sibirien verurteilt. Unter ihnen Sergej Wolkonski, verheiratet mit Maria Rajewski, die (sie ist gerade mal 21. Jahre alt) beschließt, ihrem Mann in die Verbannung zu folgen. Zusammen mit anderen Frauen der Dekabristen setzt sie Erleichterungen für die Verurteilten durch, gründet Schulen für sibirische Bauernkinder, nimmt sich der Findelkinder an und sorgt später in Irkutsk für die Errichtung eines Theaters. Alle diese Wohltaten bringen ihr den Beinamen »Prinzessin von Sibirien« ein. Als Alexander II. bei seinem Regierungsantritt im Jahr 1856 eine Amnestie erläßt, kehren die Wolkonskijs nach 30 Jahren Verbannung ins europäische Rußland zurück. - Ausführliches zu Maria Wolkonskaja und den Dekabristen findet ihr auf meinen Dekabristen-Webseiten

"... Wir Menschen existieren nur in der Gemeinschaft. Und für diese Gemeinschaft müssen wir etwas tun, müssen wir aktiv werden - gerade dann, wenn wir satt sind. Die Dekabristen waren solche satten Menschen, die alles hatten. Sie hatten mehr, als wir uns je vorstellen können, denn sie besaßen eine fruchtbare Kultur. Wir sind heute aufgerufen, diese Kultur neu zu beleben, damit wir dem fortschreitenden Abbau kultureller Werte etwas entgegensetzen können, unseren Geist beleben und unsere Bereitschaft stärken, dann, wenn es nötig sein wird, all unsere Bequemlichkeiten zu opfern, damit für jene, die nach uns kommen, auch noch genug Kultur vorhanden ist, in der sie sich entfalten können. So haben die Dekabristen ihr Leben und dessen Sinn verstanden. Sie waren Störenfriede in einer Zeit, da nur wenige das Recht und die Möglichkeiten hatten, ihre Bequemlichkeit zu leben. Man hat sie weggesperrt - verbannt, damit man sie vergißt. Was taten sie aber? Sie kultivierten Sibirien und opferten ihr Leben im Kaukasus. Sie haben nichts von dem wirklich vermisst, was sie aufgaben, aufgeben mussten. Sie hatten alles, was man sich denken kann und gewannen mehr, als sie sich selbst vorstellen konnten: die Liebe unzähliger Nachgeborener ..." Joachim Winsmann

siehe auch: "Die Dekabristen - Die Brüder Christi in Russland" im Ratgeber Kinderbuch

Sonntag, 27. April 2008

"Schrei für Dein Recht" - Ein Webhinweis

Schrei für Dein Recht - ist das Portal, das dich berät, wie du aktiv werden kannst zu
Menschenrechten, Anti-Rassismus, Gleichberechtigung, Recht auf Leben, Sklaverei, Folter, Rechtstaatlichkeit, Asyl, Recht auf Wohnung, Heirat, Relligionsfreiheit, Meinungsäußerung, Wahlrecht, Recht auf Arbeit, Recht auf Unterstützung, Recht auf Schulbildung, weltweite Verpflichtung
also zu den Punkten in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte - Homepage und mehr Informationen über den Initiator Marc Ludwig: SocialFilms.eu (Trailer und Spots für Kino und Fernsehen, Teaser für Dokumentarfilme, Bildungsfilme bei denen wir uns und andere bilden, Dokumentarfilme)

Samstag, 26. April 2008

DDR - Dokumentation mit Biografien und Abbildungen

Hermann Vinke
Die DDR
- Eine Dokumentation mit zahlreichen Biografien und Abbildungen

Ravensburger 2008, 255 S., ISBN 978-3-473-55116-3, 19,95 Euro
Eine umfassende Dokumentation der Geschichte der DDR von der Gründung über das Ende hin zu Wiedervereinigung und Aufbau Ost. In der öffentlichen Auseinandersetzung haben die Geschichte der DDR und das Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland wieder an Bedeutung gewonnen. Erfolgreiche Filme wie "Good bye Lenin" und "Das Leben der Anderen" haben Offenheit und Interesse für die Geschichte der DDR und ihren Alltag geschaffen. Der renommierte Journalist und Buchautor Hermann Vinke, erzählt die Geschichte der DDR. Fundiert und kenntnisreich schlägt er den historischen Bogen von der Gründung der DDR über ihr Ende bis hin zur Wiedervereinigung und zum Aufbau Ost. Vinke erschließt die Geschichte der DDR nicht nur über eine Fülle von Fakten und Bildern - er nähert sich der Zeit auch mit Porträts von Politikern, Regimegegnern, Künstlern sowie den Menschen, die die DDR, die Wende, die Wiedervereinigung und den Aufbau Ost miterlebt haben.
Aus der Rezension auf lernclick.de: " ... Beinahe 20 Jahre sind seit der Angliederung der DDR an die BRD vergangen und die Erinnerungen an den ostdeutschen Staat scheinen langsam zu verblassen. Auf 255 Seiten skizziert Hermann Vinke eindringlich und mit reichlich Bildmaterial versehen Entstehung, Geschichte und Fall der Deutschen Demokratischen Republik ... Sorgfältig recherchiert, mit reichlich Biografien, Bildern und Zitaten versehen, bietet dieser kompakte Historienrückblick wunderbar anschaulich geschriebene Einblicke in Politik, Kultur und Alltag der DDR bis zur Einheit und die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation in der BRD heute. Auf den hinteren Buchseiten finden sich zum gezielten Nachschlagen ein Register, ein ausführliches Literaturverzeichnis sowie für darüber hinaus Interessierte eine Auflistung von Museen und Gedenkstätten ... " lernclick.de

Auszug aus "Die Welt": " ... Manchmal ist es auch für Erwachsene eine gute Idee, Jugendbücher zu lesen. Wie verschiedene Studien immer ergeben haben, ist das Wissen um die DDR und das Leben in Ostdeutschland in der alten Bundesrepublik unterentwickelt - nicht nur bei Schülern. Doch die SED-Diktatur ist keineswegs nur ostdeutsche Regionalgeschichte ... " Die Welt online

Expedition Welt - Vom Abenteuer, sich zu engagieren. Mit Unterrichtsmaterial

Matti Spiecker, Tim Lehmann, Jan Holzapfel
Expedition Welt
- Vom Abenteuer, sich zu engagieren
oekom verlag 2008, 304 S., ISBN-10: 3-86581-089-6, ISBN-13: 978-3-86581-089-2, 16.90 €
»Generation Golf« war gestern – die neue Jugend mischt sich wieder ein! Acht Monate lang reisten Jan, Tim und Matti durch Asien, Afrika und Lateinamerika und erlebten dabei ein besonderes Abenteuer: Sie trafen 33 »Sozialunternehmer« – Menschen, die nicht tatenlos zusehen und resignieren, wenn etwas schief läuft, sondern auf eigene Faust gesellschaftliche Probleme bekämpfen. Sie handeln unternehmerisch – ohne an finanzielle Vorteile für sich selbst zu denken. Dieses Buch erzählt von der Weltreise der drei jungen Wirtschaftsstudenten von der Universität Witten/Herdecke. Sie porträtieren die »Sozialunternehmer« und geben konkrete Tipps, wie andere junge Menschen selbst aktiv werden können. Ein Reiseführer für alle, die die Welt entdecken und sich engagieren möchten. . Inhaltsverzeichnis

»Wir haben dieses Buch geschrieben, um Euch anzuregen selbst loszufahren, um Euch Euer eigenes Bild von der faszinierend anderen, teilweise aber auch deprimierenden Welt da draußen zu machen. Sie zu fühlen, zu riechen, zu schmecken, sie mit eigenen Augen zu sehen und Euch zu fragen, ob die Welt so weitermachen kann wie bisher.« Jan, Tim, Matti

»Wir sind nicht passive Mitreisende, sondern die Piloten und Navigatoren auf unserem Planeten. Dieses Buch will vor allem die junge Generation anregen, darüber nachzudenken.« Muhammad Yunus: M. Yunus in diesem Blog


Siehe dort auch "Sozialunternehmer für Eure Klassenzimmer". Gehen Sie mit Ihren Schülern im Unterricht auf eine spannende Reise durch die Erfahrungswelt von Sozialunternehmern in Entwicklungsländern! - Unterrichtsmaterial

Magersucht: Lena S. erzählt

Lena S.
Auf Stelzen gehen
- Geschichte einer Magersucht

BALANCE erfahrungen 2007, 190 S., ISBN 978-3-86739-014-2, 14,90 €, 27,30 sFr
Lena ist 15, als sie feststellt, dass der Körper alles ist, was ihr gehört. So beginnt der Kampf um den perfekten Körper, um die Kontrolle über Kilo und Gramm. Nicht unwillkommen ist die Möglichkeit, noch dünner zu werden als die Mutter, die nervt und immer alles besser weiß. Sie hat auch nichts dagegen, dass man nun nicht mehr wie selbstverständlich voraussetzt, dass sie funktioniert, eine gute Tochter ist, eine gute Schülerin, eine gute Freundin. Aber Aufmerksamkeit zieht nicht automatisch Verständnis nach sich. So dünn kann Lena nicht werden. Die Sucht bleibt. Das Abitur schafft Lena noch in gewohnter Perfektion als Jahrgangsbeste, dann muss sie in die Klinik. Langsam wird Lena klar, dass man auch anders essen kann und sie versucht es. Die Klinik hilft ihr, vor allem Lukas, in dem sie sich erkennt, dessen grammweises Sich-Dünnemachen ihr aber auch Angst einjagt. Die Nähe tut gut, aber sie weiß nun genau: Sie will nicht sterben, sie will leben. Auf Stelzen gehen vermittelt sehr eindringlich das Gefühlsleben einer Magersüchtigen. Ein Buch für essgestörte Mädchen und junge Frauen sowie ihre Eltern und Helfer. - Leseprobe (pdf-Datei, 147 kb) und Radiobeitrag über Lena S. für NDR 1 als mp3-Datei anhören

Rebellion der Braven - Jugendliteratur zum Thema Magersucht
Von Simone Hamm

Magersüchtige: Sie essen immer weniger. Sie werden immer dünner. Sie hungern. Sie finden sich doch immer noch zu dick. Sie tränken Wattebäuschen in Orangensaft und schlucken sie ganz langsam. Sie trinken literweise Mineralwasser. Sie joggen, rennen, schwimmen. Und sie finden sich doch immer noch zu dick. Sie hungern und hungern. Sie finden sich erst schön, wenn sie abgemagert sind bis aufs Skelett. Und etliche hungern sich zu Tode ... Beitrag Deutschlandradio

Beaumont: Die Schöne und das Tier

Madame Leprince de Beaumont
Die Schöne und das Tier
- Ein Märchen

Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Maria Dessauer, illustriert von Richard Doyle, Insel Bücherei 989, 64 Seiten, Pappband, ISBN 978-3-458-08989-6, Euro 9,80 [D], Euro 10,10 [A], sFr 18.10
" ... Es war einmal ein Kaufmann, ein schwerreicher Mann. Er hatte sechs Kinder, drei Knaben und drei Mädchen. Als verständiger Vater sparte er nicht an ihrer Erziehung und gab ihnen Hauslehrer für die verschiedensten Fächer und Fertigkeiten. Seine Töchter waren sehr schön, die Jüngste vornehmlich; sie wurde allenthalten bewundert, von früh auf hatte man sie nur die kleine Schöne genannt. Der Name war ihr geblieben und erweckte den Neid ihrer Schwestern. Die Jüngste aber war nicht nur schöner, sondern auch freundlicher als die Schwestern. Die beiden älteren bildeten sich auf ihren Reichtum viel ein, sie spielten die Damen, wollten die anderen Kaufmannstöchter nicht bei sich empfangen, sondern nur mit Edelleuten verkehren. Tagtäglich besuchten sie Tanzereien und Theateraufführungen, sie ergingen sich auf der Promenade und spotteten über ihre jüngste Schwester, weil sie die meiste Zeit damit verbrachte, gute Bücher zu lesen. Da der Reichtum der Mädchen allgemein bekannt war, machten mehrere wohlhabende Kaufleute ihnen Heiratsanträge. Die beiden älteren antworteten jedoch, sie dächten nicht daran, sich zu verheiraten, es sei denn mit einem Herzog oder allermindestens einem Grafen. Die Schöne (denn ich sagte Euch ja, daß dies der Name der Jüngsten war), die Schöne also dankte ihren Freiern recht artig, sagte ihnen aber, sie sei noch zu jung und wolle ihrem Vater noch ein paar Jahre Gesellschaft leisten ..." Weiterlesen auf den sehr empfehlenswerten Webseiten von Gabriele Zöttl 'Büchernest'

Swetlana Geier: Leben ist Übersetzen - und: Puschkin zu Ehren

Swetlana Geier - Leben ist Übersetzen. Gespräche mit Lerke von Saalfeld
Amman Verlag 2008, 224 S. mit zahlreichen Fotos, ISBN 9783250300229, EUR 19.90, CHF 35.90
In mehreren Gesprächen aus den vergangenen zehn Jahren, die Lerke von Saalfeld mit Swetlana Geier geführt hat, kommen sowohl das Biographische als auch das Literarische, das Leben wie auch das Übersetzen von Swetlana Geier zur Sprache. Dabei entpuppt sie sich als überraschende, witzige und auch spitze Gesprächspartnerin, die sich ein Leben lang mit der russischen Literatur im Speziellen, aber auch mit der deutschen Literatur- und Geistesgeschichte auseinandergesetzt hat. So sind ihre Ausführungen Exkurse in eine faszinierende Welt, die von Büchern bestimmt ist, geprägt von der schmerzvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Das Buch wird auf diese Weise zum Zeugnis der vergangenen und gegenwärtigen Zeit.- Swetlana Geier hat 2007 ein eindrucksvolles Werk vollendet, das sie die letzten fünfzehn Jahre tagtäglich begleitet und umgetrieben hat: die Übersetzung der fünf grossen Romane von Fjodor Dostojewskij.

Swetlana Geier: Puschkin zu Ehren - Von russischer Literatur. Essays und Reden
272 S., Pappband, ISBN 9783250104056, EUR 16.90, CHF 32.00
Den 200. Geburtstag von Alexander Puschkin am 6. Juni 1999 hat Swetlana Geier zum Anlaß genommen, den vorliegenden Band Puschkin zu Ehren – Von russischer Literatur zusammenzustellen. Zu Wort sollen hier die Großen der russischen Literatur kommen: Mit Alexander Puschkin als dem Ausgangspunkt spannt der Bogen sich von Fjodor Dostojewskij, Lew Tolstoj über Alexander Blok, Maxim Gorkij bis hin zu Andrej Sinjawskij und Josif Brodskij – sie alle sind Beweger nicht nur der russischen Literatur, sondern auch des russischen Geisteslebens, deren Wirkung unvermindert geblieben ist. Kann es Zufall sein, daß sie alle von Puschkin sprechen? Gewiß nicht. Er ist für sie Beginn und Vollendung der russischen Literatur und das Urbild des Dichters – kompromißlos und eindeutig als Berufener, vielgestaltig in seinen Bildern wie Proteus.

Aus der Werkstatt einer Übersetzerin berichtet auch Gabriele Zöttl in ihrem Blog Über-Setzer-Logbuch

"fit" - meinetwegen, aber warum denn "slow motion" statt "Zeitlupe" ?

Wolf Schneider
Speak German!
- Warum Deutsch manchmal besser ist

rowohlt 2008, Hardcover, 192 S., ISBN 978-3-498-06393-1, 14,90 €
Wo befinden wir uns, wenn der Human Resources Manager den City Call auf seinem Handy beendet und am Service Point nach dem Rail & Fly-Ticket fragt? Klar: In Deutschland natürlich. – Haben wir das wirklich nötig: all diese Anglizismen? Wäre weniger nicht mehr? Und ob, sagt Wolf Schneider.Vor zwei Jahren hat er die Aktion «Lebendiges Deutsch» mitbegründet, um das Deutsche mit frischen Worten zu beleben: Startuhr statt Countdown, Schnellkost statt Fastfood, Aktionärsnutzen statt Shareholder-Value. Mit gewohnter Leichtigkeit und Klarheit wendet sich Wolf Schneider in diesem Buch gegen die grassierende Anglo-Manie, gegen die Affenliebe zum Englischen – und nur gegen sie: «Müssen wir es denn den Sprüchemachern der Werbung und ein paar globalisierungs-besoffenen Unternehmen überlassen, wie die deutsche Sprache sich entwickelt? Entwickeln wir mit!» Dieses Buch ist eine entschiedene Liebeserklärung an unsere Muttersprache – gedacht für alle, denen sie nicht egal ist.

" ... Schriftsteller aus aller Welt lieben Deutsch: Schneider verteufelt nicht das Englische, sondern plädiert dafür, sich zwei Wahrheiten zu öffnen: Erstens ist kein Wort deshalb schlecht, weil es aus einer anderen Sprache stammt, und zweitens ist ein Wort schon nicht deshalb gut, weil wir es aus dem Englischen übernommen haben. Deutsch ist für den Autor eine der tiefsten, ausdrucksstärksten Sprachen auf Erden. Er zitiert berühmte Schriftsteller aus aller Welt, die die deutsche Sprache lieben und uns darum beneiden. Außerdem belegt er an Beispielen, dass es falsch ist, die Anglizismen mit der überlegenen Kürze des englischen Wortes zu begründen ..." Vollständige Rezension: © Hans Klumbies in "Netzwerk der Autoren" suite101.de

Webhinweis: Stiftung Deutsche Sprache

Freitag, 25. April 2008

Das GRIPSBuch - THEATERGeschichten

Wolfgang Kolneder, Stefan Fischer-Fels (Hrsg.)
Das GRIPS Buch
- Theatergeschichten
Edition Hentrich, ISBN: 3-89468-106-3, 19,90 EUR, 40,80 SF
Ein Blick hinter die Kulissen... 336 Seiten zur Geschichte des berühmtesten Kinder- und Jugendtheater der Welt. Mit Hunderten von Fotos ... Karikaturen und Zeichnungen ... Erinnerungen und Anekdoten siehe Edition Hentrich

Weitere Bücher und mehr auf den GRIPS-Theaterseiten

Russische Liedermacher - Булат Окуджава и.др.

Russische Liedermacher - Wyssozkij, Galitsch, Okudschawa
Russ./Dt., Übers. u. Anm.: Kay Borowsky, Nachw.: Katja Lebedewa
Reclam, 207 S., ISBN: 978-3-15-018056-3, EUR (D): 5,60

Zum Beispiel: Bulat Okudschawas (Булат Шалвович Окуджава) Lied von der ersten Liebe: MP3-Datei zum Anhören des Liedes

Und in der ersten Liebe – das Herz dir erglüht,
bis die zweite Liebe an die erste sich schmiegt,
doch die dritte Liebe ist der Schlüssel im Schloss,
der zittert und hakt – in der Hand schwankt der Koffer.


А как первая любовь – она сердце жжёт,
а вторая любовь – она к первой льнёт,
ну, а третья любовь – ключ дрожит в замке,
ключ дрожит в замке, чемодан в руке.


Und den ersten Krieg – hat keiner gewollt
und den zweiten Krieg – hat jemand gewollt,
doch der dritte Krieg ist ganz meine Schuld,
ein jeder kann sehn – ich allein trag die Schuld.


А как первая война – да ничья вина,
а вторая война – чья-нибудь вина,
а так третья война – лишь моя вина,
а моя вина – она всем видна.


Und der erste Betrug ist ein nebliger Morgen,
und der zweite Betrug: betrunkene Sorgen,
doch der dritte Betrug ist die finsterste Nacht,
viel schlimmer als Krieg: die finsterste Nacht.


А как первый обман – на заре туман,
а второй обман – закачался пьян,
а как третий обман – он ночи темней,
он ночи темней, он войны страшней.


Mehr dazu auf BücherWiki

Donnerstag, 24. April 2008

Republik der Strolche - Die "Dostojewski-Schule" für schwererziehbare Jungen

Grigori Bjelych, Leonid Pantelejew
Republik der Strolche
(Republik Schkid)

Aus dem Russischen übertragen von Liselotte Remané, Verlag Neues Leben 2005 384 S., ISBN 3-355-01700-0, 12.90 EUR
Eine Folge von Krieg und Revolution: Scharen obdachloser Kinder ziehen durchs Land. Sie halten sich mit Bettelei und Diebstahl über Wasser. Noch tobt der Bürgerkrieg. Eilends werden Heime eingerichtet, eines davon ist die Schkola imeni Dostojewskowo (Schkid) im damaligen Petrograd. Es herrscht Mangel an Heizmaterial, Kleidung, Nahrung, es fehlen fähige Pädagogen, die den kleinen Banditen gewachsen sind. Denn die sind mißtrauisch, boshaft und kennen in ihrem Überlebenskampf keine ethischen Normen. Die beiden Autoren erzählen aus authentischem Erleben, schreiben von aufopferungsvollen Lehrern, die gemeinsam mit ihren Zöglingen einen Weg suchen und die Idee der Selbstverwaltung umsetzen, schreiben auch von solchen, die angesichts von Rückschlägen aufgeben. Und schildern die Schicksale der Schkid-Schüler, die bis heute berühren und Parallelen zu sozialen und Erziehungsfragen der Gegenwart aufwerfen.

Aus Gisela Rellers Rezension ... "Die Schkider, die - einzeln genommen - gutmütig, feinfühlig und teilnahmsvoll sein konnten, [waren] in ihrer Gesamtheit von erbarmungsloser Grausamkeit", schreiben die Autoren ... Maxim Gorki schrieb an den bekannten russischen Pädagogen Anton Makarenko (1888-1939)*: "Wie verteufelt schwer Ihre Arbeit ist, lehrten mich zwei ehemalige kleine Diebe, die Verfasser des hochinteressanten Buches `Die Republik der Schkid´." ... Beide Autoren waren erst um die zwanzig Jahre alt, als ihr Buch 1927 erschien. Im Nachwort der DDR-Ausgabe heißt es über den Autor Bjelych, er sei "1938 im Alter von 32 Jahren gestorben". In Wahrheit geriet er in die Mühlen der stalinistischen Repression; er starb im Gefängnis. Pantelejew überstand die Jahre der Blockade Leningrads. Nach Stalins Tod (am 5. März 1953) begannen namhafte Autoren, sich für ihn einzusetzen, die "Republik der Strolche" konnte aber erst 1961 wieder erscheinen. Ich finde es bedauerlich, dass der Verlag Neues Leben bei seiner Neuauflage auf ein Nachwort verzichtet hat ... Vollständige Rezension von Gisela Reller

Mittwoch, 23. April 2008

Erhard Bauer: Amuns Tochter (Hatschepsut)

Erhard Bauer
Amuns Tochter

Schardt Verlag 2007, 204 S., Broschiert, ISBN-10: 3898413101, ISBN-13: 978-3898413107, EUR 12,80
Um 1500 v. Chr. wird der Thronfolger Amunmosis durch ein hinterlistiges Attentat des Kuschiterkönigs Manos ermordet. Sein bester Freund Senmut wird Zeuge dieser Tat und wagt es kaum dem Pharao Thutmosis davon zu berichten. Seine Tochter Hatschepsut errettet ihn vor einer harten Bestrafung. Sie sollte es nicht bereuen, denn er wird ihr bester Freund, ihr Geliebter und großer Baumeister. Hatschesput steht unter den Segen des großen Gottes Amun und so erlebt Ägypten eine Blütezeit, wie es sie noch nie zuvor gegeben hat. Doch das Paar hat auch viele Neider und Feinde und schließlich kommt es zum schweren Schicksalsschlag, von dem sich die Königin nie wieder erholen wird. - Mehr Buchhinweise und die "Die Geburtslegende von Hatschepsut" auf selket.de

Wundersames Leben im Meer - alles außer Fisch

Birgit Pelzer-Reith
Venus, Schildpatt, Knallgarnele
- [alles außer Fisch]

marebuchverlag, ISBN 978-8-3-86648-085-8, 304 S., € 19,90 [D], sFr 34,90
Wussten Sie, ... dass die Röhrenwürmer im Golf von Mexiko 250 Jahre alt werden? ... dass das älteste Lebewesen der Erde jedoch ein Schwamm aus der Antarktis ist, der seit über 10 000 Jahren lebt? ... dass Fangschreckenkrebse sich ihre Beute mit einer Geschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde schnappen? ... dass jährlich mehr Menschen von Seewespen getötet werden als von Haien? - Dieses Buch versammelt alles über das wundersame Leben im Meer – alles außer Fisch.

Charles Darwin: Die Fahrt der Beagle

Charles Darwin
Die Fahrt der Beagle
- Tagebuch mit Erforschungen der Naturgeschichte und Geologie der Länder, die auf der Fahrt von HMS Beagle unter dem Kommando von Kapitän Robert Fitzroy, RN, besucht wurden

Mit einer Einleitung von Daniel Kehlmann. Aus dem Engl.v. Eike Schönfeld, marebuchverlag 2006, 670 S. mit 13 Abbildungen und vierfarbiger Karte, geb., im Schuber, ISBN 9783936384956, € 39,90 [D], sFr 64,40
Als Charles Darwin am 27. Dezember 1831 mit der Beagle von Plymouth aus in See stach, hockte er in einer winzigen Achterkajüte, die bis unter die Decke voll gestopft war mit Probenbehältern, Chemikalien, Seziergerät, Mikroskop, Geologenhammer und Büchern. Darwin war damals gerade 22 Jahre alt: ein begeisterter Sammler von Käfern mit einem leidenschaftlichen Interesse für die Naturwissenschaften, der ein bisschen Medizin und Theologie studiert hatte und ansonsten noch recht unschlüssig war, was er mit seinem Leben anstellen sollte. Innerhalb von fünf Jahren umrundete Darwin die Welt, studierte die Natur der Kapverdischen Inseln, die Ureinwohner Feuerlands, buddelte in Patagonien nach Fossilien und stieß auf fast jeder Galápagosinsel auf eine andere Finkenpopulation. Am Ende seiner Reise hatte Darwin schließlich 1529 Spezies in Spiritus eingelegt und 3907 Häute, Knochen und andere Fundstücke etikettiert. Vor allem aber kam er mit einer Idee zurück, mit der er später die größte intellektuelle Revolution anzettelte, die die Menschheit je erfahren hat. - Darwins Bericht von seiner Fahrt mit der Beagle ist nicht nur das wichtigste Reisebuch der Weltliteratur, sondern auch die abenteuerliche Chronik der Wanderjahre eines jungen Mannes, der die Welt erst bereiste, um sie dann zu verändern.
Charles Darwin wurde am 12. Februar 1809 in Shrewsbury geboren. Im Alter von 22 Jahren schiffte er sich am 27. Dezember 1831 auf der Beagle zu einer Forschungsreise rund um die Welt ein. Nach fünf Jahren kehrte er zurück, im Gepäck die bedeutsamste Idee der abendländischen Wissenschaft: Als Darwin am 19. April 1882 starb, hatte er mit seiner Evolutionstheorie das althergebrachte Weltbild unwiderruflich aus den Angeln gehoben.

Rigoberta Menchú: Das Mädchen aus Chimel (Guatemala)

Rigoberta Menchú mit Dante Liano
Das Mädchen aus Chimel
(La babina de Chimel)
Illustratorin: Barbara Steinitz, Übersetzerin: Sigrid Gross, Peter Hammer Verlag 2007, 58 S., 12 Abbildungen, geb., ISBN: 978-3-7795-0148-0, 15.90 EUR
Woher hat die junge Rigoberta Menchú die Kraft für ihr außerordentliches Leben bezogen, für die Unerschrockenheit im Kampf gegen die Unterdrücker Guatemalas ? Das Mädchen aus Chimel ist ein Schlüssel zu dieser Frage. In 13 Kapiteln lässt Rigoberta Menchú Szenen ihrer Kindheit vorüberziehen. Die Bilder, die sie erinnert, spiegeln einen Alltag, der durchdrungen ist von der Weisheit der tausendjährigen Maya-Kultur. Die Menschen von Chimel sehen jedes Ding – Steine, Pflanzen, Tiere - belebt von einem eigenen Geist, dem sie ihren Respekt entgegenbringen. So leben sie im Einklang mit der grandiosen Natur, die sie umgibt. Erst als die Honigbienen eines Tages aus ihren Stöcken fliehen und nicht zurückkommen, klingt ganz leise eine düstere Ahnung an. Rigoberta Menchú lässt es bei diesen Andeutungen und offenbart ihre Kindheit als die Quelle ihrer besonderen Kraft und Lebensfreude.
Rigoberta Menchú wurde 1959 in Chimel/Guatemala geboren. Sie stammt aus einer armen Bauernfamilie und lernte früh das Elend und die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung in ihrer Heimat kennen. Ihre Eltern und ein Bruder wurden von Regierungstruppen ermordet. Sie schloß sich einer Widerstandsgruppe an, lernte Spanisch und unterrichtete bei ihren Landsleuten. 1981 floh sie nach Mexiko und schrieb ihr berühmt gewordenes Buch Yo, Rigoberta Menchú. 1992 erhielt sie den Friedensnobelpreis. Zu ihren anderen Büchern siehe: Bücher zu Lateinamerika, Gesamtverzeichnis 2002/2003 - kommbuch.com
Dante Liano aus Guatemala ist Professorin für lateinamerikanische Literatur in Mailand.

Catalin Florescu: Zaira

Catalin D. Florescu
Zaira
- Roman

Beck Verlag 2008, geb., 478 S., 19,90 €
In seinem neuen, großen Roman erzählt Catalin Dorian Florescu die Geschichte von Zaira und einer Jahrhundertreise von Osteuropa bis nach Amerika. Es ist auch die Geschichte einer unmöglichen Liebe, die die Jahrzehnte überdauert. Zaira wächst auf einem rumänischen Gutshof unter der Obhut ihrer stolzen Großmutter und ihres Cousins Zizi auf. Um sie über ihre Einsamkeit hinwegzutrösten, spielt er für sie Theater, das sie begeistert und das ihr Lebensinhalt wird. Der Krieg, der Faschismus, dann der Kommunismus verändern dramatisch die Lage der Familie. Dank ihrer Begabung wird Zaira zu einer berühmten Marionettenspielerin, doch bleibt sie unstet und rastlos. Ihre große Liebe scheitert. Die Kommunisten bedrohen sie und ihre Familie. Eine gefährliche Flucht über Prag bringt Zaira mit Mann und Tochter nach Amerika. Kämpferisch und zäh, dabei menschlich und liebenswert, gelingt es ihr, in der Fremde eine Existenz aufzubauen, doch glücklich wird sie nicht. Als alte Frau faßt sie den Mut, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Mit großem erzählerischen Atem, farbig und prall und mit einem verblüffenden Schluß entwirft der Roman das Bild einer Epoche voller dramatischer Konflikte. Catalin Dorian Florescu erzählt mit viel Feingefühl für seine Figuren temporeich und leidenschaftlich die Geschichte einer Frau, die in einem Jahrhundert der Kriege und der Gewalt gegen alle Widerstände ihrer inneren Stimme folgt. - Eine Rezension auf kommbuch.com

Dienstag, 22. April 2008

Vier Generationen tanzen vier Jahreszeiten - der Choreograph Royston Maldoom

Marion Meier, Ursula Kaufmann, Cornelia Suhan
Zeitsprung
- Vier Generationen tanzen vier Jahreszeiten

144 S., engl. Broschur, ISBN 978-3-89901-124-1, € 19,80
"In einer Gruppe, die tanzt, kannst Du Dein Leben verändern", sagt der bekannte Choreograph Royston Maldoom. Nach seinem weltweit beachteten Tanzprojekt "Rhythm is it!" schlug er gemeinsam mit dem Tanztheater Bielefeld ein weiteres neues Kapitel in der Welt des Tanzes auf. Mit dem Projekt Zeitsprung holte er Profi- und Laien-Tänzer auf die Bühne. Das Motto: "Vier Generationen tanzen vier Jahreszeiten." Verleger Joachim Kamphausen war einer dieser Tänzer und die transformierende Kraft, die das Projekt unter allen Beteiligten entfaltete, inspirierte ihn dazu, die wunderbaren Erfahrungen und Begegnungen, die Zeitsprung ermöglichte, allen am Tanz Interessierten zugänglich zu machen. Der so entstandene Bildband zeigt die bewegenden Momente der einzigartigen Choreographien in opulenten Fotos und dokumentiert mit zahlreichen Selbstzeugnissen der Teilnehmenden, welche Faszination von zeitgenössischem Tanz ausgehen kann. - Leseprobe mit Bildern (863 kb): Zeitsprung

Royston Maldoom engagiert sich weltweit und ist fasziniert davon, mit Menschen unter verschiedensten Voraussetzung zu arbeiten, d.h. mit Problem- und Straßenkindern, Behinderten, Gefangenen, mit Menschen in Kriegs- und Krisengebieten, und ihnen dabei die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu entdecken, ihre Leidenschaften und ihr Können. Er ist davon überzeugt, dass Kunst Leben und Gesellschaften verändert und gegenseitiges Verständnis und Zusammenleben unterstützen und fördern kann. Seine Verständnis von Community Dance ist, Tanz mit jedermann jederzeit („dance with anyone at any time“) – unabhängig von Talent und Erfahrung, Alters und Geschlechts, Hautfarbe, ethnischer Zugehörigkeit oder sozialer Herkunft. Diese zusammen zu führen, ist die Hauptmotivation von Community Dance. Dabei steht die soziale Komponente gleichberechtigt neben der künstlerischen ... Weiterlesen ("Philosophie") auf der Homepage für Royston Maldoom

siehe auch Beitrag in unserem Blog Kinderkreativität

Montag, 21. April 2008

Siggi Seuß: Neue Jugendbücher von Autoren aus New York

Paula Fox
Ein Bild von Ivan

Boje Verlag, 128 S., geb., ISBN-13: 978-3-414-82059-4, EUR 11.90
Ivan ist ein einsames Kind: Sein Vater ist meist verreist, seine Mutter seit vielen Jahren tot. Einzig die haitianische Haushälterin Giselle kümmert sich liebevoll um ihn. Das ändert sich, als sein Vater beschließt, ein Portrait von Ivan anfertigen zu lassen: In dem jungen Maler Matt und der eigens für ihn engagierten Vorleserin Miss Manderby findet er neue Freunde. Matt begegnet ihm offen und zeigt dem Jungen eine ganz neue Welt, die sich von der eines wohlbehüteten Sprosses aus guten Kreisen gänzlich unterscheidet. Ivan darf Matt und Miss Manderby auf eine Reise nach Kalifornien begleiten – ein Ausbruch aus dem goldenen Käfig seiner Kindheit. Matt hilft Ivan das Rätsel um den Tod seiner Mutter zu lösen und baut damit eine neue Brücke zwischen Vater und Sohn. Als am Ende Ivans Portrait vollendet ist, sieht er sich zum ersten Mal selbst: Genau so, wie er ist. - Paula Fox ist eine Meisterin des emotionalen Realismus. Ihre herausragenden Romane und Erzählungen blieben viel zu lange nahezu unbeachtet, bis Anfang der 90er Jahre u. a. Jonathan Franzen ihre enorme Bedeutung für sein Werk hervorhob. Seither nimmt sie endlich den Platz ein, der ihr verdienter Maßen zusteht: eine der ganz großen Erzählerinnen der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Paula Fox, geboren 1923 in New York, veröffentlichte zahlreiche Kinderbücher, für die sie 1978 mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnet wurde. Ihre Romane sind in Deutschland bei C.H. Beck erschienen. Sie ist seit Jahren immer wieder für den Nobelpreis im Gespräch.

Wahre Bilder - Neue Jugendbücher von Autoren aus New York - Von Siggi Seuß
Paula Fox ist die große alte Dame der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Die 85-jährige Schriftstellerin lebt mit ihrem 90-jährigen Ehemann Martin in Brooklyn. Ned Vizzini ist 58 Jahre jünger als Paula Fox und hat mit seinem zweiten Jugendbuch großen internationalen Erfolg. Joyce Carol Oates kann bereits auf ein Werk von knapp 60 Romanen blicken, während Patricia McCormick gerade ihre drittes Buch auf Deutsch veröffentlicht hat. - Deutschlandfunk (19.04.2008)

Jugendkulturen in Deutschland

Klaus Farin
Jugendkulturen in Deutschland 1990-2005

Bundeszentrale für politische Bildung 2007, 130 S., Bestellnummer 3965, 2,00 EUR
In den 1990er Jahren treibt die Kultur neue Blüten: Im Schatten der Wiedervereinigung erhält die rechtsextreme Jugendkultur massiv Zulauf. Aber nicht nur sie. Techno wird zum Lebensgefühl einer ganzen Generation. Während die Techno-Fans das Credo "Love, Peace&Happiness" verkünden, widmen sich die "Gothics" weiterhin der Ästhetik des Verwelkens. Und über den großen Teich schwappt die Welle des HipHop und erfasst auch Deutschland. Was mit Break-Dance, Sprühen und Rappen zunächst nur in den kleinen Clubs der grauen Großstädte Bedeutung erlangt, mausert sich schnell zu einer der wichtigsten Jugendkulturen und bewegt sich "von der Straße in die Schule". Klaus Farin beschreibt die wichtigsten Jugendkulturen der vergangenen 15 Jahre. Er untersucht dabei auch das Verhältnis zwischen Kultur und Kommerz. Subkulturen verwandeln sich in Massenkulturen: "vom Bordstein bis zur Skyline" – und wieder zurück.

DIESE JUGEND! VON HALBSTARKEN BIS GENERATION@: Sie sind hip, leben am Puls der Zeit und schließen sich in Szenen zusammen: Jugendliche. Teens und Twens kreieren neue Trends und wissen genau, was gerade angesagt ist. Spätestens seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägen Jugendkulturen unsere Gesellschaft. Durch Rebellion und Rock'n'Roll, durch Provokationen und Proteste haben Heranwachsende immer wieder für Gesprächsstoff gesorgt. Gast im Studio ist Klaus Farin, Schriftsteller und Leiter des "Archiv der Jugendkulturen" in Berlin. - Weitere Tipps und Hinweise auf Planet Wissen mit Verweisen zu Jugend in der DDR - Zwischen Nietenhose und Jungpionieren + Jugend in den 50er Jahren - Rock'n'Roll, Randale und Liebe + Pubertät - Das Leben ist eine Baustelle

Jugend - ihre Zukunft in der Gesellschaft (4): Ideen für eine Neugestaltung des sozialen Organismus

Rainer Rappmann (Hrsg.)
Denker, Künstler, Revolutionäre - Beuys, Dutschke, Schmundt, Schilinski: Vier Leben für Freiheit, Demokratie und Sozialismus
FIU-Verlag, 180 S., 130 Abb., ISBN : 978-3-928780-13-1, 24,00 Eur[D] / 24,70 Eur[A] / 37,00 CHF
Mit Beiträgen von Joseph Beuys, Heinrich Böll, Wilfried Heidt, Karlheinz Flau, Henning Köhler, Walter Kugler, Rainer Rappmann, Ulrich Rösch, Peter Schilinski, Wilhelm Schmundt, Johannes Stüttgen und Ulle Weber. Freiheit im Geistesleben, Gleichheit im Rechtsleben und Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben: Diese qualitativen Unterschiede im Begreifen der Ideale der Französischen Revolution hat zum ersten Mal Rudolf Steiner vollzogen. An seine Forschungen als auch konkret realgeschichtlichen Bemühungen knüpften bewußt Wilhelm Schmundt und Peter Schilinski an, aber auch Joseph Beuys, der wiederum mit den beiden Letztgenannten intensive Erkenntnis- und Arbeitskontakte pflegte. Nicht mit Steiner, aber mit Schilinski und Beuys hatte Rudi Dutschke persönlichen Kontakt, der von demselben Geist, nicht aber von seiner identischen Auslegung, wie sie von Steiner vorgetragen wurde, angeregt war. Es bestand ein menschlich-schicksalhafter Zusammenhang zwischen den Genannten, und die hier angesetzte Betrachtung geht davon aus, daß die jeweilige Dreigliederungsauslegung und -ausführung die Erkenntnis und Tat jeweils einer ganz bestimmten Persönlichkeit ist. (Rainer Rappmann/Hrsg.).

Heinrich Böll: FÜR JOSEPH BEUYS ZUM 60.
In Memoriam Rudi Dutschke


Gib acht Beuys
In der Tiefkühltruhe des Ruhms
Unangefochten in diesem fahrbaren Gletscher der Märkte
Könnte Dein Honig zu Sand gerinnen.

In Ruhm verpackt
Wird Ihnen sogar die Armut
Zum Gewürz für ausgereizte Gaumen
Mag sein, sie verschlucken sich
Nicht Dich.

Wenn Du bist was Sie glauben Du seist
Kannst Du nicht sein was Sie sind: angeseilt
An allen Gletschern
In mörderischer Unschuld.

Vergiß nicht Beuys
Den mehrfach Deutschgekreuzigten
Den Rudi den Dutschke
Er steht da in der Ecke
friert hungert lächelt vergessen.

Setz ihm Deinen Hut auf
Zieh ihm Deine Weste an
gib ihm den Honig
Kauf Du Dir Schal Rock Mütze
An der Ecke
Bring den Coyoten mit
Wärmt Euch am Hirtenfeuer der Unrühmlichen.

Im Kloster der ewigen Anbetung
(Ich hatte eine Tante dort, Du etwa nicht?)
War mir immer so kalt.
Nur die Poesie der Anfechtungen wärmte mich
Ach Beuys gib acht
Du bist genug.


Siehe auch in diesem Blog: Wer war Rudi Dutschke ? -

Die "Freie Internationale Universität (FIU)" von Joseph Beuys und der FIU-Verlag (hier kann dieses Buch bestellt werden)

Zum letzten Beitrag unserer Serie: "Jugend - ihre Zukunft in der Gesellschaft"

Sonntag, 20. April 2008

Schmietwechs Seemannsgarn

Jan Schmietwech
Jack Pott, Baron Wind un die Unnerbüx
168 S., Pb., ISBN 978-3-8334-8992-1, € 9,90
Inhalt: Der erste Kran und Gründung des Hafens; Die erste Schleuse; Backbord und Steuerbord, Begegnung mit Kolumbus; Derrick und die Bananen; Granat und Heringe; Der erste wahre Container; Bemerkung zu Kolumbus oder Pining, der wirkliche Entdecker Amerikas; Meine Begegnung mit Napoleon; Wahrschau, die erste Stauerei; Windjammer; Lili Marleen oder Meine Zeit als Austauschschüler auf Tahiti; Knoten und Faden oder Der Pullover der Lena Patsch, Die Erfindung des Gabelstaplers; Leuchttürme oder Der Turm Frantisek Pingels; Elvis in Bremerhaven; Meine Jahre als Dünenreiter; Magellan und die Sonnenaufgänge, Ebbe und Flut oder Shakespeare im Exil; Die moderne Logistik oder Die vollschlanke Baroness; Noah und die Werften, Der moderne Schiffbau I oder Wie Helge auf den Kapverden eine bedeutende Erfindung machte; Der moderne Schiffbau II oder Wie der Eintänzer Steven Kiel ein Meister des Schiffbaus wurde; Adam und die Schotten; Carl Benz’ Kutscher oder Wie der Automobilumschlag nach Bremerhaven kam; Der Lümmel; Atlantis in der Wesermündung; Die Messe oder Wie aus Robbie Klabau der Klabautermann wurde; Spartakus, der Tallymann; Hein Mück aus Bremerhaven oder Die prämierte Unnerbüx; Halse und Trimm oder Die Ehe des Gerd Ben Hals; Die Füße des Hieronymus Dachsheimer oder Wie der Deichschutz Ende des Jahrhunderts optimiert wurde; Der blanke Hans; Die Wahrheit über Julius Cäsar oder Wie Ostfriesland betrogen wurde; Die Geschichte der Schlepper; Die Blinde und der Nebel; Wie Bismarck zum Hering kam. - Leseproben und mehr Seemannsgarn von Schmietwech auf seinen Webseiten - Übrigens: wer, der nicht von der Waterkant stammt, vermag wohl "Smietwech" in's Hochdeutsche zu übersetzen ? ;-)

Die schönsten Berggeschichten

Die schönsten Berggeschichten
224 S., laminierter Pappband, ISBN 978-3-475-53891-9, € 12,95
Der Berg ruft! Bekannte Schriftsteller wie Peter Rosegger, Adalbert Stifter oder Lena Christ entführen den Leser in die faszinierende Berglandschaft der Alpen. Die amüsanten, spannenden und teilweise tragischen Geschichten erzählen vom Alltag vor dieser atemberaubenden Kulisse, das geprägt ist von schwerer Arbeit und zahlreichen Entbehrungen. Die Berge halten viele Abenteuer und Gefahren bereit, doch auch hier oben kommen Liebe und die Freude am Leben nicht zu kurz. Eine einzigartige Erzählsammlung bekannter und beliebter Autoren - aufwendig bebildert mit zahlreichen Zeichnungen und Stichen!

Samstag, 19. April 2008

Hund beißt Flugzeug

Anne und Ingo Reichardt
Hund beißt Flugzeug
- Tausend kuriose Meldungen aus aller Welt

Stamm-Verlag 2001, 424 S., ISBN-10: 3-87773-032-9, ISBN-13: 978-3-87773-032-4, € 19,90 (+ Versand € 4,15)
Ein Hund, der ein Flugzeug beißt? Ein ungleicher Kampf, sollte man meinen. Aber der irische Wolfshund, der sich auf einem Flug der United Airlines aus seinem Zwinger befreite, machte sich mit langen Zähnen am Laderaum zu schaffen und durchbiss einige Kabel. Obwohl anschließend die Landeklappen nicht richtig funktionierten, landete der Pilot die Maschine sicher. Happyend auch für den Hund: Man fand ihn unversehrt und schwanzwedelnd im Frachtraum. Ungewöhnliche Ereignisse wie diese finden sich tagtäglich in den Zeitungen in aller Welt. Anne und Ingo Reichardt, beide selbst Journalisten und im wahrsten Sinne des Wortes "Globetrotter", haben diese und ähnliche Meldungen in den letzten fünf Jahren gesammelt. Ergebnis ist ein Buch mit über tausend kuriosen Nachrichten - aus aller Herren Länder von Ägypten bis Zimbabwe und von Deutschland bis Papua-Neuguinea. Das Schaf, das sich durch einen selbstmörderischen Sprung vom Dach eines sechsstöckigen Hauses seiner eigenen Opferschlachtung entzog, der Fälscher, der einen 30-DM-Schein kreierte oder der Igel, der soviel Radau machte, dass die Polizei mit mehreren Streifenwagen anrückte: "Hund beißt Flugzeug" ist eine urkomische Sammlung verrückter Meldungen zum Schmunzeln, Kopfschütteln, Lachen und Staunen - ein Buch für den Nachttisch, in dem man immer wieder blättern und "schmökern" kann. - Verlag

Ich mußte immer lachen - der Kabarettist Dieter Hildebrandt

Dieter Hildebrandt, Bernd Schroeder
Ich mußte immer lachen

Kiepenheuer & Witsch 2006, 304 S., zahlreiche Fotos, geb., ISBN: 978-3462037302, EUR 18,90
Ein Zeuge des Jahrhunderts erzählt sein Leben – ohne Nostalgie, ohne Pathos, nachdenklich und mit trockenem Witz Dieter Hildebrandt mit Bernd Schroeder – eine Autobiographie im Gespräch. Es gibt einen Mann, der seit über 50 Jahren politisches Kabarett in Deutschland geprägt hat wie kein anderer und dies bis heute tut: Dieter Hildebrandt. Vor 50 Jahren hat er mit anderen die Münchner Lach- und Schießgesellschaft gegründet. Später kamen die »Notizen aus der Provinz« im ZDF, dann »Scheibenwischer« in der ARD. Er hat Kultrollen in Filmen gespielt (»Kehraus«, »Kir Royal«), viele erfolgreiche Bücher geschrieben, und er wurde mit Ehrungen überhäuft. So ist es ein großes Glück, dass sich Dieter Hildebrandt entschlossen hat, im Gespräch mit Bernd Schroeder einmal den ganzen Bogen seines langen Lebens zu erzählen und sich dabei nicht zuletzt seiner Kindheit und Jugend zu erinnern. Ein deutsches Leben rollt so vor dem Leser ab, erzählt voller Witz und Leidenschaft: die bäuerliche Herkunft der Familie, die hitlertreuen Eltern, die Jahre in der HJ, als Soldat im Krieg und in der Gefangenschaft, die Studentenjahre in München. Der Fußball. Die Anfänge auf der Bühne. Das ganze immer eingebettet in die Zeitgeschichte: Konrad Adenauer, die Wiederbewaffnung, die Spiegel-Affäre ... Ein Zeuge des Jahrhunderts spricht hier, ohne Nostalgie und ohne Pathos, sondern mit Wahrhaftigkeit und trockenem Witz. - Homepage des Kabarettisten

Jugend - ihre Zukunft in der Gesellschaft (3): Armut besiegen

Muhammad Yunus
Die Armut besiegen
- Das Programm des Friedensnobelpreisträgers

Hanser Verlag 2008, 310 S., Pappband mit Schutzumschlag, ISBN-10: 3-446-41236-0, ISBN-13: 978-3-446-41236-1, € 19,90

Muhammad Yunus hat unzählige Menschen aus den Fängen der Armut befreit, ihnen ein Leben in Würde geschenkt. Dafür wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. Sein neues Buch hat eine ermutigende Botschaft: Wir alle können etwas tun, damit es anderen besser geht, jeder an seinem Platz. Muhammad Yunus stammt aus einem der ärmsten Länder der Erde, aus Bangladesch. Der Wirtschaftsprofessor begriff schnell: Nur wenige Dollars öffnen den Weg in die Freiheit - wenn man sie hat. Oder verdammen zu lebenslanger Abhängigkeit und Armut - wenn sie fehlen. Also gründete er eine Bank für die Armen: Hier bekommen die Kredit, die sonst überall abgewiesen werden. Die Grameen Bank hat heute über 2300 Filialen und fast 7 Millionen Kreditnehmer, 97 Prozent von ihnen sind Frauen. Unzählige Menschen verdanken der Grameen Bank ein Leben ohne die ständige Sorge um das tägliche Brot.
In diesem Buch geht Yunus einen Schritt weiter: Er zeigt darin, dass "traditionelle" Unternehmen, die einseitig auf Profittmaximierung ausgerichtet sind, die drängenden globalen Probleme - Armut, Krankheiten, Umweltverschmutzung, Kriminalität - nur verschärfen, statt sie zu lindern. Was wir stattdessen brauchen, ist Soziales Unternehmertum: Unternehmen, die sozialen Nutzen für diejenigen schaffen, deren Leben sie berühren, demonstrieren auf eindrucksvolle Weise, dass Wirtschaft für die Menschen da ist - und nicht umgekehrt. Wenn wir selbst solche Unternehmen aufbauen, sie unterstützen und unsere Macht als Kunden nutzen, indem wir bei ihnen kaufen, dann wird es uns gelingen, die Armut von diesem Planeten zu verbannen - das ist die große Vision des Friedensnobelpreisträgers. - Die spannende Begegnung Muhammad Yunus' mit Franck Riboud, dem Hauptgeschäftsführer des französischen Lebensmittelkonzerns Danone: es entsteht die neue Form eines Sozialunternehmens - Außerdem: Inhaltsverzeichnis und Leseprobe

Bisherige Blogthemen "Jugend - ihre Zukunft in der Gesellschaft": Wasser und Grundeinkommen

Freitag, 18. April 2008

Geschichte der deutschen Literatur - von Manfred Mai

Manfred Mai
Geschichte der deutschen Literatur
Mit Illustrationen von Rotraut Susanne Berner, Beltz & Gelberg, 200 S., geb., ISBN 978-3-407-75323-6, EUR 16,90 - brosch., ISBN 978-3-407-75525-4, EUR 7,95
Die Geschichte geht weiter - auch die Literaturgeschichte. Denn was bleibt und was vergeht, entscheidet sich immer erst aus zeitlichem Abstand. Nach über 20.000 verkauften Exemplaren jetzt eine erweiterte Neuausgabe. Manfred Mai hat seine erfolgreiche und hochgelobte Darstellung der deutschen Literatur erweitert und bis zur so genannten Popliteratur fortgeschrieben. Auf knapp 200 Seiten erzählt er nun die ganze deutsche Literaturgeschichte von den Merseburger Zaubersprüchen bis zur Gegenwart, von ihren wichtigen Epochen, Autoren und Werken, aber auch ihrer Einbettung in die politische und soziale Entwicklung, ohne die sie nicht zu verstehen ist. Dabei zeigt Mai spielerisch leicht, wie spannend Literaturgeschichte sein kann, wenn von ihr nur anschaulich und lebendig genug erzählt wird. Ein Buch nicht nur für junge Leser, das Lust auf Lesen macht. Hinzgekommen sind: Die "zwei neuen Stimmen", Robert Schneider und Bernhard Schlink; die "literarischen Fräuleinwunder" Zoë Jenny, Judith Hermann; die jungen "Popliteraten" Christian Kracht und Benjamin von Stuckrad-Barre und ein Personenregister. Leseprobe: Die Stürmer und Dränger dichteten aber nicht nur von der Natur und großen Gefühlen, sie klagten in ihren Texten auch das Unrecht im Land an und forderten mehr Rechte und Freiheit für die Menschen. Das war allerdings ziemlich riskant, weshalb der Schwabe Christian Friedrich Daniel Schubart in seiner Deutschen Chronik schrieb: "Glaubs wohl, Hunger, Schmach, öffentliche Schande erwarten den, der´s wagt, frey von der Brust zu schreiben." Wie Recht er mit dieser Prophezeiung hatte, musste er am eigenen Leib erfahren. Weil er in seinen Texten die Obrigkeit kritisierte, ließ ihn der württembergische Herzog Karl Eugen verhaften und ohne Gerichtsurteil für zehn Jahre in den Kerker werfen.Auch ein junger Landsmann Schubarts wurde von dem Herzog in eine Art Gefängnis gesteckt: Friedrich Schiller (1759-1805). Gegen den Willen seiner Eltern, die ihren Sohn Theologie studieren lassen wollten, musste der begabte Friedrich die Hohe Karlsschule besuchen. In dieser berüchtigten Anstalt waren die Zöglinge weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Absoluter Gehorsam und militärischer Drill sollten jede Individualität ersticken und unterwürfige Staatsdiener hervorbringen.Hier schrieb der junge Schiller heimlich und in ständiger Gefahr, erwischt zu werden, sein erstes Drama Die Räuber. Ein glühendes Verlangen nach Freiheit, Kraft und Größe spricht schon aus den ersten Sätzen Karl Moors: "Nein, ich mag nicht daran denken! Ich soll meinen Leib pressen in eine Schnürbrust und meinen Willen schnüren in Gesetze. Das Gesetz hat zum Schneckengang verdorben, was Adlerflug geworden wäre. Das Gesetz hat noch keinen großen Mann gebildet, aber die Freiheit brütet Kolosse und Extremitäten aus." Die Uraufführung des Dramas in Mannheim am 13. Januar 1782 wurde ein sensationeller Erfolg. "Das Theater glich einem Irrenhaus, rollende Augen, geballte Fäuste, heisere Aufschreie im Zuschauerraum. Fremde Menschen fielen einander schluchzend in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe, zur Tür. Es war eine allgemeine Auflösung wie im Chaos, aus dessen Nebel eine neue Schöpfung hervorbricht", notierte ein Augenzeuge. - Schiller-Buch des Autors in diesem Blog und Autoren-Webseiten

Russische Alltagskultur von A bis Z

Sandra Ravioli
Russische Alltagskultur
- Von A wie Aberglaube bis Z wie Zeit

104 S., ISBN/EAN 978-3837046786, 9,80 €
Ein praktischer Ratgeber über die russische Alltagskultur - zu allen Lebenslagen und Situationen - präsentiert die Autorin Sandra Ravioli in dem so eben im deutschsprachigen Buchhandel erschienen gleichnamigen Buch. Die Autorin beschreibt in lockerer Sprache auf was es im täglichen Miteinander in Russland ankommt. Das Buch ist gedacht für alle Menschen, die mit Russland zu tun haben, egal ob geschäftlich, kulturell, als Tourist oder Student. Wieso sind Restaurants in russischen Städten immer voll, obwohl die Bevölkerung so wenig verdient? Welche technische Raffinesse braucht es für russische Dosenöffner? Welche Schuhe sind für den russischen Winter geeignet? Warum ist es wichtig in Russland keine Löcher in den Socken zu haben? Warum hat das Arbeitskollektiv einen so großen Stellenwert in Russland? Auf dies und noch viel mehr, versucht dieser lexikalisch gestaltete Ratgeber Antworten zu geben. Daneben bietet das Buch im Anhang Hinweise auf eine Fülle weiterführender Literatur und Filme. Das gegenseitige Verständnis zwischen dem Westen und Russland war nicht nur nach Meinung der Autorin nie so wichtig wie heute und sie möchte mit ihrem Werk einen aktiven Beitrag dazu leisten. Das Buch erscheint in der NachRussland-Reihe die sich seit einem Jahr mit vielen Facetten des größten Landes der Erde auseinander setzt. Nach Ratgebertiteln aus den Bereichen Reise („Russland auf eigene Faust“) und Wirtschaft („Firmenpraxis in Russland“) sollte nun das ganz normale Alltagsleben in Russland Thema sein – denn nicht jeder Reisende ist nur zum kurzfristigen Urlaub dort und ein tieferer Einblick in die Mentalität zum Durchlesen und Nachschlagen Ziel der Neuerscheinung. Die Zentrale der Reihe befindet sich dabei mitten in Moskau im Herzen des Landes, mit dem sich die in ihr erscheinenden Werke auseinander setzen. - Rußland-Bücher - Rezension auf russland.RU

Donnerstag, 17. April 2008

Mireille Geus: "Big" und "Virenzo und ich"

Mireille Geus: BIG
Aus dem Niederländischen von Monica Barendrecht und Thomas Charpey, 112 S., geb., 2.Auflage 2008, ISBN-10: 3-8251-7561, ISBN-13: 978-3-8251-7561-0, EUR(D) 11,90, EUR (A) 12,30, CHF 21,30
Das kann sie doch nicht machen! Sie wollten den Jungs doch nur einen kleinen Schrecken einjagen! – Doch dann wird Dizzy klar, dass ihre Freundin Big etwas ganz anderes im Sinn hat: kaltbtlütige Rache. Dizzy weiß, dass sie einschreiten sollte – aber wie? Endlich hat Dizzy eine Freundin gefunden. Von den anderen Kindern will niemand etwas mit ihr zu tun haben, denn Dizzy ist weder cool, noch hat sie flotte Sprüche auf Lager. Aber Big scheint wirklich auf ihrer Seite zu stehen. Sie will es sogar den Jungs heimzahlen, die Dizzy immer gehänselt haben. Doch plötzlich gerät dabei alles außer Kontrolle und eine Katastrophe bahnt sich an. Was führt Big im Schilde? Wer ist sie überhaupt? Dizzy muss Nein sagen, sie muss Big aufhalten und ihr klarmachen, dass sie bei dieser Sache aussteigt. Aber dann würde sie ihre einzige Freundin verlieren … In gewohnt klarem Stil stellt die vielfach preisgekrönte Autorin eine existenzielle Frage in den Brennpunkt des Geschehens: die Frage von Mitläufertum und Zivilcourage. Auszug: » ... Wir gehen in mein Zimmer. Big gähnt. Wir ziehen zusammen das Gästebett hervor. Big streckt sich träge und legt sich hin. Ich schlüpfe in meinen Schlafanzug, ziehe die Gardinen zu. Als ich mich schließlich hinlege, schläft Big schon. Wie kann sie bloß schlafen? Ich mache sie wach.»Wir müssen sie befreien«, sage ich.»Wir dürfen nicht raus, hat deine Mutter gesagt«, antwortet Big mit träger, schläfriger Stimme. «Du willst doch nicht etwas Verbotenes tun, oder? «»Aber …«, fange ich an.Sie dreht sich auf die andere Seite.»Morgen«, sagt sie. »Morgen.«Sie schläft wieder. Aber ich kann nicht schlafen. Ich denke an Rory, an Sam und Len. Kalt, still, ängstlich in dem Tunnel. Eingeschlossen. Ihre Eltern, die sich Sorgen machen.Der Boden dröhnt jetzt, die Fenster singen jetzt, mein Bett schreit jetzt. Ich denke jetzt. Kraft durchströmt mich.Wieder wecke ich sie.»Gib mir den Schlüssel«, sage ich. »Jetzt. «»Den hab ich weggeworfen«, sagt sie.»Jetzt«, sage ich. »Gib her. «»Der liegt irgendwo im Dunkeln. Den findest du jetzt nicht. Vielleicht morgen. Vielleicht nie.Aber bestimmt nicht jetzt.« ... Luchs des Monats Juli 2007: ZEIT und Radio Bremen
Mireille Geus: Virenzo und Ich
Aus dem Niederländischen von Ita Maria Berger, 120 S., geb, ISBN-10: 3-8251-7485-9, ISBN-13: 978-3-8251-7485-9, EUR(D) 11,90, EUR (A) 12,30, CHF 21,30
Jan und Virenzo sind unzertrennliche Freunde – und könnten nicht gegensätzlicher sein! Sie tun alles füreinander, Virenzo steht Jan zur Seite, wenn dieser sich etwas nicht traut – und natürlich radelt Virenzo mit Jan an Lisas Haus vorbei, in die Jan heimlich verliebt ist. Virenzo ist der Spaßmacher, Jan dagegen ist verträumt, liest gern und hört atemlos zu, wenn die Lehrerin aus den Brüdern Löwenherz vorliest. Beide Jungen sind Mitglied in einem Segelclub und meistens segeln sie auch im selben Boot. Doch nach einem Streit fahren die beiden an diesem Tag in getrennten Booten. Im Sturm kentert Virenzos Boot, und als man den Jungen endlich aus dem Wasser befreien kann, ist er in einem kritischen Zustand. Jan macht sich große Sorgen – sein Freund kann doch nicht einfach sterben! Sie müssen doch ihren Streit erst noch bereinigen, es kann doch nicht sein, dass sie niemals mehr miteinander reden werden … Für ihr ergreifendes Kinderbuch-Debut Virenzo und ich, erhielt Mireille Geus von der bedeutendsten niederländischen Kinderbuchjury »Der Goldene Griffel« auf Anhieb den Preis »Flagge und Wimpel«. - »Was ist los, Mann?«, fragt Virenzo. »Nix«, sagt Jan. Er steht auf und vergräbt seine Hände tief in die Hosentasche. Er läuft zwei Schritte nach links, dreht sich auf den Fersen um und läuft zwei Schritte nach rechts. Das geht eine ganze Zeit lang so. Plötzlich bleibt er stehen und sagt: »Du bist mein bester Freund.« Er sagt es mit einer Stimme, die etwas krächzt, als habe er eine Grille verschluckt. Virenzo weiß nicht, was er sagen soll. Natürlich sind sie die besten Freunde, das weiß doch jeder …

Abenteuerliteratur des 19. Jahrhunderts

Gabriel Ferry
Geschichten aus dem mexikanischen Befreiungskrieg
ABLIT Paperback Band 1, 200 S., Broschur, mit 5 Faksimile-Seiten des französischen Erstdrucks, ISBN-10: 3-935410-10-7, ISBN-13: 978-3-935410-10-6, EUR 12,90 Mehr zum Buch
Im ABLIT Verlag erscheinen Werke deutscher Abenteuerroman-Autoren des 19. Jahrhunderts, die meist seit über hundert Jahren in ihrer Originalfassung nicht mehr auf dem Buchmarkt vertreten sind, mit ihren ursprünglichen Texten in Neusatz. Die neue Paperback-Reihe ist vorwiegend für Übersetzungen von Romanen und Erzählungen ausländischer Autoren bestimmt: Ablitverlag ... Und hier findet ihr Bibliographien, Abbildungen von Büchern, Illustrationen aus Büchern, Texte u.a. aus dem Bereich der klassischen Abenteuerliteratur des 19. Jahrhunderts: Abenteuerliteratur (Linkhinweise beachten !)

Mittwoch, 16. April 2008

Finn-Ole Heinrich: Räuberhände

Finn-Ole Heinrich
Räuberhände

Roman, Mairisch Verlag, Hardcover, 208 S., ISBN 978-3-938539-08-8, 15,90 €
"Hab was für dich", sagte er und kramte in seiner Hosentasche. Eine kleine Blechdose. Er schüttelte sie und machte große Augen. Und damit hat es angefangen. Manchmal hat Samuel Ideen, die mir völlig fremd sind. Sein Geschenk war eine dieser Ideen. Ich bin nicht allein verantwortlich. Unter normalen Umständen wäre das alles nicht passiert. In seinem ersten Roman "Räuberhände" erzählt Finn-Ole Heinrich die Geschichte von Janik und Samuel, deren intensive Freundschaft durch ein einschneidendes Erlebnis auf eine harte Probe gestellt wird. Alles, was sie bisher verbunden hat, scheint durch wenige Minuten in Frage gestellt zu sein. Zusammen wollten sie sich in Istanbul auf die Suche nach einem freien und selbstbestimmten Leben begeben. Dabei lässt ihre Herkunft sie auch in der Ferne nie ganz los: Janiks liberale Eltern, die so viel richtig machen, dass es beinah unerträglich ist; Samuels Mutter Irene, die Pennerin, die dennoch voller Stolz auf ihren Sohn blickt. In Istanbul hofft Samuel, seinen unbekannten Vater zu finden. Doch ist das nach allem, was geschehen ist, überhaupt noch möglich? - Der Autor: Finn-Ole Heinrich, *1982. Studiert Filmregie in Hannover. 2005 erschien sein Erzählband »die taschen voll wasser« im mairisch Verlag, der bei Publikum und Presse für Begeisterung sorgte. Aufgewachsen in der norddeutschen Kleinstadt Cuxhaven, ist Finn-Ole Heinrich jetzt überwiegend unterwegs und zu Hause zwischen Hamburg und Hannover. - Leseprobe und Filmtrailer zum Buch Rezension: literaturcafe.de