Freitag, 30. Januar 2009

Die Zauberbücher mit dem Rubin

Béatrice Bottet
Das Zauberbuch mit dem Rubin - Eulengeheimnis
ab 12 Jahren, Umschlagsillustration: Joachim Knappe, übersetzt von von Corinna Tramm, 280 S., geb., ISBN-10: 3-8251-7599-5, ISBN-13: 978-3-8251-7599-3, 15,90 EUR
Das hatte der junge Troubadour Bertoul ganz sicher nicht erwartet, als er am Sterbebett seiner Herrin versprach, das Zauberbuch mit dem Rubin zu einem Magier nach Paris zu bringen. Unheimliche Gestalten sind auf der Jagd nach diesem Buch und schrecken dabei vor nichts zurück! Ein gefährlicher Wettlauf beginnt.
Geheimnisvolle Eulen in einer unheilumwitterten alten Eiche bewachen das Zauberbuch mit dem Rubin. Doch viel mehr fürchtet Bertoul seinen Verfolger, den habgierigen Raoulet de Tournissan. Die schöne Blanche de Vauluisant, die an einen reichen, alten Witwer verheiratet werden soll, schließt sich Bertoul auf seiner Flucht an. Doch nun sind ihm auch noch deren Halbbrüder auf den Fersen! Als Bertoul sich schon verloren glaubt, merkt er, dass seine Herrin ihm vor ihrem Tod magische Kräfte verliehen hat – einen Zauberblick, der die bösen Mächte in Schach hält. Eine Trilogie, die Mittelalter-Roman und Fantasy-Geschehen zu einem faszinierenden Schmöker verbindet, voller Witz und Spannung, voller Intrigen, dem erbitterten Kampf um Macht und Reichtum – und mit der Geschichte einer großen, wahren Liebe.
"... Ein wenig bang ging Bertoul um den Baum herum und suchte mit seinen Blicken eine Stelle, die groß genug war, um ein Buch darin zu verstecken. Ein langer, schräger Ast berührte die Erde, Bertoul balancierte vorsichtig auf ihm empor, indem er seine Arme ein wenig ausbreitete, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. So erreichte er die Stelle, wo der Ast in den Stamm überging. Dort war tatsächlich ein Loch, das sich wie ein großer, schwarzer und tiefer Abgrund im Innern des Stammes bis auf den Boden zu erstrecken schien. Da könnte der Teufel wohnen, sagte er sich, indem er einen Blick hineinwarf. Auf einem Vorsprung lag etwas. Er streckte seinen Arm so weit wie er konnte hinein. Doch plötzlich stürzte etwas auf ihn nieder und berührte flüchtig seine Wange ..."

Das Zauberbuch mit dem Rubin - Katzenspuk
288 S., ISBN-10: 3-8251-7600-2, ISBN-13: 978-3-8251-7600-6, 15,90 EUR
Seit ihrer gemeinsamen abenteuerlichen Reise ins mittelalterliche Paris verbindet das junge Edelfräulein Blanche de Vauluisant und den fahrenden Sänger Bertoul Beaurebec eine unverbrüchliche Freundschaft. Blanche lebt nun am Hofe König Ludwigs IX., Bertoul arbeitet als Maurer in der Bauhütte der Kathedrale Notre Dame.
Sein Zauberbuch mit dem Rubin zieht jedoch finstere Gestalten an, die es auf das Leben des erst sechzehnjährigen Königs abgesehen haben, der gerade jegliche Hexerei verboten hat. Nach dem Diebstahl des Buches aus Bertouls Haus beginnt eine spannende Jagd und ein Wettlauf gegen die Zeit. Werden Bertoul und Blanche das Leben des Königs und seiner Mutter retten können?
"... Während Bertoul sich seinem Haus näherte, erblickte er zwischen den Dächern Vögel, die über ihm kreisten. An sich waren Raben keine Seltenheit. Doch warum hielten sie sich auf dem Dach auf und stießen solche durchdringenden Schreie aus, mitten in der Nacht?
An diesem Abend schien es ihm, als sei irgendetwas anders als sonst, irgendwie bedrohlich. Ein warmer Lufthauch ließ das Aushängeschild über der Eingangstür in seiner eisernen Aufhängung quietschen. Er hob den Kopf. Ein Rabe, der auf dem Schild gesessen hatte, flog mit raschem Flügelschlag davon.
Was hat das alles zu bedeuten? murmelte Bertoul.
Er trat vorsichtig ein und legte den riesigen Hausschlüssel auf einen Tisch, der mit Pergamentbögen bedeckt war, ebenso seine Fidel und den Bogen, die er in der Hand trug. Durch die verschlossenen Läden war es im Haus noch finsterer als draußen, pechschwarze Finsternis zog sich bis in die hintersten Winkel.
«Also. Was ist hier los?», stieß er zwischen den Zähnen hervor.
Im Innern des Hauses schwebte ein schwacher, kaum wahrnehmbarer Kerzenduft. Verblüfft bückte sich Bertoul, um etwas grau-beige Geflecktes, Leichtes vom Boden aufzuheben. Eine Feder. Eine Eulenfeder. Er runzelte die Stirn und unterdrückte mit Mühe einen Aufschrei der Bestürzung ..."

Béatrice Bottet, geboren 1950 in Paris, gehört zu den Autoren, deren eigene unersättliche Lektüre schließlich dazu führte, selbst Bücher zu schreiben. Als Lehrerin für Literatur und Geschichte schrieb sie jedoch zunächst nur zum eigenen Vergnügen und dem ihrer Kinder. Diese brachten sie schließlich dazu, ihre Manuskripte einem Verlag anzubieten – und heute gehört Béatrice Bottet mit ihren atmosphärischen und genau recherchierten Geschichten aus vergangenen Zeiten und ihren Science-Fiction-Romanen zu den beliebtesten Autorinnen Belgiens und Frankreichs.

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