Aéroflot bis Zar - Ein heiteres Sachbuch zu den 222 russischen Wörtern, die ALLE Deutschen kennen
Mit Illustrationen von Shenja Sidorkin, ca. 260 S., geb., Vor- und Nachsatz, Lesebändchen, Prägedruck, ISBN 978-3-85129-889-5, EUR 12,95, sfr 22,90
Alle Deutschen kennen – mindestens! – zweihundert russische Wörter, wovon sie im Grunde nichts wissen. Bitte einen Deutschen, ein paar russische Wörter zu nennen, und er wird vier, fünf zusammenkriegen, vielleicht auch mehr, aber nie eine zweistellige Zahl. Aber nenne dem Deutschen irgendeins der nachfolgend aufgelisteten russischen Wörter, und er wird mit lächelnder Wiedersehensfreude eingestehen, dass ihm das Wort bekannt ist. Sollte es ihm unbekannt sein, dann bleibt es dennoch ein russisches Wort, das in der deutschen Sprache und Kommunikation alteingeführt ist. Babuschka (бабушка): Diminutiv von »baba« (alte Frau), als Bezeichnung für die Großmutter gebraucht: »slawisch baba (Bauernweib. Großmutter, auch Memme)«. In der westlichen politischen Literatur waren die Babuschkas berühmt als die »heimlichen Erzieher« ganzer Sowjet-Generationen, die sie im Geiste von Religiosität und Menschenachtung beeinflussten und die ideologisierte Staatserziehung konterkarierten. Postsowjetischen russischen Berichten ist zu entnehmen, dass dieser Einfluss permanent und wirksam war. Bei sowjetischen Jugendlichen war ein Zyklus von Witzen »Radio OBS« populär: »Odna baba skazala – Eine alte Frau hat gesagt«. Seit jüngerer Zeit ist Babuschka auch eine Bezeichnung für Homosexuelle. In der Ukraine erscheint seit dem 3. November 2000 eine Zeitschrift in russischer Sprache, die »Babuška – Allukrainische Zeitung für Heilwesen« heißt und alle »Geheimnisse der Volksmedizin« zu entschlüsseln vorgibt.
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