Mittwoch, 17. Dezember 2008

Liza Dorogova an die Leser unseres Blogs

Vorbemerkung: ich habe Liza eine Mail geschrieben, ihr unter anderem gesagt, daß ich sie hier in diesem Blog vorstelle und sie gefragt, ob sie euch nicht einen Gruß aus Rußland schicken möchte. Ich dachte dabei an einen Kommentar von ihr zum geschriebenen Beitrag, aber so ist es ja noch viel schöner: sie schickte mir dieses Bild und den Text und bat mich, ihn hier von ihr für euch zu veröffentlichen, was ich natürlich gerne tue (Ralf):

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Hallo, Freunde!

Ich moechte Euch etwas erzaehlen, was ich noch keiner Menschenseele verraten habe. Denn ich habe Angst, dass man mir nicht glaubt ... Aber jetzt wage ich es doch, Euch mein Herz zu oeffnen!

Wenn ich einmal sehr frueh durch das Feld bummelte, sah ich einen seltsamen Jungen mir naehern. Er hatte einen Strauss auf seinem Kopf und die bunten Blumen da passten wunderbar zu seinen Augen. Es daemmerte noch die erste Morgenstunde, und der Himmel gilbte wie der Tee, den ich vorher getrunken habe. Da es noch so frueh war und ich wohl kaum wach, rieb ich meine Augen. Aber der seltsame Wanderer setzte seinen Weg fort. Da rief ich :”Hey, warte mal, wie heisst Du?”. Da oeffnete er den Mund und eine klangreiche Melodei drang durch die morgige Stille

“Hu! Ich hab wohl zwanzig Namen,
Alle passen zu mir gut.
Wenn man hoert mein fernes Singen
Weiss man gleich: es geht mir gut.

Ich machte grosse Augen. Da fragte ich :”Wohin gehst Du? Darf ich mit? Wanderst Du so den ganzen Tag?” Wieder sang er mich an:

“Hu! Ich geh vom Tag zu Tage
Durch das gruene frische Tal
Gruene Felder sind mein Lager,
In den Bergen Widerhall

ist mein einziger Genosse,
einen zweiten hab ich nicht,
und ich wandre sowie im Dunkel,
Als auch beim Tageslicht”

Und mit diesen Worten war er weg. Als ich in den Gasthof kam, erzaehlte ich Frau Wirtin von der seltsamen Begegnung. Sie meinte: ”Man begegnet so einem Wanderer nur einmal im Leben. Er ist ewig jung und wirklich, was er fuer eine Menge Namen hat! Feldfriedel, Frey, Fro, Loki aus der Ferne, gruener Gast, der gruene Friedolin. Und das ist ein gutes Zeichen ihn gesehen zu haben!”

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