Der Mond - Märchen, Brauchtum, Aberglaube
Stendel Verlag, 128 S., illustriert, ISBN 3-926789-29-8, Euro 10,-, sFr 17,60
Kein Gestirn übt soviel Faszination aus wie der Mond. Ist er doch der Himmelskörper, welcher sich unablässig verändert. Auffällig ist er wegen seiner Größe neben allen anderen die Nacht erhellenden Gestirnen, aber auch wegen der wechselnden Farbe seines Lichtes zu den verschiedenen Stunden der hellen Mondnächte. Täglich zwingt der Mondeinfluß die Wasser der Erde zu Ebbe und Flut. Daß Springfluten bei Vollmond entstehen, war den Menschen in der Nähe des Meeres durchaus bewußt, ebenso, daß nach Vollmondnächten häufig Tau die Wiesen bedeckt oder der weibliche Zyklus dem Mondumlauf entspricht.
So liegt die Vermutung nahe, daß Veränderungen im Bereich des Irdischen mit dem Wandel des Mondes ursächlich verbunden, wenn nicht sogar davon abhängig sind. Aus der Überlegung, welchen Eindruck der Phasenwechsel auf das menschliche Gemüt gemacht haben muß, ergibt sich die Möglichkeit zu begreifen, daß Neumondnächte eine andere Wirkung hinsichtlich des irdischen Lebens haben müssen als Vollmondnächte. Diese Anschauung verdichtete sich wahrscheinlich von dem Augenblick an, in dem man es unternahm, nach den Mondphasen einen Kalender zu bilden; und als die Erfahrung des zunehmenden und abnehmenden Mondes sich immer stärker mit dem Bewußtsein des beginnenden und endenden Monats zu identifizieren begann, flossen in dem Zeiterlebnis die Begriffe Anfangen und Aufhören zusammen mit denen des Werdens und Vergehens in der Natur.
Der wissenschaftliche Umgang mit dem Mond ist uralt. Schon vor 3.000 Jahren konnte in Babylon jede Mondfinsternis berechnet werden. Einhundertfünfzig Jahre vor Christus war es griechischen Gelehrten möglich, die Entfernung zum Mond mit etwa 400.000 km, ziemlich genau zu errechnen. Und auch Mondreisen, allerdings auf Adlerflügeln, schienen im antiken Griechenland durchaus möglich.
Das vielleicht Wunderbarste an der Erscheinung des Mondes ist wohl der gespensterhafte Schein, der bei Vollmond und den diesem vorausliegenden und nachfolgenden Nächten die dunkle Erde übergießt und Berge und Bäume, Menschen und Tiere gespenstische Schatten werfen läßt. Das Halbklare, Unscharfe erweckt den Eindruck des Fremdartigen, Nichtmenschlichen, Geheimnisvollen. Nacht und Mond sind allezeit mit dem Gefühl für das Besondere, Verborgene, Geheime verbunden worden. Daß die Tiere vom Mond beeinflußt werden, davon können viele Katzen- und Hundefreunde erzählen. Doch auch auf den Menschen wirken die Mondkräfte; von unruhigem Schlaf bei Vollmond, über schwere Träume bei Neumond, bis zur Mondsüchtigkeit.
Mit Beginn des Christentums wurden die alten Mondgötter und Mondgöttinnen verdrängt. Die Erde wurde in den Mittelpunkt der Schöpfung gestellt, und so gerieten die Mondlegenden, die zur ältesten Geistesgeschichte der Menschen gehören, in Vergessenheit. Doch noch heute zeigt der Mond jedem Menschen eindrücklich das Mysterium von Stirb und Werde. - Inhaltsverzeichnis und ausführliche Leseprobe auf den Seiten des Verlages
Kein Gestirn übt soviel Faszination aus wie der Mond. Ist er doch der Himmelskörper, welcher sich unablässig verändert. Auffällig ist er wegen seiner Größe neben allen anderen die Nacht erhellenden Gestirnen, aber auch wegen der wechselnden Farbe seines Lichtes zu den verschiedenen Stunden der hellen Mondnächte. Täglich zwingt der Mondeinfluß die Wasser der Erde zu Ebbe und Flut. Daß Springfluten bei Vollmond entstehen, war den Menschen in der Nähe des Meeres durchaus bewußt, ebenso, daß nach Vollmondnächten häufig Tau die Wiesen bedeckt oder der weibliche Zyklus dem Mondumlauf entspricht.
So liegt die Vermutung nahe, daß Veränderungen im Bereich des Irdischen mit dem Wandel des Mondes ursächlich verbunden, wenn nicht sogar davon abhängig sind. Aus der Überlegung, welchen Eindruck der Phasenwechsel auf das menschliche Gemüt gemacht haben muß, ergibt sich die Möglichkeit zu begreifen, daß Neumondnächte eine andere Wirkung hinsichtlich des irdischen Lebens haben müssen als Vollmondnächte. Diese Anschauung verdichtete sich wahrscheinlich von dem Augenblick an, in dem man es unternahm, nach den Mondphasen einen Kalender zu bilden; und als die Erfahrung des zunehmenden und abnehmenden Mondes sich immer stärker mit dem Bewußtsein des beginnenden und endenden Monats zu identifizieren begann, flossen in dem Zeiterlebnis die Begriffe Anfangen und Aufhören zusammen mit denen des Werdens und Vergehens in der Natur.
Der wissenschaftliche Umgang mit dem Mond ist uralt. Schon vor 3.000 Jahren konnte in Babylon jede Mondfinsternis berechnet werden. Einhundertfünfzig Jahre vor Christus war es griechischen Gelehrten möglich, die Entfernung zum Mond mit etwa 400.000 km, ziemlich genau zu errechnen. Und auch Mondreisen, allerdings auf Adlerflügeln, schienen im antiken Griechenland durchaus möglich.
Das vielleicht Wunderbarste an der Erscheinung des Mondes ist wohl der gespensterhafte Schein, der bei Vollmond und den diesem vorausliegenden und nachfolgenden Nächten die dunkle Erde übergießt und Berge und Bäume, Menschen und Tiere gespenstische Schatten werfen läßt. Das Halbklare, Unscharfe erweckt den Eindruck des Fremdartigen, Nichtmenschlichen, Geheimnisvollen. Nacht und Mond sind allezeit mit dem Gefühl für das Besondere, Verborgene, Geheime verbunden worden. Daß die Tiere vom Mond beeinflußt werden, davon können viele Katzen- und Hundefreunde erzählen. Doch auch auf den Menschen wirken die Mondkräfte; von unruhigem Schlaf bei Vollmond, über schwere Träume bei Neumond, bis zur Mondsüchtigkeit.
Mit Beginn des Christentums wurden die alten Mondgötter und Mondgöttinnen verdrängt. Die Erde wurde in den Mittelpunkt der Schöpfung gestellt, und so gerieten die Mondlegenden, die zur ältesten Geistesgeschichte der Menschen gehören, in Vergessenheit. Doch noch heute zeigt der Mond jedem Menschen eindrücklich das Mysterium von Stirb und Werde. - Inhaltsverzeichnis und ausführliche Leseprobe auf den Seiten des Verlages
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