Sonntag, 22. März 2009

Schlechte Schüler? ... Gibt's nicht!

Daniel Pennac
Schulkummer ... aber es gibt keinen hoffnungslosen Fall
Kiepenheuer&Witsch 2009, Aus dem Französischen von Eveline Passet, 288 S., geb., ISBN: 978-3-462-04072-2, Euro (D) 18.95, sFr 33.50, Euro (A) 19.50
Schulkummer – Kinder, Eltern, Lehrer, alle kennen ihn. In einer gelungenen Verbindung von Kindheitserinnerungen und Lehrererfahrungen erzählt Daniel Pennac von seinem kreativen Umgang mit Schülern und ihren Problemen. Ein ungewöhnliches, ein unentbehrliches Buch über Schule heute. Er war selbst ein schlechter Schüler, einer von denen, die wie versteinert und mit dumpfem Hirn vor einem leeren Blatt sitzen oder auf Fragen mit Clownerien reagieren. Dennoch schafft Daniel Pennac schließlich das Abitur und wird – Lehrer. Aber er wird ein Lehrer, der diese Verletzungen und Demütigungen nie vergessen hat und der weiß, was es bedeutet, eine Niete zu sein. Und was es für diese Niete bedeutet, liebevolle Lehrer zu finden, die Verständnis haben und die Blockaden im Kopf lösen. Er erzählt von seiner eigenen Schulzeit und von den Stunden, die er später als Lehrer gibt, von seinen zum Teil ungewöhnlichen Methoden, um bei seinen Schülern Begeisterung fürs Lernen zu wecken. In kurzen, spritzig geschriebenen Kapiteln, im Stil an sein Erfolgsbuch »Wie ein Roman« erinnernd, beschreibt Pennac das Verhältnis von Schülern und Lehrern, ihren Umgang miteinander. Er schildert den Alltag in der Schule aus den verschiedenen Perspektiven – da sind die Schüler aus allen sozialen Schichten; die Lehrer, die guten wie die schlechten; Eltern, verständnisvoll, verständnislos, fordernd, überfürsorglich. Und immer wieder appelliert Daniel Pennac an Eltern und Lehrer, »problematischen« Schülern mit Liebe zu begegnen, ihnen in jeder Weise zu helfen und ihre Talente zu wecken. Denn es gibt keinen hoffnungslosen Fall.
Rezension Deutschlandradio (Auszug): " ... Noch ein Buch über Schule? Wer Daniel Pennac kennt, weiß, dass seine Ideen verblüffend sind. Gleich zu Beginn seiner autobiografischen Erzählung outet er sich als schlechter Schüler und stellt fest, dass seine Mutter sich von diesem Trauma nie erholt hat. Fast hundertjährig fürchtet sie noch immer um die Überlebensfähigkeit ihres Sohnes, der nicht nur ein Viertel-Jahrhundert lang als Lehrer gearbeitet hat, sondern auch ein erfolgreicher und gut situierter Autor ist.
Der 1944 in Casablanca geborene Pennac hat unter anderem auch Kinder- und Jugendbücher sowie Comics veröffentlicht. Für "Schulkummer" erhielt er 2007 den renommierten Prix Renaudot. Er lebt in Paris ... " Zur Rezension

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