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Mittwoch, 17. Dezember 2008

Liza Dorogova - Лиза Дорогова: 15 Jahre (лет)

"Seit Kinderjahren male ich sehr gerne
Я с детства люблю рисовать"

"Hallo, liebe Freunde! Ich heisse Liza Dorogova. Ich bin 15 Jahre alt. Seit Kinderjahren male ich sehr gerne. Ich beschäftige mich mit Aquarell- und Ikonenmalerei. Ich hab' die Malschule "Blagogowenie" beendet. Mein Lehrer ist V. A. Owod. Die Weinachtsferien 2007-2008 hab' ich in Deutschland verbracht. Einen Monat lebte ich bei meinen Gasteltern Carola Bussemas und Rene Unger ...
Привет! Меня зовут Лиза Дорогова. Мне пятнадцать лет. Я с детства люблю рисовать. Занимаюсь акварелью и иконописью. Я закончила художественную школу "Благоговение". Мой учитель - В. А. Овод ..." -
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Liza schreibt auch Gedichte. So hat sie auch ein Birkengedicht geschrieben:

Nenn mich bitte “meine Birke",
Birke aus dem Russenlande”.
Und die Blätter deiner Birke
Nimm zu ihrer Liebe Pfande.

Nimm den weissen Birkenstamm,
Nimm die reinen Birkenblätter
Nimm mir alles, was Du willst,
Nimm den grünen Birkenflätter.

Nur das Einz'ge lass der Birke,
Birke aus dem Russenlande,
Lass ihr dummes Mädchenherzlein,
Mädchenherzlein – Gottes Herzlein.

Nenn mich bitte “meine Birke",
Birke aus dem Russenlande”.
Und mein dummes Mädchenherzlein
Lass' zu meiner Freiheit Pfande.


Liza habe ich "kennen gelernt" in der aktuellen Ausgabe der "Lese-Drehscheibe" vom Papierfresserchens MTM-Verlag, in dem von Liza auch schon Bilder, Gedichte, kleine Geschichten erschienen sind.

Außerdem sind wir dem Verlag sehr dankbar dafür, daß er in seiner "Lese-Drehscheibe" unsere heilpädagogische Schule "Talisman" vorstellt: herzlichen Dank! Die Zeitschrift (1,9 MB) mit vielen weiteren Artikeln und Anregungen für Kinder und Jugendliche können Sie sich hier herunterladen

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Allen unseren Freunden und Besuchern wünschen wir besinnlich-frohe Fest- und Feiertage

Gottesmutter-Ikone - Икона Божией Матери
Künstlerin: Liza Dorogova
Художница: Лиза Дорогова

Auch in diesem Jahr habe ich wieder eine deutsch-russische Weihnachts-/Neujahrsseite ins Netz gestellt - mit der Gottesmutter-Ikone von Liza Dorogova, einem Gedicht des russischen Philosophen Vladimir Solowjew und Rosenbildern zu "Es ist ein Ros' entsprungen":

Zu den Webseiten

Freitag, 15. Mai 2009

Lotte mit den großen Ohren - von Liza Dorogova

Eine Geschichte

Heute bekam ich Post aus Rußland, von Liza, die die regelmäßigen Leser unseres Blogs ja bereits kennen: ein kleines, gedrucktes und bebildertes Heftchen mit ihren Kurzgeschichten. Bisher wußte ich nur, daß sie auch dichtet (ihre Gedichte hat sie auf ihren Webseiten veröffentlicht. Hier habe ich euch mal eine der Geschichten mit einem (natürlich von ihr gemalten Bild) gescannt:

Lotte aus dem Blumentopf

...und einmal hab ich die Lotte aus dem Blumentopf gesehen. Sie bemutterte die Veilchen. Früher war es immer ein Geheimnis für mich, warum die Veilchen so gepflegt aussahen, obwohl niemand sich um sie kiimmerte.

Lotte hatte viel zu tun. Als ich sie zum ersten Mal sah, war sie gerade bei der Arbeit. Lotte musste nicht nur im Blumentöpflein aufräumen, sondern sich auch um die Baby-Veilchen sorgen. Mit Wasser begiessen, die Babys ins Bett bringen. Ein richtiges Zubettgehen ist das nicht, denn Blumenbabys haben ja keine Beinchen, aber sich mit Blätterchen zudecken – das können die kleinen Veilchen schon gut.

In ihrer Freizeit guckt Lotte gern aus dem Fenster heraus - was draußen in der grossen Welt alles los ist. Und wenn die Oma abends mit ihren Märchen beginnt, wird Lotte ganz Ohr.

Jetzt sind wir mit Lotte gut befreundet und sie hat mir verraten, wofür sie ihre großen Ohren braucht: sie müsse doch hören, was die zartstimmigen Veilchen sagen!

Mit so einer Freundin kann nie von Langeweile die Rede sein, oder?

Mittwoch, 28. Januar 2009

Liza Dorogova an die Leser unseres Blogs (2)

Liza (das Bild oben ist natürlich von ihr gemalt) hat mir heute wieder eine Mail geschrieben, aus der ich auszugsweise zitiere. Sie verbrachte Weihnachten und Neujahr in Deutschland.

" ... ich bin vor einer Woche aus Deutschland zurueckgekehrt. Die ganze Zeit dort war sehr-sehr interessant. Man hat mich nach Weimar, Erfurt, Eisenach und Berlin gefahren, ich war sogar auf der Wartburg. Und in Weimar konnte ich eine sehr moderne Faust-Auffuehrung im Nationaltheater miterleben. Die Auffuehrung war zwar ein bisschen ZU modern, aber doch sehr spannend. Einiges war ja einfach empoerend, z.B. ein Schauspieler hat mitten auf der Buehne die Hosen komplett ausgezogen - und man hat geschrien usw. Aber so ein verkehrter Faust ist auch gut. Den Faust kann man durch nichts verderben...
Das Interessanteste an meiner Reise waren natuerlich die Leute. Meine Deutschlandreise hat mir das Forum Russische Kultur Guetersloh ermoeglicht. Das ist ein ganz besonderer Verein. Das Forum ermoeglicht russischen Kuenstlern so viel Gutes, das ohne das Forum nie moeglich waere. Ohne die Hilfe von Forum haette ich nie nach Deutschland reisen koennen, obwohl es der groesste Traum meines Lebens war ... Das Forum gab mir die Moeglichkeit solche Menschen wie z.B. den Zeichner Prinz Nikolaus zu Bentheim kennenzulernen und einen deutschen Ikonamaler, der russische ortodoxe Ikonen malt! - Ein Ehepaar, das auch Mitglied des Forums ist, hat mir den Flug bezahlt!
Untergebracht war ich in einem ganz preussischen Haus, in dem nur eine Frau mit einer schwarzen Katze lebt. Die beiden lieben einander sehr. Ich habe dort die deutsche Ordnung und Sparsamkeit erlebt, so, wie ich sie sonst nirgends sah.

(Und nun) schicke ich Ihnen ein Gedicht von mir. Vielleicht passt es fuer Ihren Blog:

Wie komm ich nach Jerusalem? (Ein Lied)

1.
Ich bin gewandert früh und spat
Auf meinen langen Wegen,
Ich suche, Freund, Deinen Rat,
Wie muss ich weiter gehen?

Ich such’ die Stadt Jerusalem,
Des ganzen Landes Pracht,
Dort hab’ ich manchen guten Tag
Erlebt und manche Nacht.

2.
Des Nachts lag ich bei meinem Schatz,
Doch bald der Morgen brennt
Schlich ich heraus wie eine Katz’
Von der Freundin ward’s getrennt.

Die Locke schöner Frauen mein
Liegt unter meinem Gewande,
So wandre ich mutterseelenallein
Im warmen goldenen Sande.

3.
Ich bin gewandert kreuz und quer
Und weiter geh’ ich nicht,
Ich hab gebeten meinen Herrn
Um einen Funken Licht.

Als ich die ganze Nacht hindurch
Dem Morgen entgegen lief,
Da hört’ ich, dass ein guter Mann
Mich beim Namen rief.

4.
Und dieser Mann. getreu und gut,
Der warst Du, mein Freund,
Ich hab’ erzählt, ich hab’ geweint
Und sogar dieses Lied gereimt.

Behüt’ der Herr Dich, guter Mann,
Mein Lied ist leider aus,
Jetzt bist’, mein guter Freund, Du dran:
Sag’ mir Deine Worte.

5.
Du hast gesprochen;
Dein treues Wort
Werd’ ich im Herzen bewahren,
Jetzt hab’ ich zur verheiss’nen Stadt
Den sich’ren Weg erfahren.

In meiner Seele, in ihrer Mitte,
Liegt die Stadt, um die ich gelitten,
Wo ich gelebt, geliebt und zwar
Wo ich noch nicht gewesen war.

Liza freut sich über Kontakte mit euch - entweder hier in der Kommentarfunktion oder über das Kontaktformular auf Ihren Webseiten.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Liza Dorogova an die Leser unseres Blogs

Vorbemerkung: ich habe Liza eine Mail geschrieben, ihr unter anderem gesagt, daß ich sie hier in diesem Blog vorstelle und sie gefragt, ob sie euch nicht einen Gruß aus Rußland schicken möchte. Ich dachte dabei an einen Kommentar von ihr zum geschriebenen Beitrag, aber so ist es ja noch viel schöner: sie schickte mir dieses Bild und den Text und bat mich, ihn hier von ihr für euch zu veröffentlichen, was ich natürlich gerne tue (Ralf):

Auf das Bild klicken, um es zu vergrößern

Hallo, Freunde!

Ich moechte Euch etwas erzaehlen, was ich noch keiner Menschenseele verraten habe. Denn ich habe Angst, dass man mir nicht glaubt ... Aber jetzt wage ich es doch, Euch mein Herz zu oeffnen!

Wenn ich einmal sehr frueh durch das Feld bummelte, sah ich einen seltsamen Jungen mir naehern. Er hatte einen Strauss auf seinem Kopf und die bunten Blumen da passten wunderbar zu seinen Augen. Es daemmerte noch die erste Morgenstunde, und der Himmel gilbte wie der Tee, den ich vorher getrunken habe. Da es noch so frueh war und ich wohl kaum wach, rieb ich meine Augen. Aber der seltsame Wanderer setzte seinen Weg fort. Da rief ich :”Hey, warte mal, wie heisst Du?”. Da oeffnete er den Mund und eine klangreiche Melodei drang durch die morgige Stille

“Hu! Ich hab wohl zwanzig Namen,
Alle passen zu mir gut.
Wenn man hoert mein fernes Singen
Weiss man gleich: es geht mir gut.

Ich machte grosse Augen. Da fragte ich :”Wohin gehst Du? Darf ich mit? Wanderst Du so den ganzen Tag?” Wieder sang er mich an:

“Hu! Ich geh vom Tag zu Tage
Durch das gruene frische Tal
Gruene Felder sind mein Lager,
In den Bergen Widerhall

ist mein einziger Genosse,
einen zweiten hab ich nicht,
und ich wandre sowie im Dunkel,
Als auch beim Tageslicht”

Und mit diesen Worten war er weg. Als ich in den Gasthof kam, erzaehlte ich Frau Wirtin von der seltsamen Begegnung. Sie meinte: ”Man begegnet so einem Wanderer nur einmal im Leben. Er ist ewig jung und wirklich, was er fuer eine Menge Namen hat! Feldfriedel, Frey, Fro, Loki aus der Ferne, gruener Gast, der gruene Friedolin. Und das ist ein gutes Zeichen ihn gesehen zu haben!”

Dienstag, 30. Juni 2009

Lizas Gruß aus Rußland an euch

Unsere Freundin, => Liza Dorogova <= aus Volshskij
(bei Wolgograd), hat für uns wieder eine Geschichte geschrieben und Bilder dazu gemalt: diesmal


Die Sage von Mörike und Mariano
Zur Erinnerung an die deutsche Teilung

Vorwort

An einem verregneten Vorabend bummelten wir, meine achtjärige Schwester Gunda und ich, durch die Strassen unserer Stadt. Leider konnte unser Spaziergang nicht lange dauern, denn unsere Stadt ist von einer Mauer umringt. Es ist eine sehr alte Mauer. Efeu rankt sich um die alten Steine, und ein besonders starker Wind weht neben dieser Mauer.

Meine Schwester fragt mich immer, warum die Mauer hier steht. Ich wollte ihr darauf immer nicht antworten. Denn die Geschichte, die mit der Mauer verbunden ist, schien mir zu traurig für ein so junges Herz zu sein…

Aber an dem Tag, von dem ich spreche, wurde es mir unmöglich weiter zu schweigen: es nieselte und das Herz wuchs mir sooo sehnsuchtsvoll…

***

Die Menschen wohnen entweder in den Städten oder in den Dörfern. Und die Tiere sind im Walde zu Hause. Und alle sind recht zufrieden. Nur zwei sind es nicht. Nur in zwei Herzen weht der kalte Scheidewind. Er, der rote Marder namens Mariano, und seine beste Freundin, Mörike, ein Menschenkind, sind durch diese Mauer getrennt worden.

Früher war die Welt nicht so gross. Sie bestand aus der einzigen Stadt, der unsrigen. Und umher war der Wald. Wie ein Meer umgab der grüne alte Wald diese kleine Insel von Menschenhäusern. Menschen und Tiere konnten einander besuchen, und viele waren befreundet.

Aber keine so grosse Freundschaft gab es im Wald, wie die von Mariano und Mörike. Eines Morgens sagte Mariano der Marder zu dem Mädchen: Liebe Mörike! Ich bin Dir gut. Lass uns heiraten. Dann werden wir jeden Tag in der Sonne spielen und über interessante Dinge diskutieren. Ja, Mariano, - sagte Mörike etwas verlegen und streichelte seinen Schwanz. Die Hochzeit wurde auf den nächsten Tag eingelegt.

Als aber der nächste Morgen kam, hat sich alles verändert. Denn um die Menschenstadt stand nun eine Mauer. In Tränen lief Mörike zurück in ihr Haus, als sie die Mauer erblickte. Sie wusste nicht, was nun zu machen sei. Sie war so traurig!

Wer hat denn die Mauer gebaut? – fiel mir die Schwester ins Wort.
- Die Menschen haben sie gebaut, Gunda. Sie waren eifersüchtig auf das kommende Glück des Mädchens und des Marders. Während einer Nacht haben Sie die Mauer gebaut!

Ganz verzweifelt war der Marder! Was konnte der kleine Kerl gegen dieses graue Ungeheuer! Jeder Tag dauerte eine Ewigkeit lang für ihn. Wie rasend rannte das arme Tier durch den Wald. Und so bis späte Nacht. So verging einige Zeit. Und einmal hörte Mariano eine zarte Stimme durch das Dickicht hervordringen:

Ellema wide,
Co Stroma lide,
Ellema adala,
We Rama nala.

(Das war jetzt wäldisch oder alttbäumisch, wie man es noch nennt) - Und so übersetzt man dieses Lied:
Alles vergeht,
Vom Winde verweht;
Alles zerbricht,
Nur die Liebe nicht.

Es war die Stimme Mörikes. Der Marder wurde nachdenklich. ”Alles zerbricht!”, - jubelte er plötzlich auf – Also wird die Mauer auch einmal zerbrechen!”.

Seitdem geht es dem Marder besser. Einmal dichtete er auch ein Lied für seine Freundin:

Mörike, ich vermisse Dich sehr.
Ich wusste aber nie vorher,
Dass Scheiden wirklich so weh tut,
Ich bin Dir, Mörike, immer gut!

Das ist die Sage von Mörike und Mariano. Keiner weiss, wie lange die treuen Herzen noch warten müssen, bis sie zusammen sind. Oder vielleicht sind sie schon zusammen. Hier endet diese Geschichte für uns und beginnt für die beiden.

Vielen Dank, liebe Liza