Donnerstag, 9. Juli 2009

Über Künstler und Kunst

Steen T. Kittl, Christian Saehrendt
Was will Kunst?
Campus Verlag 2009, 200 S., 68 farbige und s/w-Fotos, EAN 9783593386461, Euro 19,90, SFR 35,90
Warum gibt es eigentlich Kunst? Was will Kunst uns sagen? Und warum wird immer wieder leidenschaftlich über Kunst gestritten?
Die Bestsellerautoren Steen T. Kittl und Christian Saehrendt zeigen: Streit ist ein wichtiger Bestandteil der Kunstgeschichte. Die beiden Autoren erzählen vom abenteuerlichen Weg zur Freiheit, vom langen Kampf der Künstler und Künstlerinnen im vergangenen Jahrtausend. In mitreißenden Lebensskizzen manch berühmter, aber auch fast vergessener Künstler und intensiven Begegnungen mit wichtigen Werken wird die europäische Kunstgeschichte zu einer spannenden Lektüre.
Für viele verbindet sich mit Kunst die Vorstellung langweiliger Museumsbesuche. Dabei ist die Geschichte der Kunst so spannend wie allgegenwärtig. Denn die westliche Kultur hätte um ein Haar ganz anders ausgesehen, wenn der blutige Bilderstreit im Mittelalter anders entschieden worden wäre und sich die Christen dem Bilderverbot der Muslime und Juden angeschlossen hätten. Der Sieg der Bildenden Kunst stand auch danach auf dünnem Eis. Den europäischen Herrschern war die Macht der Bilder stets bewusst. Kunst konnte Propagandamittel sein, aber genauso den Keim einer Rebellion in sich tragen. Schon in der Renaissance entstand die Vision des freien Künstlers, der ohne Beschränkung ureigene Schöpfungen hervorzubringen vermag. Für dieses Ideal kämpften Künstler seit den Zeiten von Michelangelo. Verwirklichen konnte es die Kunst aber erst in der Moderne - und der Streit ist noch immer ihr zwielichtiger Begleiter ...
Rezension dradio Kultur (Auszug): " ... "Ein Maler malt, was er verkauft, ein Künstler verkauft, was er malt!" Pablo Picasso hat mit diesem Zitat treffend zugespitzt, dass der wahre Künstler allein seinem kreativen Schaffen verpflichtet ist und nicht einem Auftraggeber. Dabei begreift sich der Künstler als autonomer Mensch. Die von ihm geschaffene Kunst erst befähigt ihn dazu. Sie dient nur eigenen Zielen und Zwecken und ist - wie der Spieltrieb - ein natürliches Bedürfnis des Menschen. Aber: Die Kunst steht immer auch in einem gesellschaftlichen Zusammenhang, das machen Steen Kittl und Christian Saehrendt in ihrem überaus gelungenen Jugendsachbuch "Was will Kunst?" immer wieder deutlich ...
... Die gute Auswahl der Beispiele, die plastischen Beschreibungen, die Übersichtlichkeit und die Beschränkung auf Wegweisendes zum Thema Kunst machen das Buch für jugendliche Leser empfehlenswert - sieht man von ärgerlichen Rechtschreibfehlern ab. Vorbildlich erklärt werden die Fachbegriffe: ein fettgedrucktes Wort verweist immer auf einen kleinen Extratext im unteren Teil einer Seite, wo der Begriff knapp und verständlich erläutert wird; eine Kurzübersicht der Künstler schließlich rundet das Buch ab ... Zur Rezension

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