Montag, 30. Mai 2011

Ökologie - Signum unseres Zeitalters

Joachim Radkau
Die Ära der Ökologie - Eine Weltgeschichte
C.H.Beck Verlag 2011. 782 S. mit 21 Abbildungen im Text, geb., ISBN 978-3-406-61372-2, 29,95 €
Die Ökologie ist das Signum unseres Zeitalters. Joachim Radkaus grandioses Buch lässt die neue Ära zum ersten Mal in ihrer ganzen Vielgestaltigkeit und globalen Bedeutung erfahrbar werden. Das Buch berichtet über ausschlaggebende Ereignisse und Erfahrungen wie die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl genauso wie über den Mythos des deutschen „Waldsterbens“ und beleuchtet die Zusammenhänge mit anderen historischen Strömungen. Es erzählt sowohl von spiritueller Suche und herausragenden Momenten als auch von Institutionalisierung und Bürokratisierung. Es porträtiert zentrale Initiativen wie Friends of the Earth oder Greenpeace und charismatische Vorkämpferinnen wie Rachel Carson, Petra Kelly und die Chinesin Dai Qing. Überhaupt zeigt Joachim Radkau, welch zentrale Rolle und beinahe mythisches Potential Frauen in der Umweltbewegung zukommt. Seine souverän erzählte und glänzend aufgebaute Darstellung macht klar: Trotz mancher bizarrer Episoden ist die Umweltbewegung die neue, wahre Aufklärung unseres Zeitalters; die fließende Vielfalt und immer neue Vernetzung der Motive unterscheidet sie von allen früheren großen Bewegungen der Geschichte.

Inhalt - Einleitung: Über die Geschichte zur ökologischen Geistesgegenwart

I. Spurensuche im Öko-Dschungel – Umweltschutz denken Chamäleon „Umweltschutz“ - Eine neue Ära der Weltgeschichte? - Statt einer einzigen Meistergeschichte ein Ensemble von Spannungsszenarien

II. Umweltbewegungen vor der Umweltbewegung Von Rousseau bis zur Romantik: Naturkult und „Holznot“ - Erstes Zeitfenster: Die lange Jahrhundertwende von Naturschutz und Lebensreform - Umweltaktivismus im „nervösen Zeitalter“ - Umweltsorgen der Krisenzeit: New Deal und NS-Deutschland - Think Big! Charismatisches Zwischenspiel auf olympischer Höhe
III. Die „ökologische Revolution“ um 1970Zweites Zeitfenster: Die Jahre der „ökologischen Revolution“
Die große Kettenreaktion

IV. Die großen Dramen der Umweltbewegung1. Das ewige Wechselspiel zwischen vernetztem Denken und praktischer Priorität - Zur Ökologie des Ökologismus - Die Leitmotive Wasser und Atom - Ein immer neuer Szenenwechsel: Vom „Waldsterben“ bis zum Dioxin-Alarm
2. Charismatiker und Ökokraten - Spirituelle Suche und charismatische Momente - Zwölf Heroinen: Inkarnationen weltweiter Spannungsfelder der Umweltbewegung - Institutionalisierung, Routinisierung, Revitalisierung
3. Freund-Feind- oder Win-Win-Szenario? - Von der Kernkraft bis zum Fleckenkauz: Zur Frage der Kreativität von Konflikten - Das grüne Gewissen vor der Gewaltschwelle - Ökologie und Ökonomie: Die große Herausforderung
4. Die Zeitenwende um 1990 – Von der sozialen zur Generationen-Gerechtigkeit? - Drittes Zeitfenster: Die Umweltkonjunktur von Tschernobyl bis Rio, 1986–1992 - Tschernobyl und der Zerfall der Sowjetunion  - Die Suche nach ökologischer Gerechtigkeit
5. Umweltpolitik zwischen Globalisierung und Antiglobalisierungsbewegung - Schluss: Die Dialektik der grünen Aufklärung - Postskript: Ökologische Kommunikation konkret

Anhang - Anmerkungen - Bildnachweis - Personenregister

Leseprobe (pdf)

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