Samstag, 31. Januar 2009

Sri Lanka: Ein Reiseroman und eine Initiative zu Gunsten der Kinder in Sri Lanka

Claudia Ackermann
Der Krokodilfelsen - Sehnsucht nach Sri Lanka. Ein Reiseroman über eine Reise durch Sri Lanka während der Anfänge des Bürgerkrieges
traveldiary.de. Reiseliteratur-Verlag, 200 S., ISBN-10: 3-937274-29-4, ISBN-13: 978-3-937274-29-4, 13.50 €
Sri Lanka. Zum ersten Mal ist die junge Rucksacktouristin (aus Backnang) allein unterwegs. Schon bald entfernt sie sich von den klassischen Urlaubszielen und taucht ein in eine fremde und geheimnisvolle Welt. In einem Fischerdorf lernt sie den charismatischen Tamilen Suriya kennen. Doch die sich entwickelnde Beziehung wird von den Auswirkungen des Bürgerkrieges eingeholt ... Basierend auf einer wahren Begebenheit, inspiriert von einer faszinierenden Reise durch ein exotisches Land! - Ausführliches zum Buch und mehr auf den Webseiten der Autorin

Und wen nach der Lektüre das Reisefieber packt, dem empfehlen wir einen Besuch der Webseiten des Dry Lands Projectes - Eine Initiative zu Gunsten der Kinder in Sri Lanka: " ... Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie aktuell und umfassend über verschiedene Projekte wie unser Waisenhaus für Mädchen namens Angels Home for Children in Marawila, laufende Hilfsaktionen, Spenden, Patenschaften und die Möglichkeiten für Sie, auch jetzt noch zu helfen. Die Idee: Als der Tsunami am zweiten Weihnachtsfeiertag des Jahres 2004 große Verwüstungen über weite Teile Südostasiens brachte und insgesamt mehr als 150.000 Opfer und Vermisste forderte, wurde das Bewusstsein vieler Menschen auf der ganzen Welt durch Bilder von unendlichem Leid für immer geprägt. Auch in Sri Lanka zog diese Naturkatastrophe entsetzliche Konsequenzen nach sich, wobei insbesondere die Kinder der armen Bevölkerungsschichten betroffen waren, da viele von ihnen ihre Eltern, Geschwister und Verwandten verloren haben. Neben dem psychischen Trauma begann für zahlreiche Mädchen und Jungen das Warten auf ein menschenwürdiges Dasein in Pflegefamilien oder Katastrophen-Camps, teilweise mangels anderer Möglichkeiten auch in einem der überbelegten örtlichen Gefängnisse. Aus dieser Situation heraus war die Idee für mein DryLandsProjekt geboren. Ich (Frank Lieneke) habe mir vorgenommen, wenigstens einigen dieser Kinder zu helfen. Dabei ermöglichte mir die überwältigende Hilfsbereitschaft zahlreicher Freunde und Bekannten, mir einen ersten Überblick über die Schäden vor Ort zu machen und mich schließlich für ein gezieltes, langfristiges Hilfsprojekt zu entscheiden. "Eine Woche Südostasien reichen nicht, um die schrecklichen Ausmaße zu begreifen und daher steht bereits jetzt schon für mich fest, im Februar für längere Zeit dort aktiv am Wiederaufbau teilzunehmen und die Spendenverteilung zu organisieren." (Auszug aus einem Zeitungsinterview von damals) ... " DryLandsProject Dort könnt ihr euch zum Beispiel mit Julia Fischer in Verbindung setzen

Mammutsuche in Sibirien

Mammutsuche in Sibirien
von Dick Mol, Christian de Marliave und Bernard Buigues
Entdecken • Ausgraben • Erforschen, Aus dem Englischen von Julia Bergmann, ab ca. 12 Jahren, Roseni Verlag, 36 Seiten, durchgängig farbig bebildert, Format: DIN A4, geheftet, ISBN: 978-3-9810469-2-2, Preis: 9,50 Euro
Die Taimyr-Halbinsel in Sibirien. Eine arktische Wüste, eine der lebensfeindlichsten und entlegendsten Gegenden der Erde. Von dort kommt die Nachricht, dass der Permafrostboden ein Mammut freigegeben hätte. Ein Expeditionsteam macht sich umgehend auf den Weg. Doch als die Mannschaft endlich am eisigen Fundort eintrifft, ist das Mammut längst wieder unter einer vier Meter dicken Schneeschicht begraben. Ein faszinierendes Bergungsunternehmen beginnt ... Das Buch vermittelt mit fantastischen Bildern und einfachen, informativen Texten einen Einblick in die Suche, Bergung und Erforschung der sensationellen Mammutfunde in Sibirien. Wissenswertes über die prächtigen Großsäugetiere der letzten Eiszeit, und die Versuche der Forscher, die verbliebenen Rätsel um das Verschwinden der Mammuts zu lösen, werden vorgestellt. - Probeseite
Weitere informative Details in der Mammut-Zeitung (Blog):
Mammutmumien aus Sibirien - Dort auch die Meldung: Kunstwerke aus Mammutelfenbein in Russland entdeckt

Freitag, 30. Januar 2009

Ein Bücherschatz ist wie ein geistiger Baum ...

Paul Raabe
Leserleben
Arche Verlag, 208 S., geb.. Mit Leseband, ISBN 978-3-7160-2383-9, € 22,00, sFr. 39.00
Geschichten von Fürsten und Sammlern, Gelehrten und anderen Bibliotheksbesuchern. Ein Plädoyer für Leseleidenschaft und Bücherlust. Fleißige oder gelegentliche, glückliche oder enttäuschte, gelehrte oder bibliomane − es gibt so viele Typen von Leserinnen und Lesern wie Gründe, ein Buch in die Hand zu nehmen.
Paul Raabe, Deutschlands bekanntester Bibliothekar und Kulturmanager von internationalem Ruf, hat aus den einmaligen Ausleihbüchern der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 24 bekannte und unbekannte Leserinnen und Leser aus der Zeit zwischen 1664 und 1806 ausgewählt und erzählt exemplarisch aus ihrem Leserleben. Da gibt es den leidenschaftlichen Sammler, der nur Bücher las, die er nicht besaß, die Kloster­dame, die ein Buch über Teutsche Galante Poetinnen entlieh, oder den extravaganten Lord, der ausschließlich französische Liebesromane verschlang, und da gab es die Dichter und Denker, allen voran Gotthold Ephraim Lessing, der die Bibliothek von 1770 bis zu seinem Tod 1781 leitete und ein großer Leser war. - So lernen Leserinnen und Leser von heute eine Bücherwelt von gestern kennen und finden ihr eigenes Leseverhalten in Paul Raabes kenntnisreichem Leserleben auf überraschende Weise gespiegelt.

Ein Bücherschatz ist wie ein geistiger Baum, der Bestand hat und seine köstlichen Früchte spendet von Jahr zu Jahr, von Geschlecht zu Geschlecht. (Thomas Carlyle (1795-1881), schott. Schriftsteller, Historiker u. Philosoph)

Rund 10.200 öffentliche und 4.000 wissenschaftliche Bibliotheken gibt es derzeit allein in Deutschland. Doch wann und wo entstanden die ersten Bibliotheken? Und wie arbeiten sie heute? Diese und viele weitere Fragen werden auf Bücher-Wiki beantwortet.

Die Zauberbücher mit dem Rubin

Béatrice Bottet
Das Zauberbuch mit dem Rubin - Eulengeheimnis
ab 12 Jahren, Umschlagsillustration: Joachim Knappe, übersetzt von von Corinna Tramm, 280 S., geb., ISBN-10: 3-8251-7599-5, ISBN-13: 978-3-8251-7599-3, 15,90 EUR
Das hatte der junge Troubadour Bertoul ganz sicher nicht erwartet, als er am Sterbebett seiner Herrin versprach, das Zauberbuch mit dem Rubin zu einem Magier nach Paris zu bringen. Unheimliche Gestalten sind auf der Jagd nach diesem Buch und schrecken dabei vor nichts zurück! Ein gefährlicher Wettlauf beginnt.
Geheimnisvolle Eulen in einer unheilumwitterten alten Eiche bewachen das Zauberbuch mit dem Rubin. Doch viel mehr fürchtet Bertoul seinen Verfolger, den habgierigen Raoulet de Tournissan. Die schöne Blanche de Vauluisant, die an einen reichen, alten Witwer verheiratet werden soll, schließt sich Bertoul auf seiner Flucht an. Doch nun sind ihm auch noch deren Halbbrüder auf den Fersen! Als Bertoul sich schon verloren glaubt, merkt er, dass seine Herrin ihm vor ihrem Tod magische Kräfte verliehen hat – einen Zauberblick, der die bösen Mächte in Schach hält. Eine Trilogie, die Mittelalter-Roman und Fantasy-Geschehen zu einem faszinierenden Schmöker verbindet, voller Witz und Spannung, voller Intrigen, dem erbitterten Kampf um Macht und Reichtum – und mit der Geschichte einer großen, wahren Liebe.
"... Ein wenig bang ging Bertoul um den Baum herum und suchte mit seinen Blicken eine Stelle, die groß genug war, um ein Buch darin zu verstecken. Ein langer, schräger Ast berührte die Erde, Bertoul balancierte vorsichtig auf ihm empor, indem er seine Arme ein wenig ausbreitete, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. So erreichte er die Stelle, wo der Ast in den Stamm überging. Dort war tatsächlich ein Loch, das sich wie ein großer, schwarzer und tiefer Abgrund im Innern des Stammes bis auf den Boden zu erstrecken schien. Da könnte der Teufel wohnen, sagte er sich, indem er einen Blick hineinwarf. Auf einem Vorsprung lag etwas. Er streckte seinen Arm so weit wie er konnte hinein. Doch plötzlich stürzte etwas auf ihn nieder und berührte flüchtig seine Wange ..."

Das Zauberbuch mit dem Rubin - Katzenspuk
288 S., ISBN-10: 3-8251-7600-2, ISBN-13: 978-3-8251-7600-6, 15,90 EUR
Seit ihrer gemeinsamen abenteuerlichen Reise ins mittelalterliche Paris verbindet das junge Edelfräulein Blanche de Vauluisant und den fahrenden Sänger Bertoul Beaurebec eine unverbrüchliche Freundschaft. Blanche lebt nun am Hofe König Ludwigs IX., Bertoul arbeitet als Maurer in der Bauhütte der Kathedrale Notre Dame.
Sein Zauberbuch mit dem Rubin zieht jedoch finstere Gestalten an, die es auf das Leben des erst sechzehnjährigen Königs abgesehen haben, der gerade jegliche Hexerei verboten hat. Nach dem Diebstahl des Buches aus Bertouls Haus beginnt eine spannende Jagd und ein Wettlauf gegen die Zeit. Werden Bertoul und Blanche das Leben des Königs und seiner Mutter retten können?
"... Während Bertoul sich seinem Haus näherte, erblickte er zwischen den Dächern Vögel, die über ihm kreisten. An sich waren Raben keine Seltenheit. Doch warum hielten sie sich auf dem Dach auf und stießen solche durchdringenden Schreie aus, mitten in der Nacht?
An diesem Abend schien es ihm, als sei irgendetwas anders als sonst, irgendwie bedrohlich. Ein warmer Lufthauch ließ das Aushängeschild über der Eingangstür in seiner eisernen Aufhängung quietschen. Er hob den Kopf. Ein Rabe, der auf dem Schild gesessen hatte, flog mit raschem Flügelschlag davon.
Was hat das alles zu bedeuten? murmelte Bertoul.
Er trat vorsichtig ein und legte den riesigen Hausschlüssel auf einen Tisch, der mit Pergamentbögen bedeckt war, ebenso seine Fidel und den Bogen, die er in der Hand trug. Durch die verschlossenen Läden war es im Haus noch finsterer als draußen, pechschwarze Finsternis zog sich bis in die hintersten Winkel.
«Also. Was ist hier los?», stieß er zwischen den Zähnen hervor.
Im Innern des Hauses schwebte ein schwacher, kaum wahrnehmbarer Kerzenduft. Verblüfft bückte sich Bertoul, um etwas grau-beige Geflecktes, Leichtes vom Boden aufzuheben. Eine Feder. Eine Eulenfeder. Er runzelte die Stirn und unterdrückte mit Mühe einen Aufschrei der Bestürzung ..."

Béatrice Bottet, geboren 1950 in Paris, gehört zu den Autoren, deren eigene unersättliche Lektüre schließlich dazu führte, selbst Bücher zu schreiben. Als Lehrerin für Literatur und Geschichte schrieb sie jedoch zunächst nur zum eigenen Vergnügen und dem ihrer Kinder. Diese brachten sie schließlich dazu, ihre Manuskripte einem Verlag anzubieten – und heute gehört Béatrice Bottet mit ihren atmosphärischen und genau recherchierten Geschichten aus vergangenen Zeiten und ihren Science-Fiction-Romanen zu den beliebtesten Autorinnen Belgiens und Frankreichs.

Die mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten ARTUS-Trilogie von Kevin Crossley-Holland

Kevin Crossley-Holland
Artus - der magische Spiegel (1)
ab 12 Jahren, aus dem Englischen von Alexandra Ernst, 300 S., geb. m. Schutzumschlag, ISBN-10: 3-8251-7358-5, ISBN-13: 978-3-8251-7358-6, 17,50 EUR
Britannien, 1199: Der junge Artus träumt davon, ein mächtiger und berühmter Ritter zu werden, doch sein Vater, der Graf von Caldicot, scheint andere Pläne mit dem verträumten Jungen zu haben. Hin und her gerissen zwischen seiner Loyalität den Eltern gegenüber und seinem Wunsch aufregende Abenteuer zu erleben, erhält Artus eines Tages Hilfe von seinem väterlichen Freund Merlin: Der geheimnisvolle alte Mann schenkt ihm einen rätselhaften Stein und plötzlich erblickt Artus in diesem magischen Spiegel Gestalten und Figuren aus längst vergangenen Zeiten! Auf der Suche nach sich selbst erfährt Artus von einem anderen Jungen mit gleichem Namen, der zum größten König Britanniens wurde. Schon bald bemerkt Artus, dass eine Verbindung besteht zwischen seinem Leben in dem rauen und umkämpften Grenzgebiet zwischen England und Wales und dem seines berühmten Namensvetters. Rätselhafte Dinge geschehen an der Schwelle zu einem neuen Jahrhundert. Ist der 13-jährige Artus vielleicht sogar selbst zum König berufen?

Artus - Zwischen den Welten (2)
383 S., ISBN-10: 3-8251-7359-3, ISBN-13: 978-3-8251-7359-3, 17,50 EUR
In seinem magischen Stein sieht Artus de Caldicot, wie ein Junge seines Namens zum König gekrönt wird. »Was wird deine Aufgabe sein?«, hatte Merlin ihn gefragt. Bei Lord Stephen bereitet er sich auf die Reise ins Heilige Land vor – und merkt, dass es noch viele andere Fragen gibt, die ihn nicht zur Ruhe kommen lassen: Wer ist seine Mutter? Was lässt sein Herz schneller schlagen, wenn er Lord Stephens Nichte Winnie sieht? Und wann endlich weiß er, was seine Aufgabe ist?
Im zweiten Teil der in England schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten ARTUS-Trilogie von Kevin Crossley-Holland begleiten wir Artus de Caldicot weiter auf seinem Weg durch das Britannien des 12. Jahrhunderts. Er ist inzwischen 14 Jahre alt und kommt seinem großen Ziel näher. Gleichzeitig zeigt ihm sein magischer Spiegel immer neue unglaubliche Bilder des berühmten König Artus, der mit seinen Rittern der Tafelrunde für das Gute kämpft und dabei fantastische Abenteuer bestehen muss. Er erfährt von den kompliziertesten Verwicklungen im Leben eines Ritters – und stellt fest, dass auch sein Leben mit jedem Tag schwieriger und undurchschaubarer wird. Crossley-Holland beweist erneut seine große erzähle- rische Gabe, die dieses Buch für junge Leser zu einer packenden ersten Begegnung mit den großen Gestalten der Tafelrunde macht. Und der mit diesem Sagenkreis Vertraute staunt über die ständig neuen Facetten, die der Autor diesem Stoff abgewinnt.

Artus - Im Schatten des Kreuzes (3)
420 S., ISBN-10: 3-8251-7360-7, ISBN-13: 978-3-8251-7360-9, 17,50 EUR
Venedig 1202. Endlich!!! – so denkt Artus de Caldicot – befindet er sich am Ziel seiner Träume: In Venedig sammeln sich die Kreuzritter, um gemeinsam Jerusalem von den Türken zu befreien. In einem feierlichen Akt wird er zum Ritter geschlagen und kann die Verwirklichung seines größten Zieles gar nicht mehr abwarten. Doch schon bald zeigt sich, dass dieser Aufbruch nur einen kleinen Schritt auf dem Weg durch sein abenteuerliches Leben bedeutet. Denn die Ankunft seines Vaters legt einen großen Schatten über das Abenteuer, zudem spalten sich seine Wünsche in die Erfüllung der ritterlichen Pflicht und die Hoffnung, irgendwann seine Mutter zu finden.
Der Kampf zwischen Christentum und Islam, politische Wirren, der Streit mit dem Vater – all das spiegelt sein eigenes Leben wider. Denn noch immer befindet er sich zwischen den Welten – im inneren Kampf zwischen Loyalität und eigener Freiheit tötet er einen Menschen und muss bald darauf erkennen, dass der Kreuzzug ihn nicht nach Jerusalem bringt. Während er all dies erfährt, muss er erleben, wie auch das Reich des Sagenkönigs Artus in seinem magischen Stein langsam zerfällt … Wenn Artus nach langer Reise in das englisch-walisische Grenzgebiet heimkehrt, findet er sich in einer veränderten Situation mit seiner Verlobten Winnie – und auch seine liebe Freundin Gatty kann er nicht vergessen. Bei einer großen Begegnung mit Merlin erkennt er, dass sein Weg nie zu Ende sein wird und er sich immer wieder auf die Suche nach der richtigen Frage begeben muss – wie im Kreis der Ritter um König Artus.
Großartig laufen in diesem Abschluss der "faszinierenden Trilogie" (Philipp Pullman) die so sorgsam gesponnenen Fäden zusammen. Kevin Crossley-Holland verbindet das Schicksal seines jugendlichen Helden mit dem König des Sagenreiches auf so virtuose Weise, dass man als Leser aus dem Staunen nicht mehr herauskommt – und sich wünscht, die Geschichte möge immer weitergehen.
"... Folgendes geschah: Sobald wir auf offener See waren und San Nicolò hinter uns gelassen hatten, frischte der Wind auf.Unsere Ruderer fingen an zu murmeln und zu fluchen. 'Bora!' 'Gott ist gegen uns.' 'Bei Gottes Eingeweiden!' 'Schlimmer Wind, Sir', erklärte mir einer der Seeleute und verzog sein ledriges Gesicht. 'Bora ist schlechter schlimmer Wind.' Vor uns und hinter uns und überall um uns herum fing die Flotte an, auf dem Wasser zu tanzen. Galoppierende Galeeren reckten ihre graziösen Nacken und stiegen aus dem Wasser auf; das Frachtschiff, auf dem die Pferde geladen waren, zuckte und zitterte und kämpfte sich durch die Wellen. Schaum bekränzte seinen Bug und ich dachte an den armen Bonamie und an die anderen Pferde, die in ihren Boxen festgezurrt waren und hin und her schwangen – und an die riesigen Frachtschiffe, die siebzig Schritte lang waren und tausend Männer beherbergten – die Violetta und die Eagle, die Pilgrim und die Paradise. Knurrend und schnaubend teilten sich die Wellen unter ihrem Kiel.Und dann riss der Bora seinen Rachen auf und die Matrosen erklommen die Mastleitern und holten die Segel ein. Lord Stephen, mein Vater und Milon suchten gemeinsam mit dem Kapitän Zuflucht in den Heckaufbauten und fast jeder sonst, außer den Matrosen, flüchtete sich unter Deck, denn die salzige Gischt sprühte über Deck und direkt in unsere Gesichter. Aber Bertie und ich duckten uns hinter einem Beiboot. Und da sah ich es: Die Violetta, das größte von allen Schiffen, das Silvano nach seiner Frau benannt hatte, war in großen Schwierigkeiten."

Donnerstag, 29. Januar 2009

Flucht aus Afghanistan - eine wahre Geschichte

Wolfgang Böhmer
Hesmats Flucht - Eine wahre Geschichte aus Afghanistan
Ab 12 Jahren, TB, 288 S., 1 s/w Abbildung, ISBN: 978-3-570-30549-2, € 7,95 [D], € 8,20 [A], CHF 14,90
Seine Mutter ist gestorben, sein Vater wurde umgebracht: Hesmat hat keine Wahl, er muss aus Afghanistan fliehen! Zu Fuß geht es über den Hindukusch, weiter mit dem Zug nach Moskau und von dort in den Westen. Er landet immer wieder in Gefängnissen, er wird bestohlen, gequält und misshandelt. Manchmal ist er kurz davor, aufzugeben. Aber der Traum von einem besseren Leben treibt ihn weiter ... • Basierend auf den Erlebnissen eines afghanischen Jungen, der heute in einem österreichischen SOS-Kinderdorf lebt; • Ausführliche Unterrichtserarbeitung erhältlich; • Mit einer kurzen »Geschichte Afghanistans« im Anhang
Wolfgang Böhmer wurde 1970 in Innsbruck (Österreich) geboren. Er ist seit 14 Jahren als Journalist für den österreichischen Rundfunk im In- und Ausland tätig. Für den ORF berichtete er aus Afghanistan, Pakistan, dem Kosovo, aus Bürgerkriegs- und Katastrophengebieten. Seit Jahren arbeitet er eng mit dem SOS-Kinderdorf zusammen und besuchte für SOS auch die Kriegsregion in Somalia. Wolfgang Böhmer ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt derzeit in Tirol.
Rezension von Kartini Diapari (Auszug): " ... Auf 284 Seiten schildert Wolfgang Böhmer jedes Detail der Flucht des damals Elfjährigen aus Afghanistan in den Westen. Dass er diese Reise überlebt hat, grenzt an ein Wunder: 14 Monate schlägt er sich von seiner Heimatstadt Mazar-e Sharif durch die Berge des Hindukusch, mit dem Zug nach Moskau, mit dem Bus durch Weißrussland bis nach Minsk, zu Fuß nach Kiew. Zusammengepfercht mit anderen Flüchtlingen kauert er in den Transportern von Schmugglern ... Hesmats Flucht ist vorbei. Im letzten Jahr hat der heute 19-Jährige in Innsbruck seine Ausbildung zum Elektriker abgeschlossen. Sein Wunsch ist es aber immer noch, einmal Apotheker zu werden und eine Familie zu gründen ... " Rezension hier weiterlesen - Leseprobe (pdf)

Mittwoch, 28. Januar 2009

Illegal in Deutschland

Adele Sansone
Diese eine Reise
Von Loeper Literaturverlag, ca. 150 S., kart., ISBN: 978-3-86059-320-2, € 14,90
Hannah und Harry, zwei Jugendliche, sollen für die Schule eine fächerübergreifende Arbeit zum Thema Asyl schreiben. Sie beginnen, im Flüchtlingsheim zu recherchieren, doch bald schon wird aus der reinen Schularbeit wesentlich mehr. Nicht nur, dass sich die beiden bei ihren Recherchen näher kommen. Sie lernen auch Neo kennen, einen jugendlichen Flüchtling, der sich als „Illegaler“ ohne Papiere vor der Polizei verstecken muss. Hannah will Neo schützen uns bittet ausgerechnet Harry um Hilfe, der auf Neo eifersüchtig ist. Zu dritt geraten sie in eine Polizeikontrolle. Doch wird Harry den Rivalen ausliefern, bloßstellen oder schweigt er? Eine dramatische und spannende Reise beginnt ...
«Der Junge stand da, dicht an einen der riesigen Container gepresst, eingefügt in die Schatten der Nacht. Es war drei Uhr morgens und er fror. Es war drei Uhr und er hatte Angst. Stille lag über dem Hafen von Annaba. Die riesigen Schiffskräne, die Schlepperschiffe, die zu enormen Bergen aufgetürmten Container, all das gab sich einer trügerischen Ruhe hin. Nur noch wenige Minuten und der Hafen würde abrupt von seinem Schlaf erweckt und eine Vielzahl von Stimmen würde in den algerischen Morgen hallen. Dann würde die afrikanische nächtliche Kühle der Sonnenhitze weichen und emsiges Leben erwachen. Nur noch wenige Minuten des sich Verbergens, dann sollte er auf seine Reise gehen, die eine Reise...»
Rezension aus der KirchenZeitung Linz (Auszug): " ... Die Autorin Adele Sansone, selbst Flüchtlingsbetreuerin, beschreibt die Situation der Asylsuchenden anschaulich und mit großer Sachkenntnis. Insgesamt ein lesenswertes Buch, das nicht nur jungen Menschen helfen sollte, manche Vorurteile und Grenzen im Kopf zu überwinden ... " Zur Rezension

Liza Dorogova an die Leser unseres Blogs (2)

Liza (das Bild oben ist natürlich von ihr gemalt) hat mir heute wieder eine Mail geschrieben, aus der ich auszugsweise zitiere. Sie verbrachte Weihnachten und Neujahr in Deutschland.

" ... ich bin vor einer Woche aus Deutschland zurueckgekehrt. Die ganze Zeit dort war sehr-sehr interessant. Man hat mich nach Weimar, Erfurt, Eisenach und Berlin gefahren, ich war sogar auf der Wartburg. Und in Weimar konnte ich eine sehr moderne Faust-Auffuehrung im Nationaltheater miterleben. Die Auffuehrung war zwar ein bisschen ZU modern, aber doch sehr spannend. Einiges war ja einfach empoerend, z.B. ein Schauspieler hat mitten auf der Buehne die Hosen komplett ausgezogen - und man hat geschrien usw. Aber so ein verkehrter Faust ist auch gut. Den Faust kann man durch nichts verderben...
Das Interessanteste an meiner Reise waren natuerlich die Leute. Meine Deutschlandreise hat mir das Forum Russische Kultur Guetersloh ermoeglicht. Das ist ein ganz besonderer Verein. Das Forum ermoeglicht russischen Kuenstlern so viel Gutes, das ohne das Forum nie moeglich waere. Ohne die Hilfe von Forum haette ich nie nach Deutschland reisen koennen, obwohl es der groesste Traum meines Lebens war ... Das Forum gab mir die Moeglichkeit solche Menschen wie z.B. den Zeichner Prinz Nikolaus zu Bentheim kennenzulernen und einen deutschen Ikonamaler, der russische ortodoxe Ikonen malt! - Ein Ehepaar, das auch Mitglied des Forums ist, hat mir den Flug bezahlt!
Untergebracht war ich in einem ganz preussischen Haus, in dem nur eine Frau mit einer schwarzen Katze lebt. Die beiden lieben einander sehr. Ich habe dort die deutsche Ordnung und Sparsamkeit erlebt, so, wie ich sie sonst nirgends sah.

(Und nun) schicke ich Ihnen ein Gedicht von mir. Vielleicht passt es fuer Ihren Blog:

Wie komm ich nach Jerusalem? (Ein Lied)

1.
Ich bin gewandert früh und spat
Auf meinen langen Wegen,
Ich suche, Freund, Deinen Rat,
Wie muss ich weiter gehen?

Ich such’ die Stadt Jerusalem,
Des ganzen Landes Pracht,
Dort hab’ ich manchen guten Tag
Erlebt und manche Nacht.

2.
Des Nachts lag ich bei meinem Schatz,
Doch bald der Morgen brennt
Schlich ich heraus wie eine Katz’
Von der Freundin ward’s getrennt.

Die Locke schöner Frauen mein
Liegt unter meinem Gewande,
So wandre ich mutterseelenallein
Im warmen goldenen Sande.

3.
Ich bin gewandert kreuz und quer
Und weiter geh’ ich nicht,
Ich hab gebeten meinen Herrn
Um einen Funken Licht.

Als ich die ganze Nacht hindurch
Dem Morgen entgegen lief,
Da hört’ ich, dass ein guter Mann
Mich beim Namen rief.

4.
Und dieser Mann. getreu und gut,
Der warst Du, mein Freund,
Ich hab’ erzählt, ich hab’ geweint
Und sogar dieses Lied gereimt.

Behüt’ der Herr Dich, guter Mann,
Mein Lied ist leider aus,
Jetzt bist’, mein guter Freund, Du dran:
Sag’ mir Deine Worte.

5.
Du hast gesprochen;
Dein treues Wort
Werd’ ich im Herzen bewahren,
Jetzt hab’ ich zur verheiss’nen Stadt
Den sich’ren Weg erfahren.

In meiner Seele, in ihrer Mitte,
Liegt die Stadt, um die ich gelitten,
Wo ich gelebt, geliebt und zwar
Wo ich noch nicht gewesen war.

Liza freut sich über Kontakte mit euch - entweder hier in der Kommentarfunktion oder über das Kontaktformular auf Ihren Webseiten.

Sonntag, 25. Januar 2009

Wie mag es wohl klingen, wenn sich die letzte Scholle verabschiedet?

Anita Aeppli/Sabine Poethke
Polkappen - Die letzte Scholle
TOMA-Edition 2008, 192 S., ISBN: 978-3-940367-45-7, 11,90 Euro
Mal laut, mal ganz leise – Autorinnen und Autoren aus verschiedenen europäischen Ländern haben sich Gedanken über das Klima gemacht und gemeinsam an einem Buchprojekt gearbeitet. Wie mag es wohl klingen, wenn sich die letzte Scholle verabschiedet? Was passiert, wenn Umweltverschmutzung Liebeskummer oder gar Mord und Totschlag nach sich zieht? Oder wenn gar das letzte Stückchen Eis dieser Erde in ... Aber nein! Wir wollen nicht zu viel verraten! Nur eines: Nach dem Lesen werden auch Sie sich Gedanken über unser Klima machen … müssen! Das Buch entstand im Rahmen eines Anthologieprojektes im Sommer 2008, an dem sich mehr als 350 Autorinnen und Autoren aus verschiedenen europäischen Ländern beteiligten. Anita Aeppli (Schweiz) und Sabine Poethke (Deutschland) sind Initiatorinnen des Projektes. - Leserinnen und Leser dürfen sich aber nicht nur auf spannende, mitreißende und tiefgehende Geschichten freuen, sondern auch auf ein Interview mit Kofi Annan, dem Friedensnobelpreisträger und ehemaligem UN-Generalsekretär.

MITMACHEN ... SELBER SCHREIBEN! - Bis 15

Internationaler Schreibwettbewerb 2009
Himmlisch gute Geschichten

Kaum ist das Jahr 2009 angebrochen, geht es auch schon wieder los: Das Papierfresserchen sucht eure schönsten Geschichten, Märchen, Erzählungen und Gedichte im Rahmen des fünften internationalen Schreibwettbewerbs für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Das Thema lautet dieses Mal: „Himmlisch gute Kindergeschichten“!

Klar, wir wollen Geschichten über Engel, von Engeln, mit Engeln ... und/oder ihren Gegenspielern! Lasst eurer Fantasie freien Lauf, wir sind schon ganz gespannt darauf, welche tollen Beiträge ihr in diesem Jahr für uns habt.

Alle Geschichten ins Buch! Eure Texte dürfen nicht mehr als rund 5000 Zeichen haben = etwa eine DIN A4-Seite. Wenn es ein bisschen mehr Text ist, ist das kein Problem. Nur ganz lange Einsendungen, die fast schon Buchumfang haben, können wir leider nicht berücksichtigen.

Schickt uns eure Texte als Word-Dokumente per E-Mail (auf keinen Fall als PDF-Datei!) an info@papierfresserchen.de. Einsendeschluss: 15. Juli 2009

Wichtig: Bitte fügt jedem Beitrag ein „Autorenportrait“ bei: Vornamen, Nachnamen, Alter, den Ort und das Land, in dem ihr lebt. Dieses kurze Autorenportrait wird zusammen mit eurer Geschichte veröffentlicht.

Zudem benötigen wir eine Anschrift von euch sowie (falls vorhanden) eine E-Mail-Adresse. Diese Angaben werden natürlich vertraulich behandelt und weder veröffentlicht, noch an Dritte weitergegeben. Sie sind nur für uns wichtig, damit wir wissen, wie wir euch erreichen können.

Zudem müsst ihr bitte daran denken, dass eure Eltern oder Erziehungsberechtigten über eure Teilnahme an diesem Schreibwettbewerb informiert werden. Das ist ganz wichtig. Reicht also bitte nur einen Wettbewerbsbeitrag ein, wenn eure Eltern damit einverstanden sind.

Ach ja, jeder kann nur einen Beitrag für den Wettbewerb einreichen und der muss natürlich von ihm selbst geschrieben sein. Natürlich bleiben die Rechte an eurer Geschichte bei euch.

So, und nun haben wir noch ein paar Neuigkeiten für euch, die es so bei den ersten vier Schreibwettbewerben nicht gegeben hat:

Es werden alle Beiträge in gedruckter Buchform veröffentlicht! Je nach Anzahl der Einsendungen können das durchaus mehrere Bände sein. Diese Bücher, und wir gehen davon aus, dass es mehrere Bände werden, können von allen am Schreibwettbewerb beteiligten Autoren mit Autorenrabatt (30 % Rabatt auf den Ladenverkaufspreis) plus Porto bezogen werden. Die Abnahme eines Buches ist aber nicht Pflicht, um am Wettbewerb teilzunehmen. Die Veröffentlichung ist für November 2009 geplant.

Wir küren zwei Gesamtsieger in 2 Altersklassen

Und nun der Clou: Bislang haben wir nie einen Einzelsieger aus den Wettbewerben „gekürt“. Das wird sich beim internationalen Schreibwettbewerb 2009 ändern. Aus allen Einsendungen küren wir je zwei Gesamtsieger, und zwar je einen in der Altersgruppe der Mädchen und Jungen bis 10 Jahre und einen in der Altersgruppe bis 11 bis 15 Jahre. Entscheidend dabei ist, wie alt ihr bei Abgabe eurer Geschichte seid.

Und das könnt ihr gewinnen:

1. Platz: Ein eigenes Buch (bis 100 Seiten) im Taschenbuchformat mit einem Text oder mehreren Texten des jungen Autors. Es ist auch möglich, dass verschiedene Texte einer Klasse oder Gruppe veröffentlicht werden, falls der Siegerbeitrag über eine Schulklasse oder eine Schreibinitiative eingereicht wurde. Der Autor erhält insgesamt 2 Exemplare des Buches, das nur über den Verlag zu beziehen ist.

Platz 2: Ein Büchergutschein im Wert von 30,- Euro

Platz 3: Ein Büchergutschein im Wert von 10,- Euro.

Platz 1 bis 3 wird für jede Altersgruppe je einmal vergeben, d.h es gibt je eine Wertung für die Kinder bis zehn Jahre und eine Wertung für Jugendliche bis 15 Jahre, insgesamt also sechs tolle Preise. - Der Rechtsweg ist übrigens ausgeschlossen!

Und nun: Viel Spaß beim Schreiben ...

Papierfresserchens MTM-Verlag
Papierfresserchen
Papierfresserchens Schreibstube
Club der kleinen Dichter

MITMACHEN ... SELBER SCHREIBEN! - Ab 16 ...

Anthologie-Projekt 2009
Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland, Bd. 2
Geschichten zur Advents- und Weihnachtszeit

Auch im Jahr 2009 schreibt Papierfresserchens MTM-Verlag ein Anthologie-Projekt für erwachsene Nachwuchs-Autoren ab 16 Jahren aus, die bislang noch gar nicht oder kaum veröffentlicht haben. Da das Buch bereits Ende Oktober 2009 erscheinen wird, stellen wir das Projekt auch in diesem Jahr wieder unter ein „weihnachtliches“ Thema – und geben den zweiten Band der Sammlung „Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland“ heraus – auch auf Wunsch einiger begeisterter Leserinnen und Leser von Band 1 (siehe Bild, erschienen im November 2008).

Wir freuen uns also erneut auf Beiträge aus ganz unterschiedlichen Genres, wichtig ist nur, dass sich die eingereichten Texte um das Thema Weihnachten und/oder Advent drehen und für Kinder geeignet sind, wobei wir bewusst keine Altersbegrenzungen für junge Leser setzen möchten, da uns die Vielfalt wichtig ist.

Jeder Teilnehmer kann nur einen bisher unveröffentlichten Beitrag in deutscher Sprache einreichen. Die Geschichte sollte möglichst nicht mehr als 7500 Zeichen inklusive Leerzeichen umfassen. Bitte reichen Sie den Text unformatiert im doc- oder rtf-Format per E-Mail ein: info@papierfresserchen.de, Stichwort Anthologie 2009. Außerdem sollte jeder Autor ein kurzes Autorenportrait senden (Alter, Wohnort, Veröffentlichungen, Hobbys …), das ebenfalls veröffentlicht wird. Einsendeschluss ist der 1. Juli 2009.

Den Autoren entstehen für dieses Buchprojekt keine Kosten. Mit der Teilnahme an der Ausschreibung versichert der Teilnehmer, dass der eingesandte Beitrag selbst verfasst ist, keine Rechte Dritter verletzt und bisher unveröffentlicht ist. Des Weiteren erklärt sich der Teilnehmer damit einverstanden, dass sein Beitrag in der Anthologie veröffentlicht werden darf. Aus allen Einsendungen wird eine Jury die schönsten Beiträge auswählen. Jeder Autor, dessen Text im Buch veröffentlicht wird, erhält ein kostenloses Belegexemplar. Natürlich werden wir die Veröffentlichung wieder mit Pressearbeit begleiten.

Die Autoren, deren Geschichten in der Anthologie veröffentlicht werden, werden im August 2009 informiert. Jeder Autor, der sich an dem Anthologie-Projekt beteiligt – veröffentlicht oder unveröffentlicht – kann das Buch nach Erscheinen mit Autorenrabatt von 30 % auf den Ladenverkaufspreis zzgl. Versand erwerben. Der Kauf des Buches ist jedoch für keinen Autor verpflichtend. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Und nun: Viel Freude beim Schreiben!

Papierfresserchens MTM-Verlag
Papierfresserchen
Papierfresserchens Schreibstube

"Astronomie für Anfänger"

Helmut Hornung
Streifzüge durch das All - Forscher enträtseln ferne Welten
Reihe Hanser, 320 S., ISBN 978-3-423-62370-4, Euro 12,95 [D], 13,40 [A], sFr 22,70
Die Sterne sind so ungeheuer weit weg und den Menschen doch jede Nacht so nah. Aber sie sind keine strahlenden Punkte am Himmel. Ein paar davon sind Planeten wie die Erde, die meisten aber riesige Gasbälle wie unsere Sonne.Wie bewegen sich diese Planeten und Sterne? Wie werden sie geboren? Wie sterben sie? Was Menschen über diese fremden Welten durch die Jahrhunderte bis heute erforschen konnten, erzählt dieses Buch spannend und verständlich. - Blick in's Buch (pdf)
Helmut Hornung, geboren 1959, war nach Beendigung seines Studiums der Anglistik und Germanistik zehn Jahre Redakteur der „Süddeutschen Zeitung" und arbeitet heute als Leitender Wissenschaftsredakteur bei der Max- Planck-Gesellschaft. Zum Thema Astronomie und Raumfahrt verfasste er bisher mehr als tausend Artikel und hielt hunderte Vorträge. Helmut Hornung ist Mitglied der Astronomischen Gesellschaft und wurde für sein Sachbuch „Safari ins Reich der Sterne" mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Aus dem Vorwort: "... Das Weltall war gerade mal acht Milliarden Jahre alt, als ich anfing, mich für Astronomie zu interessieren. Ich war damals acht Jahre alt. Die Forscher diskutierten heftig über eine neue Theorie, wonach eine Urexplosion das Universum geschaffen habe. Lächerlich, meinten andere, das Weltall habe weder Anfang noch Ende, sondern die Materie sei immer schon gleich verteilt gewesen und werde ständig und überall im Raum neu hervorgebracht. [...] Heute ist das Weltall 13,7 Milliarden Jahre alt und sehr wahrscheinlich mit dem Urknall entstanden - jedenfalls empfangen Satelliten den Nachhall dieser Explosion und haben Kosmologen die Signale zu einem Babyfoto des Universums zusammengesetzt ..."
Rezension im Deutschlandfunk (Auszug): "... Dumme Fragen sind nur solche, die nicht gestellt worden sind, ist Hornungs Credo. Dass Wissenschaft niemals fertig sein kann und immer neue Fragen stellen muss, ist eine der entscheidenden Erkenntnisse, wenn man Hornungs Buch gelesen hat.
Das Buch wendet sich an Astronomie-interessierte Leser ab zwölf Jahren, nach oben gibt es keine Altersgrenze, denn auch Erwachsene können viel hinzulernen und werden sich über die flotte Sprache sehr freuen.
In neun peppig benannten Kapiteln (z. B. "Der Himmel als Labor", "Leben und Tod von Sonnen") und einem ungewöhnlichen Anhang samt Astro-Quiz und Literaturhinweisen breitet der Autor den neuesten Stand der Wissenschaft in populärwissenschaftlicher Sprache - oft schlagzeilen-artig zugespitzt - vor seinen Lesern aus. Er ermuntert beispielsweise Jugendliche, ihren Computer für eigene Forschungen einzusetzen ..." Weiterlesen: Deutschlandfunk

Lyrik zur Lebensbewältigung

Annette Egner
Die Nacht am Morgen - Situationsbedingte Lyrik zur Lebensbewältigung
Verlag künstlernische, Spiralbindung, 32 Seiten, 15 x 15 cm, ISBN 978-98122-261-9, Preis: 9,80

Zwei Leseproben

Beginne den Tag

Beginne den Tag
Mit einem Lächeln
Mit einem Danke
Mit einer Aufgabe
Beginne den Tag
Der für dich entstanden und ist
Begrüße ihn
Beginne den Tag
Bewußt
Mit Körper – Geist und Seele

Einfach so

Einfach so

Manches ergibt sich -
einfach so.

Und ein Lächeln huscht
übers Gesicht
Und es lässt sich leben
und Erleben
Wie ich selbst das Leben -
mein Leben lenken kann.

Manches ergibt sich -
einfach so.

Und ich spüre die Lust
am Leben

etwas zu verändern.
voran zu gehen
vorwärts zu denken
und zu danken für das
was erlebt sein durfte
ohne zutun, ohne Aktion.

Ein Gedanke - ein Wunsch

huscht hinaus in die Welt
und zurück kommt die Erfüllung -
dessen was ich gebraucht
und was denn notwendig
war.

Manches ergibt sich
mit einem Lächeln
mit einem Gedanken
in der Lust des Lebens

einfach so.

Verlagsseite "künstlernische"

Dienstag, 20. Januar 2009

Roman über die Maori (Neuseeland)

Heretaunga Pat Baker
Die letzte Prophezeiung
MANA Verlag, 368 S., Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-934031-60-9, € (D): 22,80
Der erste Historische Roman aus der Feder eines Maori beschreibt das Leben der Maori, wie es wirklich war. H.P. Baker hat nichts erfunden, sondern aufgeschrieben, was ihm die Stammesältesten erzählt haben. Fiktiv sind lediglich die Namen. Der Schauplatz des Romans ist Neuseeland, Bay of Plenty, vor der Ankunft der Europäer auf den Inseln. Seine Kulisse bilden die grausamen Stammeskriege, es geht um den Kampf um Macht und Vorherrschaft. Die letzte Prophezeiung Doch geht es auch um die Liebe einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, der zentralen Figur des Romans, der Prinzessin Rangipai. Durch ihre Ausstrahlung zieht die zierliche Prinzessin alle in ihren Bann, dem auch der einstige Feind unterliegt. Prinzessin Rangipai handelt aus der tiefen Einsicht heraus, dass die Maori als Volk auf Dauer nur durch Zusammenhalt eine Zukunft haben können. Diese Erkenntnis kommt zur rechten Zeit - gerade vor der Ankunft Captain Cooks von dem die Prophezeiung spricht ...
" ... Die historische Wahrheit dieses Romans, die sowohl von der westlichen Geschichtsschreibung als auch von der mündlichen Geschichtsüberlieferung der Maori anerkannt wird, macht des Besondere dieses Romans aus. Baker hat mehrere Jahre an dem Roman gearbeitet, um einen Stil zu finden, der die Kultur der Maori mit der der Weißen verschmelzen lässt. "Die letzte Prophezeiung" ermöglicht den Lesern einen tiefen Blick in die Kultur und die Geschichte der Maori, ohne anzuklagen oder zu verklären ... " - Neuseeland entdecken

Montag, 19. Januar 2009

An der Supermarkt-Kasse

Anna Sam
Die Leiden einer jungen Kassiererin
Riemann Verlag 2009, Aus dem Französischen von Elisabeth Liebl, Paperback, Klappenbroschur, 176 S., ISBN: 978-3-570-50107-8, € 12,50 [D], € 12,90 [A], CHF 23,00
Mit ironischer Lässigkeit vermittelt Anna Sam eine sozialkritische Botschaft: die Welt der Supermärkte spiegelt im Kleinen wider, was in unserer Gesellschaft insgesamt im Argen liegt. - Sie ist uns vertraut, und wir kennen flüchtig ihr Gesicht, weil wir mehrmals pro Woche an ihr vorbeidefilieren – die Supermarktkassiererin. Für die meisten von uns reduziert sich ihre Identität auf das von Piepstönen untermalte Gleiten des Scanners über unser Warensortiment, auf stereotype und scheinbar lustlos wiederholte Redewendungen wie „Ist das alles?“ oder „Macht dann 9,99.“ Anna Sam hat Literatur studiert und war 8 Jahre lang gezwungen, sich als Kassiererin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mit trockenem Humor und scharfer Beobachtungsgabe beschreibt sie Szenenbilder, die sich in der Atmosphäre liebloser Achtlosigkeit der Supermärkte entwickeln. Niemand sieht Tag für Tag so viele unterschiedliche Menschen an sich vorbeiziehen wie die Kassiererin. und niemand ist wohl besser geeignet, eine Typologie des Alltagsmenschen anzufertigen: vom notorischen Stänkerer über den lästigen Fragesteller mit der langen Leitung bis hin zum Möchtegern-Charmeur. „Man sieht Menschen, wie sie wirklich sind“, sagt Anna Sam. Die Memoiren einer Supermarktkassiererin sind ein Lesevergnügen für alle mitfühlenden Zeitgenossen, die bereit sind, das Komische in der banalen Beschränktheit und Achtlosigkeit unserer Mitmenschen zu erkennen. Anna Sams Buch behandelt sicherlich kein „großes“ Thema, aber es ist ein Kleinod ironischer Menschenbeobachtung. Die besten Satiren schreibt noch immer das wirkliche Leben. Kann in einem Atemzug mit der subversiven französischen Angestellten-Bibel „Die Entdeckung der Faulheit“ von Corinne Maier oder mit den sozialen Reportagen eines Günter Wallraff genannt werden.
Rezension Deutschlandfunk (Auszug): " ... Nie wieder wird man die Waren so aufs Band legen, dass es der Kassiererin überlassen bleibt, jeden Gegenstand - ob Dosenmilch, Katzenspreu oder fünf Kilo schwere Waschpulverpakete - so lange zu drehen, bis die Seite mit dem Strichcode nach oben liegt. Und nie wieder wird man vergessen, die Kassiererin mit einem freundlichen Lächeln persönlich zu grüßen, das heißt, sie wie eine Person zu behandeln - nicht wie einen, an die Kasse angeschlossenen Gegenstand.
Das aber, berichtet die junge Französin Anna Sam in ihrem humorvollen Buch "Die Leiden einer jungen Kassiererin" ist die Regel. Kaum ein anderer Dienstleistungsberuf degradiert diejenige, die ihn ausführt, so sehr zum anonymen, kaum wahrgenommenen Objekt, ja fast zur reinen Funktion ... " Deutschlandfunk - Blog der Autorin in französischer Sprache: Anna Sam

Jan Philipp Reemtsma als Entführungsopfer

Jan Philipp Reemtsma
Im Keller
Hamburger Edition, 222 S., geb., ISBN 978-3-930908-29-5, € 16,00
Am 25. März 1996 wurde Jan Philipp Reemtsma vor der Tür seines Hauses in Hamburg-Blankenese niedergeschlagen und verschleppt. 33 Tage lang hielten ihn seine Entführer im Kellerraum eines angemieteten Hauses bei Bremen gefangen; erst nach Zahlung eines in der Geschichte der Bundesrepublik einmaligen Lösegeldes von 30 Millionen Mark kam er frei.
Reemtsma beschreibt die Gefühle, die einen Zustand der erzwungenen Passivität, des Ausgeliefertseins an die Willkür von Gangstern begleiten. Er beschreibt den Verlauf von Tagen, die vor allem aus Todesangst und Warten bestehen - die Scham, in eine solche Lage geraten zu sein, den Haß auf die Verbrecher und die Dankbarkeit wider Willen, wenn sie eine menschliche Regung zeigten.
Dies sind Erfahrungen, die mit normalen psychischen Regularien nicht bewältigt werden können, und die darum auch nicht folgenlos bleiben.
»Eine Entführung, eine Zeit außerhalb aller anderen sozialen Kontakte als der antisozialen mit den Entführern, ist eine Zeit aufgezwungener Intimität. Und dies innerhalb eines extremen Machtgefälles: absolute Macht dort, absolute Ohnmacht hier. Das läßt man nicht im Keller zurück. Denn den Keller läßt man nicht zurück. Der Keller wird in meinem Leben bleiben, aber so wenig wie möglich von der mir dort aufgezwungenen Intimität soll in meinem Leben bleiben. Das einzige Mittel gegen Intimität ist Veröffentlichung.« - Jan Philipp Reemtsma leitet das Hamburger Institut für Sozialforschung Hamburger Institut für Sozialforschung

Sonntag, 18. Januar 2009

Vom Messen der Zeit

Lorie Karnath, Terry G. Sharrer
Eine kurze Geschichte des Vermessens
Herbig Verlag, Aus dem Amerikanischen von Ursula Bischoff, 1. Auflage 2008, 256 S. mit Abb in Vor- und Nachsatz, ISBN: 978-3-7766-2580-6, 19,95 EUR D, 20,60 EUR A, 35,90 CHF
„Wir haben einen weiten Weg hinter uns, seit man glaubte, der Mensch lebe absturzgefährdet auf der Scheibe eines Zylinders, der sich vor dem Hintergrund eines unergründlichen Kosmos in einem Zustand prekären Gleichgewichts befand.” Lorie Karnath und G. Terry Sharrer erzählen die faszinierende Geschichte des Massnehmens: auf dem Landwege, in der Seefahrt, in der Luft und im Universum. Sie beleuchten die Entwicklung der Zeitmessung ebenso wie Messungen in der ökonomischen Welt und Versuche, Nicht messbares wie Intelligenz, Schönheit oder die Seele in Daten zu fassen. Die Autoren geben dabei spannende Antworten auf Fragen, die unsere tägliche Wahrnehmung von Zeit und Raum bestimmen. Die Faszination von Masseinheiten und welchen Einfluss Zahlen auf unser Denken und unseren Alltag nehmen, unterhaltsam vermittelt.
Aus dem Inhalt: Tempus fugit: Masseinheiten durch Raum und Zeit / Vom Mythos zur Metrik: Landkarten und die Vermessung der Welt / Am Himmel, auf dem Meer und zu Lande: Forscher und ihre Instrumente / Planet Erde: Topografie, Geodäsie, Demografie, Lebenszeichen / Planet Mensch: Farbe und Klang, Intelligenz und Schönheit, Liebe und Seele / Raumzeit und Stringtheorie: Die Vermessung der Zukunft / Das Instrumentarium: Ein Glossar
Rezension Deutschlandfunk (Auszug): " ... Wenn morgens der Wecker klingelt und uns unsanft aus dem Schlaf reißt, dann können wir uns bei den Griechen der Antike bedanken. Sie erfanden 250 vor Christus den ersten Vorläufer morgendlicher Verwünschungen. Eine Weckkonstruktion mit steigendem Wasserpegel, die nach Ablauf einer bestimmten Zeit einen mechanischen Vogel erreichte, der Kugeln fallen ließ, die auf eine Glocke schlugen.
Das Messen der Zeit gehört zu den ältesten Messungen der Menschheit. Schon vor 20.000 Jahren wurde auf Stäben die Anzahl der Tage zwischen den Neumonden markiert. So entstand eine Art Urkalender. Später folgten dann Sonnenuhren, die den Tag einteilten. Interessanterweise ist das Bedürfnis nach einem Zeitkonzept in allen Kulturen zu finden, schreiben die beiden Autoren Luise Karnath und Terry Sharrer in ihrem Buch "Eine kurze Geschichte des Vermessen". Ihre Erklärung dafür lautet, Zeit definiert eine der wichtigsten Größen im menschlichen Leben, nämlich die Dimension zwischen Anfang und Ende des Lebens ... " Deutschlandfunk

Wer war Ingeborg Bachmann?

Frauke Meyer-Gosau
Einmal muß das Fest ja kommen - Eine Reise zu Ingeborg Bachmann
C.H.Beck 2008. 237 S., mit etwa 20 Abbildungen. geb., ISBN 978-3-406-57686-7, 19,90 €
Ingeborg Bachmann – Mythos und Wirklichkeit
35. Todestag am 17. Oktober 2008
Ingeborg Bachmann, 1926 in Klagenfurt geboren, lebte in Wien, Ischia, Rom, Neapel, München, Zürich und Berlin, 1973 starb sie in Rom – selten war ein Schriftstellerinnen-Dasein so glamourös und rätselhaft, eine Schreib-Existenz derart rastlos. Im Werk ist all dies aufgegangen: Ingeborg Bachmanns Gedichte und Lieder beschwören ihre ischitanische und neapolitanische Zeit, auch ein Hörspiel hatte dort seinen Ursprung. Und während die erste veröffentlichte Prosa erzählte, was sie in Österreich und Italien sah und hörte, finden die späten Erzählungen und Romane – geschrieben vor allem in Rom – allesamt ihren zentralen Schauplatz in Wien. Anderes führt nach Harlem oder Manhattan, nach Prag, Paris oder in die ägyptische Wüste: Nicht nur das Umherziehen, auch ein unablässiges Umherreisen gehörte zu dieser Biographie. Frauke Meyer-Gosau folgt der unruhigen Bewegung: Ihre literarische Reise führt an Ingeborg Bachmanns Lebens-Orte. Sie sucht Landschaften, Städte und Häuser auf, zieht das Werk zu Rate, Verwandte, Spezialisten und Freunde zeichnen ein bislang unbekanntes Bild von der einstigen Diva assoluta. Die steht am Ende ganz gegenwärtig da: „Sie könnte so zur Tür hereinkommen.“
Rezension Deutschlandfunk (Auszug): " ... Frauke Meyer-Gosau machte sich auf, um hinter die vermeintlich bekannte Fassade dieser Frau zu schauen. Sie traf Menschen, die sie kannten: die beiden Herausgeberinnen ihres Werkes Inge von Weidenbaum und Christine Koschel, die Schwester Isolde, die im Elternhaus ein Zimmer mit den Möbeln Bachmanns bestückt hat und so das Andenken bewahrt, oder die Kustodin des Nachlasses der Autorin in der der Wiener Nationalbibliothek, der zum Teil noch unter Verschluss ist.
Und Meyer-Gosau machte sich auf zu den Originalschauplätzen des Lebens der Ingeborg Bachmann, die sich auch in ihrer Literatur widerspiegeln: Rom, Wien, Paris, Berlin, Zürich - und schließlich führt die Reise zurück in die Vergangenheit an den Geburtsort Klagenfurt, dem sie Zeit ihres Lebens verbunden blieb. Die Jetsetterin und Weltbürgerin, eine moderne Intellektuelle und für ihre Zeit ungewöhnlich unabhängige Frau, zog es immer wieder in jene Stadt, deren kleinbürgerliche Enge sie gerne auch verspottete - ein Indiz für die Zerrissenheit dieser Frau, die sich bei aller Selbständigkeit doch auch nach einem bürgerlichen Familienleben, zumindest nach Geborgenheit sehnte?
Meyer-Gosau kann und will diese Frage gar nicht beantworten. Ihr geht es darum, Widersprüchliches zu zeigen, weniger bekannte Facetten der Autorin ... " Deutschlandfunk - Ausführliches zu Leben und Werk von Ingeborg Bachmann: Ingeborg-Bachmann-Forum

Bettina von Arnim: 150. Todestag am 20.1.2008

Bettina von Arnim
Goethes Briefwechsel mit einem Kinde
Herausgegeben und eingeleitet von Waldemar Oehlke. Mit zeitgenössischen Abbildungen; insel taschenbuch 767 - 1984, 677 S., Broschur, ISBN 978-3-458-32467-6, Euro 12,50 [D], Euro 12,90 [A], sFr 23.00
Die hier vorgelegte Ausgabe von Bettines Briefwechsel mit Goethe beruht auf der von Waldemar Oehlke im Jahre 1820 herausgegebenen Werkausgabe.
Leseprobe: " ... Gestern ist mir ein Abenteuer begegnet. Ich kam vom Spaziergang und fand den Rothschild vor der Tür mit einem schönen Schimmel; er sagte: es sei ein Tier wie ein Lamm, und ob ich mich nicht draufsetzen wolle? - Ich ließ mich gar nicht bitten, kaum war ich aufgestiegen, so nahm das Lamm Reißaus und jagte in vollem Galopp mit mir die Wilhelmshöher Allee hinauf, ebenso kehrte es wieder um. Alle kamen totenblaß mir entgegen, das Lamm blieb plötzlich stehen, und ich sprang ab; nun sprachen alle von ihrem gehabten Schreck; - ich fragte: »Was ist denn passiert?« - »Ei, der Gaul ist ja mit Ihnen durchgegangen!« - »So!« sagt ich, »das hab ich nicht gewußt.« -
Rothschild wischte mit seinem seidnen Schnupftuch dem Pferde den Schweiß ab, legte ihm seinen Überrock auf den Rücken, damit es sich nicht erkälten solle, und führte es in Hemdärmel nach Haus; er hatte gefürchtet, es nimmermehr wiederzusehen. - Wie ich am Abend in die Gesellschaft kam, nannten mich die Franzosen nicht mehr Betschwester, sie riefen alle einstimmig: »Ah l'héroïne!« ... "
Deutschlandfunk: Am 20. Januar jährt sich zum 150. Mal der Todestag von Bettina von Arnim. In der "Romantischen Reihe" erinnert "Essay und Diskurs" an das progressive, ihrer Zeit weit vorauseilende Denken der Dichterin ... Deutschlandfunk

Samstag, 17. Januar 2009

Ruth White, Tief da unten

Ruth White
Tief da unten
übersetzt von Eva Riekert, 218 S., geb. m. Schutzumschlag, ISBN-13: 978-3-7725-2139-3, 16,90 EUR
Tief da unten ist ein Städtchen zwischen den Bergen mit ziemlich unkonventionellen Bewohnern. Die kleine Ruby hat Glück, gerade dort ausgesetzt zu werden. – Mit einem Hauch von Märchenzauber und viel innerer Wärme erforscht Ruth White, was einen Ort zu einem Zuhause macht.
Wer hat die kleine rothaarige Ruby am ersten Sommertag vor dem Gerichtsgebäude abgesetzt? Jemand will in jener Nacht den Ruf eines Panthers gehört haben. Die Bewohner des Ortes Tief da unten in West Virginia nehmen das mysteriöse Ereignis an, ohne weiter nachzuforschen. Und Ruby wächst glücklich unter ihnen auf. Sie ist von Miss Arbutus, der alleinstehenden Wirtin einer traditionsreichen Pension am Ort wie eine Tochter aufgenommen worden. Oft sieht man sie mit ihrem roten Wägelchen für ihre Ziehmutter Miss Arbutus Einkäufe machen. Alle Leute lieben sie. Doch dann, als Ruby zwölf Jahre alt ist, taucht eine Spur von ihrer richtigen Familie auf. Weit weg, auf dem Berg soll sie wieder wohnen. Ganz Tief da unten ist in Aufruhr. Und Ruby? Was zählt für sie?
Leseprobe: " ... In den frühen Morgenstunden am ersten Tag des Sommers 1944 saß plötzlich ein kleines rotschopfiges Mädchen mutterseelenallein vor dem Gerichtsgebäude von Tief da unten. Sie mochte zweieinhalb, höchstens drei Jahre alt sein. Niemand konnte das so genau sagen, und das Kind konnte sich nicht dazu äußern. Es war der amtierende Bezirksrichter, Elbert Deel, der die Kleine fand, als er nach seinem Frühstück in der Zuflucht zum Gerichtsgebäude kam. »Wie heißt du denn, liebes Kind?«, sagte jemand zu dem Mädchen. Das Kind deutete auf sich selbst, wie es die Kleinen so machen, und sagte: »Ich Wu-bie.« »Wu-bie?« Sie nickte. »Ich Wu-bie.« »Meint sie Ruby?« »Ja, ich glaube. Ruby – ist das dein Name, Ruby?« Das Kind lächelte und nickte. »Ich Wu-bie.« »Nun, Ruby, wo ist denn deine Mami? Wo ist dein Papi?« »Weiß nich.« »Wie heißt denn dein Papi?« »Dadda.« »Wie nennen ihn die anderen?« Ruby steckte die Finger in den Mund. »Wie bist du hergekommen, Ruby?« »Huckepack.« »Wie? Huckepack? Meinst du, auf dem Rücken? Hat dich jemand getragen?« »Huckepack mit Hotte.« »Hotte? Ach so! Hotte-hü? Du bist auf einem Pferd gekommen?« Ruby nickte heftig mit ihrem roten Schopf. »Hotte.« ... "

Freitag, 16. Januar 2009

Die karge Schönheit der Wüste

J. M. G. Le Clézio
Wüste
Kiepenheuer & Witsch 2008, Roman. Aus dem Französischen von Uli Wittmann, TB, 432 S., ISBN: 978-3-462-04121-7, Euro (D) 8.95, sFr 16.50, Euro (A) 9.30
Die Sonne und der Wind, die karge Schönheit der Wüste - das ist das Leben Lallas. Nach dem Tode ihrer Mutter lebt die junge Marokkanerin Lalla in der Obhut einer Tante in den Slums einer Stadt am Meer. Ihre Zeit verbringt Lalla am Strand oder am Rande der Wüste, beobachtet dort Tiere und Pflanzen. Der stumme Hirte Hartani ist ihr Gefährte und Vertrauter. Immer wieder träumt Lalla von den blauen Männern, dem Nomadenvolk der Tuareg, mit deren Geschichten und Legenden sie groß geworden ist. Als die 17jährige mit einem ungeliebten Mann verheiratet werden soll, flieht sie nach Marseille und arbeitet in einem billigen Hotel. Das Elend der nordafrikanischen Einwanderer, die Armut, in der sie leben, die Brutalität der Großstadt machen Lalla immer bewusster, dass sie ein Kind der Wüste ist, nur dort leben kann. Auch als sie von einem Fotografen entdeckt wird, der, fasziniert von der dunklen Schönheit des Mädchens, ihre Bilder auf den Titelseiten der großen Illustrierten veröffentlicht, will sie nicht in Marseille bleiben. Sie kehrt in ihr Land zurück, wo sie sich den blauen Männern, ihren Vorfahren, näher fühlt. Dort bringt sie das Kind zur Welt, das sie von Hartani erwartet.
J.M.G. Le Clézio hat in seinem Roman die Schönheit der Wüste Sahara mit der »Wüste« Marseille kontrastiert, auf kunstvolle Weise die Geschichte der Tuareg mit der Lallas verknüpft. Das Buch nimmt gefangen durch die Ursprünglichkeit Lallas, die wilde Fremdartigkeit der Tuareg, verzaubernde Naturbeschreibungen und eine ungewöhnlich poetische Sprache. Für "Wüste" erhielt J.M.G. Le Clézio den Prix Morand der Académie française.
Deutschlandfunk über den Nobelpreisträger 2008 (Auszug): "Eine Kindheit in Afrika, Jean-Marie Gustave Le Clézio: "Der Afrikaner", Der Hörverlag, 2008
Als Jean-Marie Gustave Le Clezio im vergangenen Jahr den Literaturnobelpreis erhielt, war er in Deutschland weitgehend unbekannt. In Frankreich dagegen war der Bestsellerautor schon zuvor berühmt. Von seinen mehr als 40 Werken wurde nun ein einziges als deutschsprachiges Hörbuch herausgegeben: Die autobiografische Erzählung "Der Afrikaner", in der er seine Kindheit in Afrika schildert. - "Heute lebe ich, reise, habe meinerseits eine Familie gegründet, an anderen Orten Wurzeln gefasst. Und dennoch durchdringt mich in jedem Augenblick die Zeit von Ogoya wie eine ätherische Substanz, die zwischen den Wänden der Wirklichkeit zirkuliert." - Jean-Marie Gustave Le Clézio ist ein Reisender. Die Identität der Menschen in einer postkolonialen Welt ist das große Thema in den Erzählungen, Romanen und Essays des literarischen Ethnologen. Le Clézio erzählt Geschichten von allen Kontinenten dieser Welt, doch seine wichtigste Reise, die ihn für das Leben prägen sollte, war die erste. Sie führte ihn 1948 im Alter von acht Jahren von Nizza nach Afrika, nach Ogoya ... " Deutschlandfunk

Dienstag, 13. Januar 2009

Können Mathe-Formeln Spaß machen? - Offenbar

Felix R. Paturi
Mathematische Leckerbissen
- Ein Buch für Querdenker

Patmos Verlag 2008, 280 S., ISBN: 978-3-491-36018-1, 22,90 € (D), 39,90 SFr (CH), 23,90 € (A)
Originelle, vollkommen neue Denkaufgaben für anspruchsvolle Köpfe: Felix R. Paturi fordert Mathe-Freaks mit verzwickten Knobeleien, verblüffenden neuen Erkenntnissen, Paradoxa und trickreichen falschen Beweisen heraus. Er weckt Kreativität und Entdeckerfreude und spannt ein weites Feld von Mathematik in Geschichte, Kunst und Biologie über aktuelle mathematische Forschung bis hin zu ungelösten Fragen, für die er neuartige Denkansätze liefert. Der Leser lernt, wieder zu staunen, was manch einer längst vergessen hat in unserer technisierten Welt. Verzwickte Probleme und überraschende Geistesblitze geben erhellende Einblicke in die Welt der Mathematik.
Rezension im Deutschlandfunk (Auszug): "... Das Buch wimmelt von Formeln - und das ist gut so ... Jede Formel lasse die Mathematik-Fans nach noch mehr rufen. Paturi liefert mehr - viel mehr. Aber selbst wem im Schulunterricht die Welt der Mathematik immer völlig verschlossen geblieben ist, wird sich an Paturis Buch erfreuen. Denn die Mathematischen Leckerbissen, angerichtet mit höchst unterhaltsamen Beilagen wie Anekdoten und lebensnahen Beispielen aus der Natur oder unserem Alltag, zerschmelzen geradezu im Hirn ..." - Deutschlandfunk

Wetterkunde in Zeiten des Klimawandels

Gerhard Staguhn
Sonne, Wind und Regen
- Eine Wetterkunde in Zeiten des Klimawandels

Hanser Verlag 2008, 200 S., Pappband, Mit Abb., ISBN-10: 3-446-20987-5, ISBN-13: 978-3-446-20987-9, € 16,90
Alle reden vom Wetter und den Gefahren, die vom Klimawandel ausgehen. Aber kennen wir uns mit diesen Dingen wirklich aus? Gerhard Staguhn gibt Antworten auf Fragen, bei denen wir mit unserem Wetterlatein schnell am Ende sind. Er erklärt, wieso es nur im Sommer und niemals im Winter hagelt. Wieso sich Wolken mit Elektrizität aufladen und gefährliche Blitze zur Erde schicken. Wieso es überhaupt (und welche) Wolken gibt. Und wie genau wir Menschen das Wetter durcheinanderbringen, von dem wir doch auch sagen, es mache, was es will. Staguhn beginnt bei den einfachen Grundbedingungen des Wetters und geht dann Schritt für Schritt voran bis zur globalen Erwärmung und anderen aktuellen Klimaproblemen. Seine Wetterkunde ist das ideale Einsteigerbuch für alle, die über Klima und Wetter nicht nur reden, sondern auch Bescheid wissen wollen.
Rezension Deutschlandfunk (Auszug): "Damit man beim Wetter mitreden kann: Bei der Lektüre von "Wetterkunde in Zeiten des Klimawandels" bieten sich unzählige Aha-Erlebnisse: Wussten Sie etwa, dass eine Haufenwolke 200 Tonnen wiegt? Der Autor Gerhard Staguhn wendet sich mit seinem Sachbuch an Erwachsene und Jugendliche, die sich für Wetterphänomene interessieren.
Ein Jugendbuch auch für Erwachsene - diese doppelte Eigenschaft zeichnet alle Bücher des 56-jährigen Sachbuchautors Gerhard Staguhn aus und sie gilt auch wieder für sein jüngstes Werk. Diesmal hat er sich des Wetters angenommen - eines ausgesprochen komplizierten Themas, an dem sich schon viele versucht haben. Eine Erklärung fällt nicht leicht, da zahlreiche Faktoren das Wetter beeinflussen. Doch der Autor versteht es glänzend, die schwierigen Sachverhalte so darzustellen, dass sie jung wie alt gleichermaßen begreifen wie faszinieren. Selbst der Rezensent hat noch einiges dazugelernt ..." - Deutschlandfunk

Dienstag, 6. Januar 2009

Wozu sind Kriege da? - Зачем война?

Alla Pugatschowa & Udo Lindenberg:
“Wozu sind Kriege da?”

Алла Пугачёва с Удо Линденбергом:
“Зачем война?”
Publiziert am 05. Januar 2009 von Krusenstern

Moskau * “Wozu sind Kriege da?” sangen Alla Pugatschowa und Udo Lindenberg 1985 in Moskau im Duett. Mit diesem Lied startet die neue Krusenstern-Serie “Russkaja Musika”, in welcher jede Woche ein schönes Lied aus der russischsprachigen Musikgeschichte vorgestellt wird. Die Krusenstern-Leser können uns ihre Erinnerungen zu diesem Lied und gerne auch ihr Hintergrund-Wissen dazu schreiben – und die schönsten vergleichbaren Lieder ...
... Udo Lindenberg und sein Lied “Wozu sind Kriege da?” - Schon 1981 sang Udo Lindenberg erstmals “Wozu sind Kriege da?” auf einer gleichnamigen Single, und zwar im Duett mit Pascal Kravetz, dem 10-jährigen Sohn seines Panikorchester-Pianisten Jean-Jacques Kravetz. 1982 erscheint das Lied dann auf der LP “Intensivstation”.
1985 kann Udo Lindenberg sein Lied “Wozu sind Kriege da?” in der Hauptstadt der Sowjetunion singen, damals auf beiden Seiten des Eisernen Vorhanges eine Sensation . Gleich sechs Konzerte gibt der deutsche Rockmusiker anlässlich der 12. Weltjugendfestspiele in Moskau vor 26.000 Teilnehmern aus 157 Ländern. Vor allem viele Fans aus der DDR nehmen eine lange Reise in Kauf, um ihr Idol in der sowjetischen Hauptstadt sehen zu können.
Auf der Bühne im Gorki Park standen mit Udo Lindenberg und der russischen Popsängerin Alla Pugatschowa zwei charismatische Musiker-Legenden und fragten mit gemischt deutsch-russischem Text “Wozu sind Kriege da?”.
Interessanterweise änderten Udo Lindenberg und Alla Pugatschowa die Textzeile “Und ich fürchte mich in diesem Atomraketenwald” ab in “Ich fürchte mich in diesem Wald aus westlichen Raketen” * “Мне страшно, в лесу западных ракет”. Diese Version ist auch auf der LP “Radio Eriwahn” zu hören, deren A-Seite in Moskau eingespielte Studio-Tracks und die B-Seite Live-Mitschnitte aus den Moskauer Konzerten enthält.
“Wozu sind Kriege da?” gehört eindeutig zu den Lieblings-Songs von Udo Lindenberg, das Antikriegs-Lied ist nämlich inklusive der Single und den Langspielplatten “Intensivstation” sowie “Radio Eriwahn” auf vier (!) weiteren Lindenberg-Schallplatten zu hören: “Songs instead of letters” (1988), “Gänsehaut” (CD 1988), “Panikpräsident” (2003) und “Absolut Udo Lindenberg” (2004)
... - Weiterlesen, Text des Liedes und Video des Auftritts der beiden auf Krusenstern - Крузенштерн